Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
Vom Netzwerk:
Gottes willen, Sie müssen sich auf Ro konzentrieren. Bevor die Spur kalt wird.«
    Angesichts des emotionalen Appells fragte sich Glitsky für den Bruchteil einer Sekunde, ob Durbin nicht vielleicht etwas arg übertrieben reagierte, doch er verwarf den Gedanken so schnell wieder, wie er gekommen war. Mit Sicherheit war es Ro, der Janice umgebracht hatte – und Glitsky konnte Durbins Interesse, den Mörder umgehend festzusetzen, nur allzu gut nachvollziehen. Er hatte erst vor ein paar Tagen seine Frau verloren. Und Ro war ohne Frage eine Person, die nicht nur verdächtig, sondern auch gefährlich war. Glitsky bemühte sich um einen offiziellen Tonfall und sagte: »Ich werde jeder Spur folgen, Sir. Und nach dem, was ich heute von Ihnen gehört habe, sieht es ganz so aus, als könnte die Spur zu Ro führen.«
    »Aber da gibt es kein könnte !«
    »Vielleicht nicht«, sagte Glitsky, »Aber es ist meine Aufgabe, jeden Zweifel auszuräumen.«
    Brandinspektor Arnie Becker war an diesem Montagmorgen unangekündigt in Glitskys Büro erschienen und war gerade dabei, sich von Glitsky auf den neuesten Stand der Ermittlungen bringen zu lassen: Niemand hatte an dem Freitagmorgen in der Nähe des Durbin-Hauses etwas Verdächtiges bemerkt. »Der Kerl hat ein unglaubliches Glück«, sagte Glitsky. »Irgendjemand hätte irgendwas beobachten müssen, schließlich gehen um diese Zeit alle Leute zur Arbeit oder zur Schule. Aber niemand sah etwas, auch keinen violetten Z4.«
    »Was glauben Sie, wie viele Autos die Curtlees besitzen, Abe? Sechs? Acht? Fünfzehn? Sie haben eine ganze Flotte, davon können Sie ausgehen.«
    »Sie haben ja recht«, sagte Glitsky und fuhr sich mit der Hand durch die Haare. »Ich möchte nur irgendetwas, egal, was, und ich möchte es so sehr, dass ich den Geschmack geradezu auf der Zunge verspüre.«
    »Nun, vielleicht habe ich was, das Ihnen helfen könnte.«
    »Schießen Sie los.«
    »Ich komme gerade von Strout unten.« Unten meinte in diesem Fall das Büro des Gerichtsmediziners, das im Hinterhof des Justizgebäudes untergebracht war. Strout war bereits Mitte achtzig und ignorierte erfolgreich die Pensionierungsgepflogenheiten der Stadtverwaltung, aber da er so kompetent und allseits respektiert war, wollte ihn niemand aus seinem Job hinauskomplimentieren. »Das Wichtigste zuerst: Selbst ohne toxikologische Untersuchung gibt es keinen Zweifel, dass es Mord war. Das Zungenbein wurde gebrochen – wie bei Nuñez übrigens auch. Janice wurde stranguliert und war bereits tot, bevor sie in Brand gesetzt wurde – wenn wir mal ausschließen, dass sie sich selbst erwürgt hat, nachdem sie das Feuer legte.«
    »Ich glaube«, sagte Glitsky, »das können wir ausschließen.«
    »Und es war definitiv Brandstiftung, auch wenn – etwas überraschend – der Brandbeschleuniger in der Küche und im Esszimmer gezündet wurde und sich erst von da aus ausbreitete. Zeitungspapier und Gas, wenn Sie es genau wissen wollen. Er brachte das Flüssiggas in einer der großen Cola-Light-Flaschen. Sie war fast vollständig geschmolzen, aber immer noch identifizierbar.«
    Glitsky quittierte die Information mit einem kurzen Nicken. »Was für einen Brandbeschleuniger benutzte er bei Nuñez?«
    »Auch Flüssiggas, dann ein paar ihrer Kleider.«
    »Wurde auch ein Behälter gefunden?«
    »Nichts, was Spuren hinterlassen hätte. Und ich habe weiß Gott die Augen offen gehalten.«
    »Das heißt also«, sagte Glitsky, »dass er Janice nicht angezündet hat.«
    »Nun, sie war im ersten Geschoss eines Hauses. Nuñez hatte nur ein kleines Apartment, insofern hatte er dort keine Alternative. Er machte das Beste aus dieser Situation. Und leicht geknülltes Zeitungspapier ist für eine Brandstiftung nahezu ideal. Vielleicht hat er also seine Technik einfach nur verfeinert.«
    »Aber Janice war nicht so verkohlt wie Nuñez, richtig?«
    »Nein, nicht annähernd. Und das bringt mich zum nächsten Punkt.«
    Glitsky wurde hellhörig. »Sagen Sie mir, dass Sie verwertbare DNA entnehmen konnten.«
    »Negativ, aber vielleicht haben wir etwas, das Ihnen auch weiterhilft: Wir fanden Anzeichen einer sexuell übertragenen Infektion – Chlamydien.«
    »Sie sagen also, Janice hatte Chlamydien?«
    Becker nickte. »Strout hatte sie nicht mal darauf untersucht, aber einer seiner Assistenten entdeckte sie zufällig unter dem Mikroskop. Also machten sie eine zweite Probe. Eindeutig positiv.«
    Glitsky lehnte sich zurück und schlug ein Bein übers andere. »Als ich

Weitere Kostenlose Bücher