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Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Der Angeklagte: Thriller (German Edition)

Titel: Der Angeklagte: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Lescroart
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Ich kapier’s ja. Ich schick sofort einen Wagen los.«
    »Mehrere wären besser.«
    Wieder ein Zögern. »Ich sehe, was sich machen lässt.«
    Auch wenn das Telefonieren beim Fahren selbst für Polizisten verboten war, fischte Glitsky sein Handy aus der Jacke und ließ sich auf dem Weg nach Sunnydale noch einmal mit Sergeant Bransen verbinden. Bransen hatte inzwischen einige Streifenwagen zum Dennis Drive geschickt, wo aber keine besonderen Vorkommnisse festgestellt werden konnten. Seine Beamten hatten deshalb keine Veranlassung gesehen, von Tür zu Tür zu gehen.
    Glitsky rief daraufhin Sergeant Bornhorst bei der Southern Station an, der seit dem Vormittag die GPS Signale verfolgte. Bornhorst informierte ihn, dass Ros Wagen Sunnydale verlassen hatte und nun auf der 280 nordwärts Richtung San Francisco fuhr. Es gab niemanden, der ihn verfolgte, aber Harris versicherte ihm, dass – sobald die Anklage bestätigt würde – Ro umgehend von der Straße geholt werden würde. Man werde dazu einige mobile Einheiten koordinieren müssen, aber daran solle es nicht scheitern.
    Glitsky hatte keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln. Angesichts seiner Vorgeschichte – und um jeden Eindruck privater Animositäten zu vermeiden –, hatte Lapeer Wert darauf gelegt, Glitsky an Planung und Durchführung der Verhaftung nicht zu beteiligen. Sie hatte ein Sonderkommando zusammengestellt, das – so war ihm zu Ohren gekommen – in der Nähe der Curtlee-Residenz zuschlagen sollte, wenn er dort früher oder später aufkreuzen würde.
    Vorausgesetzt natürlich, dass sich die Grand Jury zumindest auf die Anklage in den beiden ersten Mordfällen einigen konnte.
    Aber inzwischen hatte Glitsky bereits zwei Drittel des Weges nach Sunnydale zurückgelegt. Er konnte sich immer noch nützlich machen. Und er hatte seine eigenen Gründe, Gloria Gonzalvez ausfindig zu machen.
    Während der Fahrt hatte sich eine dicke Wolkendecke gebildet, und als er in den Dennis Drive einbog, prasselte ein eisiger Regen gegen die Windschutzscheibe. Es war gerade noch hell genug, um sich selbst davon zu überzeugen, dass keines der von Ro genutzten Autos am Straßenrand parkte.
    Nachdem er den nächstbesten Parkplatz angesteuert hatte, hockte er eine Weile im Wagen und hoffte inständig, der Regen würde nachlassen: Da er seinen Regenmantel an Amanda Jenkins ausgeliehen hatte, trug er selbst nur eine leichte Sportjacke. Schließlich gab er die Hoffnung auf, stieg aus und sprintete zum nächsten beleuchteten Haus, stellte sich unters Vordach und klingelte.
    Nach einer Weile wurde die Tür um einen Spalt geöffnet und eine weibliche Stimme ertönte: »Ja?«
    Glitsky hatte in Situationen wie dieser regelmäßig feststellen können, dass er – ein hochgewachsener Farbiger mit forschem Auftreten, obendrein mit einer dicken Narbe über dem Mund – bestenfalls reserviert, wenn nicht gar verängstigt empfangen wurde. Diese Frau stellte keine Ausnahme dar. Also zeigte er brav seine Polizeimarke, stellte sich vor und sagte: »Ich suche eine Frau, die mit Vornamen Gloria heißt und in dieser Straße wohnt. Mit Nachnamen hieß oder heißt sie noch immer Gonzalvez, und ich habe Grund zur Annahme, dass sie in akuter Gefahr schwebt.«
    Die Frau antwortete nur »Tut mir leid« und schlug die Tür wieder zu.
    Da Glitsky keine Zeit darauf verschwenden wollte, ihr eine Lektion über den Umgang mit der Polizei zu erteilen, lief er weiter, übersprang aber das nächste Haus, weil er annahm, dass die Frau zumindest den Namen ihres direkten Nachbarns kennen würde, und lief ein Stück die Straße hinunter, bis er zu einem weiteren beleuchteten Haus kam. Diesmal öffnete ein Afroamerikaner in mittleren Jahren und grinste Glitsky breit an. »Na, nass genug für Sie da draußen?«
    »Könnte nicht gemütlicher sein«, sagte Glitsky, zeigte seine Marke und erklärte die Situation.
    Der Mann musste nicht lange nachdenken. »Das kann nur Gloria Serrano sein.« Er trat auf seine kleine Terrasse hinaus und wies Glitsky den Weg. »Vier Häuser weiter auf der anderen Straßenseite, das Haus mit den blauen Fensterläden. Ist alles okay mit ihr?«
    »Ich hoffe es«, sagte Glitsky. »Vielen Dank.«
    »Brauchen Sie Hilfe?«
    »Nein, Sie haben mir schon geholfen. Nochmals danke.«
    Eine halbe Minute später klingelte Glitsky an ihrer Tür. Offensichtlich befanden sich mehrere Personen im Haus, denn Glitsky hörte zunächst Kindergeschrei und dann die Stimme eines Mannes, der seine Kinder zur

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