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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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Interesse.«
    »Warum sollte ich? Damit Sie mich dann wieder so fair behandeln wie beim letzten Mal?«
    »Ich habe Ihnen damals die Möglichkeit gegeben, sich zu verteidigen, aber Sie machten den gleichen Fehler, den Sie scheinbar diesmal auch wieder machen wollen.«
    »Und der wäre? Mich gegen Vorwürfe zu verteidigen, die völlig aus der Luft gegriffen sind?«
    »Wollen Sie mir erzählen, dass Sie an Ihrem damaligen Arbeitsplatz nichts geklaut hätten? Papier, Bürobedarf – nichts dergleichen? Und nie bei der Zeitabrechnung geschummelt hätten?«
    »Ich werde mich dazu nicht äußern. Was immer ich getan habe – und es war weiß Gott nicht viel –, bewegte sich im normalen Rahmen eines Bürobetriebs. Dort haben alle das getan, was mir zum Vorwurf gemacht wurde.«
    »Aber Sie gehörten schon zu allen , oder nicht?«
    »Was immer es war: Ich habe dafür bereits einen hohen Preis gezahlt. Alles, was Sie mich fragen, läuft doch nach dem Strickmuster ab: ›Wann haben Sie aufgehört, Ihre Frau zu misshandeln?‹ Jede Antwort, die ich gebe, wird zwangsläufig die falsche sein.«
    »Okay«, sagte sie, »dann sind wir ja schon beim Thema: Wann haben Sie aufgehört?«
    Durbin senkte seine Stimme und beugte sich zu ihr hinüber: »Fahren Sie zur Hölle. Machen Sie, dass Sie hier rauskommen.«
    Aus dem Nichts war plötzlich Liza Sato an seiner Seite aufgetaucht. »Gibt’s ein Problem?«, fragte sie. »Ist alles okay, Michael?«
    »Nicht einmal ansatzweise. Diese Frau wird ab so fort nicht mehr bedient. Ich möchte sie nicht mehr hier sehen.«
    Aber Sheila Marrenas, die inzwischen Lizas Namensschild zur Kenntnis genommen hatte, dachte nicht im Traum daran, so schnell die Waffen zu strecken. »Miss Sato«, sagte sie. »Ist es zutreffend, dass Mr. Durbin am letzten Freitag verspätet zur Arbeit erschien?«
    »Beantworte das nicht, Liza! Was immer du sagst, wird sie dir im Mund umdrehen.«
    Sato schüttelte ihren Kopf. »Ich habe nichts zu sagen«, antwortete sie, »abgesehen davon, dass mein Boss Sie hier raushaben will.« Sie wandte sich an Michael. »Soll ich die Polizei rufen?«
    Die vier anderen Kunden und fünf Angestellten an den Schaltern hatten sich bisher bemüht, die Konfrontation zu ignorieren, aber mit einem Schlag konnte man plötzlich die Stecknadel auf den Boden fallen hören. Michael schaute zu den anderen Schaltern hinüber und nickte dann. »Gib ihr zehn Sekunden.«
    »Na gut«, sagte Marrenas und trat einen Schritt zurück. »Aber beschweren Sie sich nachher nicht, dass Ihre Version in meiner Kolumne nicht vertreten sein wird. Ich habe mein Bestes versucht.«
    »Sie versuchen nur, mich in den Schwitzkasten zu nehmen. Das ist alles, was Sie wollen. Sie haben noch genau zwei Sekunden, oder Liza ruft die Polizei.«
    »Jeder gräbt sich selbst sein Grab«, sagte Marrenas. »Sie haben es selbst so gewollt.« Und drehte sich um und verschwand durch die Tür.
    »Nein!« Bracco saß im Besprechungszimmer und hatte die Füße auf dem Schreibtisch. »Das stimmt so nicht. Ich habe nur gesagt, dass die Ermittlung fortgesetzt wird. Mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Aber«, konterte Marrenas, »Sie haben doch Ro Curtlee gestern im Zusammenhang mit diesen Morden verhört?«
    »Richtig.«
    »Und Sie behaupten, dass das nicht Teil einer Strategie ist, die wir nun schon seit Wochen erleben, nämlich Ro Curtlee grundlos zu schikanieren.«
    »Absolut. Es gibt keine Schikane, weder gegen Ro Curtlee noch gegen sonst jemanden.«
    »Das heißt also, dass Sie – neben Ro – noch einen anderen Verdächtigen haben?«
    »Im Moment können wir niemanden ausschließen, Mam.«
    »Also auch Michael Durbin nicht?«
    Bracco überlegte. »Wir haben keine Hinweise, die Mr. Durbin mit dem Mord in Verbindung bringen.«
    »Aber das haben Sie bei Ro Curtlee doch auch nicht.«
    »Ich habe bereits alles gesagt, was ich zu diesem Thema sagen kann.«
    »Warum hielten Sie es denn für notwendig, ihn überhaupt zu verhören?«
    »Um ihm die Möglichkeit zu geben, sich selbst von der Liste möglicher Verdächtiger eliminieren zu können.«
    »Und, hat er das getan?«
    »Nun, wie Sie wissen, gab er uns ein Alibi für die Zeit von Mrs. Durbins Tod.«
    »Womit er also nicht mehr zum Kreis der Verdächtigen gehört?«
    »Es sei denn, sein Alibi würde sich als nicht hieb- und stichfest erweisen.« Bracco nahm die Füße vom Schreibtisch. »Hören Sie, Sheila. Es tut mir leid, aber ich muss diese Unterhaltung beenden. Die Ermittlungen sind in vollem

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