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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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mit Michael, ihrem Mann, sprach, sagte er, dass sie wohl Eheprobleme hatten, durchaus ernsthafte, aber nichts, weswegen man jemanden umbringen würde. Jetzt beginne ich zu verstehen, von welcher Art Problem er sprach, und möglicherweise war es ernster, als er es mir gegenüber zugab.«
    »Wir wissen also, dass sie ein Affäre hatte«, sagte Becker.
    »Oder er«, antwortete Glitsky. »Sie findet raus, dass er sie infiziert hat, es kommt zum Kampf, er tötet sie. Oder sie hat ihn angesteckt. Gleiches Szenario.«
    »Genau«, sagte Becker. »Nur dumm, dass er sie nicht umgebracht hat, sondern Ro. Eheleute haben ständig Krach, bringen sich aber deswegen nicht gleich um.«
    Glitsky steckte sich einen Finger ins Ohr und tat so, als habe er schlecht gehört. »Tut mir leid, Arnie. Haben Sie gerade gesagt, dass Eheleute ihre Partner nicht umbringen? Sollte das der Fall sein, hätten wir im Morddezernat ja doch ausreichend Personal.«
    »Wollen Sie Ro nun mit Samthandschuhen anfassen?«, fragte Becker.
    »Nein«, sagte Abe ohne zu zögern, »ich versuche nur, mir selbst zu erklären, wie diese Chlamydien ins Bild passen.«
    »Das Erfreuliche ist ja«, meinte Becker, »dass Ro ebenfalls positiv auf Chlamydien getestet werden wird, wenn Sie ihn erst einmal wieder festgenommen haben.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Glitsky, »nicht, wenn er ein Kondom benutzt hat. Auch nicht, wenn er sie gar nicht vergewaltigt hat – und bislang gibt es dafür noch keine forensischen Erkenntnisse, oder?«
    »Nein, noch nicht«, sagte Becker – um nach kurzem Nachdenken anzufügen: »Benutzen Vergewaltiger Kondome?«
    »Und ob. Zumindest die Fortgeschrittenen unter ihnen.« Glitsky hatte sich im Stuhl zurückgelehnt und trommelte mit den Fingern seiner rechten Hand auf die Tischplatte. Als er wieder zu sprechen begann, klang es, als müsse er sich seine Gedanken erst zurechtlegen. »Ro hat Janice möglicherweise nicht vergewaltigt, weil sie nicht in das Profil seiner anderen Opfer passte. Er hatte keinerlei persönliche Beziehungen zu ihr. Er tat es nur, um sich an Durbin zu rächen. Wie klingt das für Sie?«
    »Alles, was Ro mit der Tat in Zusammenhang bringt, klingt gut für mich, Abe. Ich habe den Nuñez-Brandort untersucht und den Durbin-Brandort, insofern laufen Sie bei mir offene Türen ein.«
    »Dann sind wir ja schon zwei.«
    Durbin saß in seinem Wagen, den er auf dem Parkplatz hinterm Büro geparkt hatte, und wartete auf die innere Stimme, die ihm das geheime Passwort gab, damit er sich in Bewegung setzte. Die dicke Wolkendecke war aufgerissen, begleitet von einer frischen Brise, und in den letzten zehn Minuten hatten sich sogar einige Sonnenstrahlen auf den Parkplatz verirrt. Er wusste selbst nicht, was er hier verloren hatte. Aber das wusste er auch nicht, als er am Morgen, nachdem die Kinder zur Schule gegangen waren, in Chucks und Kathys Haus herumhing. Also hatte er sich ins Auto gesetzt und Kathy gesagt, dass er mal im Büro nach dem Rechten schauen wolle.
    Schließlich raffte er sich auf, öffnete die Tür und betrat durch den Hintereingang seine Firma. Die Alarmanlage ertönte, einige Angestellte drehten sich überrascht und besorgt um, doch er beschied ihnen mit einer Handbewegung, dass sie sich nicht weiter um ihn kümmern sollten. Er ging in sein Büro und setzte sich hinter den Schreibtisch.
    Liza Sato brauchte nicht einmal zehn Sekunden, bis sie in der Tür stand. Sie trug Jeans und einen Seemannspullover mit Kapuze und stemmte die Hände in die Hüften. In ihrer Miene spiegelten sich Frustration und Sorge gleichermaßen. »Was um alles in der Welt treibst du hier, Michael?«
    Er versuchte sich an einem Lächeln, brach den Versuch aber schnell wieder ab. »Um ehrlich zu sein: Ich hab keinen blassen Schimmer. Vorher hielt ich es für eine gute Idee.« Er machte eine vage Handbewegung. »Wie laufen die Dinge hier?«
    »Alles läuft prima. Abgesehen davon, dass du hier nichts verloren hast.«
    »Wo sollte ich denn sonst hin?«
    »Wie wär es, wenn du nach Hause gehen würdest?«
    »Da haben wir ein kleines Problem, Liz: Es gibt kein Zuhause mehr.«
    Sie riss entsetzt ihre Augen auf und hielt die Hand vor den Mund. »Oh, ich wollte damit nicht …«
    »Ist schon okay. Ich weiß, was du sagen wolltest. Willst du kurz reinkommen?«
    »Klar.« Sie schloss die Tür hinter sich und lehnte sich dann mit dem Rücken dagegen. »Michael, ich weiß einfach nicht, was ich dir sagen kann. Es tut mir unendlich leid.«
    Seine Schultern

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