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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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versucht sie zu erwürgen? Außerdem wissen wir doch, dass er eine Waffe haben muss, weil Lewis damit getötet wurde. Und er benutzt sie nicht?«

25
    Braccos Argumente, dass Ro als Janices Mör der nicht in Frage komme, hatten Glitsky mehr zu Knabbern gegeben, als er es sich nach außen hin anmerken ließ. Er wanderte ziellos durch den Gang des zweiten Stockwerks, wo er manchmal in Treyas Büro hereinschneite, um Hallo zu sagen und ein paar Worte zu wechseln. Als er diesmal an ihrer Tür vorbeikam, stellte er fest, dass ihr Schreibtisch unbesetzt war – es gab also noch keine Vertretung. Glitsky stand für einen Moment an der Tür, als er Farrells Stimme auf der anderen Seite des Vorzimmers hörte. Er machte ein paar Schritte an Treyas Schreibtisch vorbei und sah durch die offene Tür, dass Farrell auf einem seiner Sofas saß und telefonierte. »Nein, ich habe keinen Kommentar dazu«, sagte er gerade. »Tut mir leid: kein Kommentar. Ich fürchte, dazu werde ich mich nicht äußern.«
    Glitsky klopfte am Türrahmen. Farrell schaute hoch, zeigte mit der Hand zum Telefon und zog eine Grimasse, winkte Glitsky dann aber herein und bedeutete ihm, sich zu setzen. »Ich bin mir sicher, aber wir werden die Entwicklung abwarten müssen … Nein, ich meine, natürlich. Sie werden tun, was Sie für notwendig erachten, aber das Gleiche trifft auch für mich zu. Ich weiß, und das tut mir ja auch leid, aber ich habe jetzt einen Termin, und der Besucher kommt gerade herein, und deshalb kann ich Ihnen zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht mehr sagen … Okay … Okay. Vielen Dank.«
    Farrell legte auf und zeigte dem Telefon seinen gestreckten Mittelfinger. Zu Glitsky, der sich noch immer nicht gesetzt hatte, sagte er: »Irgendein Arschloch hat die Grand-Jury-Idee ausgeplaudert. Das, wie Sie sich sicher vorstellen können« – er gestikulierte noch mal Richtung Telefon – »war Marrenas.«
    »Die ist ja richtig auf Trab heute«, sagte Glitsky. »Vor zwanzig Minuten telefonierte sie noch mit Bracco, allerdings nicht über die Grand Jury.«
    »Dann muss sie in der Zwischenzeit wohl noch mit jemand anderem gesprochen haben, weil sie mich die ganze Zeit über die Grand Jury ausquetschen wollte. Sie wusste sogar von der Überlegung, beide Fälle zusammenzulegen, um damit ›erschwerende Umstände‹ zu bekommen und die Kaution zu umgehen.«
    Glitsky ging zu Farrells Schreibtisch, klopfte ein paar Mal mit den Knöcheln darauf und drehte sich wieder um. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass es Chomorro war. Das traue ich ihm nicht zu. Ich kann ja nachvollziehen, dass er uns den Durchsuchungsbefehl nicht unterschrieb, glaube aber trotzdem, dass er auf unserer Seite ist.«
    Farrell nickte zustimmend. »Aber erinnern Sie sich noch, wer sich gerade in seinem Zimmer aufhielt, als wir reinkamen?«
    »Baretto.«
    »Das magische Wort! Sie gewinnen einhundert Dollar!«
    »Sie glauben, er hat Marrenas angerufen?«
    »Ja, auch wenn es letztlich egal ist, wer angerufen hat. Es gibt diverse Kandidaten: eine Sekretärin, der Gerichtsdiener, die Gerichtsstenografin. Entscheidend ist nur, dass sie es weiß und nun auch veröffentlichen wird. Was bedeutet, dass es Ro und Denardi auch erfahren – falls sie es zu diesem Zeitpunkt nicht schon längst wissen.«
    »Dann wissen sie es eben – na und? Es war sicher nicht so geplant, aber es sollte doch eigentlich keinen großen Unterschied machen.«
    »Nicht?«
    »Nein, ich wüsste nicht, was sich geändert hätte.«
    »Was passiert, wenn sich Ro vorher einen Geschworenen vorknüpft? Oder Amanda? Oder gleich mich?«
    Glitsky lehnte sich gegen den Schreibtisch. Stirnrunzelnd starrte er ins Zimmer und richtete dann wieder seinen Blick auf Farrell. »Sie müssen Marrenas zurückrufen und ihr sagen, dass sie es falsch verstanden hat. Wer immer es ihr erzählt hat, muss ihr eine Ente aufgebunden haben. Sagen Sie, dass Sie in der Zwischenzeit noch einmal drüber nachgedacht hätten und sie hiermit wissen lassen, dass eine Grand Jury nicht zur Diskussion steht. Punkt. Und dass die Idee, beide Fälle zusammenzulegen, nicht in Frage kommt, weil es nicht genug Beweise gibt. Und dass Sie sich deshalb gedulden, bis der Prozess wiederaufgenommen wird.«
    »Und dann was?«
    »Dann gehen Sie trotzdem zur Grand Jury.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass ich lügen soll?«
    »Nein, um Gottes willen. Sie ändern nur noch ein weiteres Mal Ihre Meinung, nachdem Sie mit ihr telefoniert haben. Ups! Sie haben einfach vergessen, Sie

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