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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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würdest du denn diesmal anders machen?«
    »Ich würde mit Nachdruck darauf plädieren, dass Kaution völlig unangemessen ist, weil Ro ein Killer und eine Bedrohung für die Öffentlichkeit ist.«
    »Vergib meine Unwissenheit, aber was hast du ihm denn beim letzten Mal gesagt?«
    »Gar nichts. Ich habe Amanda losgeschickt und sie den Termin wahrnehmen lassen.« Als Hardy ihn anschaute, fuhr er fort: »Ich weiß, was du denkst: dass ich vor den Curtlees gekuscht habe.«
    »Ich habe keinerlei Informationen, was dich und die Curtlees betrifft, Wes. Ich versichere dir, dass ich an nichts Derartiges gedacht habe. Haben sie denn versucht, Druck auf dich auszuüben?«
    »Sie dachten wohl, es wäre ein subtiler Fingerzeig, aber tatsächlich war’s ein Wink mit dem dicken Zaunpfahl.«
    »Und danach bist du nicht zu Baretto, um dich mit ihm auszutauschen?«
    Wes schüttelte den Kopf. »Vorher hatte ich ja auch darauf verzichtet.«
    »Und warum?«
    »Vielleicht, weil es unethisch gewesen wäre? Ich habe ehrlich geglaubt, dass es allein seine Entscheidung ist – wobei zehn Millionen ja auch kein Pappenstiel sind.«
    Hardy nippte erneut an seinem Kaffee.
    Farrell sackte in sich zusammen. Er schüttelte den Kopf. »Ich hab’s wohl komplett versemmelt, nicht wahr?«
    Hardy zuckte die Schultern. »Wie lange warst du im Amt, als du die Entscheidung treffen musstest? Drei Tage?«
    »Ungefähr. Aber letzte Woche hatte ich bei Donahoe eine zweite Chance, und die habe ich auch nicht genutzt. Und inzwischen haben wir einen weiteren Toten, und ich würde mich nicht wundern, wenn noch ein paar dazukämen.«
    Hardy schwieg für eine Minute. »Wie sieht es mit der Grand Jury aus?«
    »Wir haben keine Beweise, Diz. Und ich meine nicht dünne , sondern gar keine.«
    »Woher weißt du denn, dass Ro dahintersteckt?«
    »Er sorgt dafür, dass seine Opfer ihre Schuhe anbehalten. Und beide Frauen hatten eine Verbindung zu seinem Prozess. Er ist ein Psycho und kriegt einen Kick aus der ganzen Situation.«
    »Aber das sind doch Beweise, zumindest genug, um damit bei einer Grand Jury durchzukommen. Sie klagen ihn für diese zwei Morde an – und eine Kaution ist vom Tisch.«
    »Wir verhaften ihn also zwei Mal innerhalb einer Woche? Wie wird das denn aussehen?«
    »Wen kümmert’s? Ist alles schon mal vorgekommen. Und die Grand Jury braucht ohnehin länger als eine Woche, um dir die Anklage zu geben. Und dann schickst du ein Einsatzkommando und lässt ihn festnehmen. Vielleicht hast du ja Glück, und er widersetzt sich wieder, und dann kannst du ihm die Kugel geben.«
    »Dein Wort in Gottes Ohr«, sagte Farrell.
    Hardy zuckte wieder die Schultern. »Schau, Wes, du bist jetzt der Staatsanwalt. Du bist kein Privatmann und noch weniger ein Verteidiger. Du musst dich an die Situation gewöhnen. Mit allem, was du tust, wirst du dir Feinde machen. Und angesichts dieser Lage kannst du eigentlich nur tun, was du für richtig hältst. Wenn du also meinst, der Bursche muss in den Knast, dann finde einen Weg.«
    Farrell nahm den Rat kommentarlos zur Kenntnis. Nach ein paar Sekunden raffte er sich auf, schluckte den restlichen Kaffee hinunter, schaute Hardy an und sagte nur: »Scheiße.«
    »Ich weiß.«
    »Aber ich hab’s ja so gewollt.«
    »So kann man’s wohl ausdrücken.«
    Farrell drückte sich aus dem Stuhl hoch. »Nun, Diz, ich weiß die offenen Worte zu schätzen. Und nochmals sorry wegen dem Teppich.«
    »Vergiss es. Ich werde Phyllis sagen, dass die Kaffeemaschine eine Macke hatte. Sie wird natürlich sofort eine neue kaufen wollen, woraufhin ich dann sagen werde, dass ich aber an der alten hänge, trotz ihrer Macken. Auf diese Weise werden wir ein paar Wochen lang unsere Freude haben.«
    Farrell musste trotz allem grinsen. »Warum bin ich bloß von hier weggegangen?«
    »Das Schicksal klopfte an der Tür. Und du bist jederzeit wieder willkommen. Und, Wes …?«
    »Ja?«
    »Solange du noch im Dienste der Öffentlichkeit bist, solltest du dir und allen anderen den Gefallen tun, dieses Arschloch einzusperren.«

16
    Gleich beim ersten Klingeln griff er zum Hörer. »Glitsky.«
    »Lieutenant, hier spricht Michael Durbin.«
    Glitsky zögerte eine Sekunde. »Wie geht es Ihnen?«
    »Um ehrlich zu sein: Es war ziemlich aufreibend in den letzten Tagen.«
    »Kann ich mir gut vorstellen.« Glitsky, der mit dem Anruf nicht gerechnet hatte, kratzte gedankenverloren an einem Schmutzflecken auf seinem Schreibtisch.
    »Lieutenant?«
    »Ja, am Apparat.«
    »Am

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