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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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David zeugte Salomon, und Salomon zeugte …«
    »Hey, du musst ja nicht daran glauben, aber ich tu’s!«
    »Ich kann ja noch glauben, dass David Salomon gezeugt hat, aber diese ganzen Moses-Geschichten mit dem Roten Meer, das sich auftat …«
    Nat drehte sich wieder herum und trocknete seine Hände. »Das sind Wunder, Sadie. Sie passieren jeden Tag. So wie das Wunder mit dir und mir.«
    Sie musste lachen und zeigte mit dem Finger auf ihn: »Du schummelst. Du kannst uns nicht als Beispiel nehmen. Das war einfach nur Glück.«
    »Von wegen Glück! Es war ein Wunder – und das weißt du auch.«
    »Na gut. Ich werde deswegen nicht mit dir streiten.«
    »Ist auch besser so. Am Ende würde der Herrgott dich noch wegen Undankbarkeit bestrafen und mit einem Blitz darniederstrecken.«
    »Darniederstrecken – das ist doch mal ein hübsches Wort.«
    Er kam zu ihr herüber und küsste sie auf den Kopf. »Ich werd mir ein Stück von dem Honigkuchen abschneiden. Möchtest du was?«
    »Nur ein Häppchen.«
    Und dann klingelte es an der Tür.
    »Dein Vater hat völlig recht, Abraham. Du siehst nicht gut aus. Isst du genug?«
    »Natürlich«, log Abe.
    »Und wann?«
    »Wie wann?«
    »Wann hast du zum letzten Mal gegessen?«
    »Na, ich esse doch in diesem Moment. Diesen wunderbaren, selbst gebackenen Honigkuchen.«
    »Und was ist mit Schlafen?«, wollte sein Vater wissen.
    Auf dem kleinen Stühlchen in der winzigen Küche wirkte Abe neben den beiden alten Leuten wie ein Riese. »Wie wär’s, wenn wir mit dem Verhör Schluss machen?« Er schluckte ein Stück Kuchen herunter und trank von seinem Tee. »Hast du was von dieser Ro-Curtlee-Sache mitbekommen?«
    »Es gab wohl Ärger, als du ihn festgenommen hast«, sagte sein Vater. »Ich lese schon noch die Zeitung.«
    »Ich habe ihn festgenommen, weil er eine Bedrohung für unsere Kinder war. Sie ließen ihn auf Kaution laufen, woraufhin Treya zu dem Entschluss … Sie musste mit den Kids einfach von hier weg.«
    »Wohin?«
    »Nach Los Angeles, wo ihr Bruder lebt.«
    Nat hörte mit dem Kauen auf. »Willst du damit sagen, dass sie weg sind?«
    Abe nickte. »Seit heute Nachmittag.«
    »Warum haben sie ihn denn wieder rausgelassen?«, wollte Sadie wissen.
    »Sie sind krank im Kopf. Sie leben nicht mehr in der Wirklichkeit.«
    »Wie Vampire«, sagte Nat.
    »Nicht genauso, Dad, aber ziemlich ähnlich. Wie dem auch sei: Wie ihr seht, bin ich geblieben.«
    »Ist sie jetzt stinkig auf dich?«
    Abe schnitt eine Grimasse. »Ich würde ja gern sagen, dass sie mich versteht, aber sicher bin ich mir da nicht.«
    »Was gibt es denn da nicht zu verstehen?«
    »Dass ich bleibe. Dass mir mein Job angeblich wichtiger ist als die Kids oder – glaubt sie – mein eigenes Leben.« Er drehte seine dünne Porzellantasche auf dem Unterteller. »Sie hat ihren Job verlassen – und meint, ich hätte das Gleiche tun sollen.«
    »Sie hat den Dienst quittiert?«, fragte Sadie.
    »Sie nutzt ihren Urlaubsanspruch, aber am Ende wird’s aufs Gleiche hinauslaufen.«
    »Was willst du denn jetzt machen?«
    »Weiß ich nicht«, sagte Abe. »Ich möchte ja nicht jammern, aber der Job ist zurzeit nur noch eine Tortur. Ich habe nicht genug Leute, und wenn ich mit Treya nach L. A. ginge, würde ein anderer einspringen müssen und sich durchwursteln oder, wahrscheinlicher, die Sache verbocken, was ich aber anscheinend auch tue. Ich habe die Aufgabe angenommen – und ich kann sie nicht einfach wegdelegieren. Es klingt bescheuert und altmodisch, aber ich empfinde es nun mal als meine Pflicht.«
    Nat zögerte einen Moment. »Das klingt nicht so, als ob du eine Wahl hättest.«
    »Nein, ich weiß«, sagte Abe. »Ich habe keine.«

24
    Für sein erstes Meeting am Morgen hatte Tristan Denardi einen Termin mit Privatdetektiv Mike Moylan angesetzt. Moylan ließ sich in einem der Ohrensessel nieder und sagte: »Ich kann sie nicht finden.«
    Denardi, der gerade beim Unterzeichnen von Schriftstücken war, hielt inne und schaute überrascht auf. »Wie darf ich das verstehen? Sie kommen doch sonst jedermann auf die Spur – und brauchen in der Regel nicht mal fünf Minuten dafür.«
    »Ich weiß. Aber diesmal nicht. Sie ist wie vom Erdboden verschluckt.«
    »Aber Sie sagten mir einmal, dass so was völlig unmöglich sei.«
    »Extrem schwer, aber nicht unmöglich. Zunächst einmal darf man nur noch mit Bargeld zahlen, nicht mit Kreditkarten. Dann müssen gefälschte Papiere her – und schließlich muss man alle Kontakte zu seinem

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