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Der Ansiri

Der Ansiri

Titel: Der Ansiri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janos Teleki
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diesmal auf ein beiläufiges Kompliment für ihre neue Frisur.
    Mit den luftdicht verpackten Gerichten legte er die letzten Meter zum Hangar im Schnellgang zurück.
    „Nihao, Draggh“, begrüßte der Kapitän seinen Freund, der vor einer Konsole stand. Offenbar war er dabei, sie neu zu programmieren. „Wie gehen die Reparaturarbeiten voran?“
    Der Belraner antwortete wie aufgezogen.
    „Antrieb positiv. Waffen bereit seien dreißig Minuten. Schutzschilde negativ. Hüllenintegrität nicht intakt seien.“
    Belraner waren Humanoide, die sich von den Menschen jedoch wesentlich unterschieden. Zwar hatten sie ebenfalls einen Kopf, zwei Arme und Beine, jedoch nur ein Auge in der rechten oberen Gesichtshälfte, mit dem sie dennoch besser als ein durchschnittlicher Mensch sahen. Ihr gesamter Körper war unbehaart, es fehlten ihnen Ohrmuscheln, die Nase war flach, der Mund rundlich. Am auffallendsten war jedoch die Biegsamkeit ihrer Körper. Da sie kein Knochengerüst besaßen, konnten sie atemberaubende Verrenkungen vollführen. Bis zu einem gewissen Grad waren sie sogar in der Lage, die Struktur ihrer Haut zu steuern.
    „Verstehe.“, erwiderte Anthony, der in den vergangenen zwei Jahren mit dem schlechten Uno Dragghs umzugehen gelernt hatte. „Wann wird unsere gute alte Gotara zu hundert Prozent einsatzbereit sein?“
    „ Fünfunddreißig Stunden.“, schätzte Draggh. „Brauchen neue Vierphasenspulen, achtzehn Dichtungsringe selbst schließen, mehr Doridium. Sollten Schiff in größere Werft bringen. Für Generalüberholung von Außenhülle.“
    „ Nichts davon können wir uns leisten, Draggh. Die Bank hat mir keinen neuen Kredit gewährt. Wir werden mit dem auskommen müssen, was uns derzeit zur Verfügung steht. Ich hoffe, du bekommst unseren Himmelsvogel trotzdem in einen erstklassigen Zustand.“
    Das war für den Ingenieur Ehrensache.
    „Positiv. Wenn alte Suvak über kaputte Ackerfeld fliegt, wird junge Maus trotzdem tanzen.“
    „ Gotschi“, lachte der Kapitän, der es gewohnt war, dass Draggh belranische Weisheiten völlig unzulänglich übersetzte. „Wenn du damit fertig bist, solltest du dich um Pluto kümmern. Du musst endlich den Emotionschip entfernen. Er führt ständig zu Fehlfunktionen.“
    „ Ich dir schon sagen. Wenn Chip entfernen, Speicherkern müssen gelöscht werden. Backup nach Reinitialisierung nicht geladen werden kann. Androide wären wie neu. Haben Gedächtnis verloren.“
    Anthony seufzte.
    „Hmm, das wäre nicht ideal, aber wenn das so weiter geht, wird nichts anders übrig bleiben. Auf meine Kronjuwelen lege ich schließlich wert.“
    Anthony legte das Lunchpaket auf eine kleine Ablage neben Draggh.
    „Hier, ich habe dir deinen Lieblingskäsekuchen mitgebracht. Aber trödle nicht zu lange herum. Wir müssen wahrscheinlich bald wieder aufbrechen. Ich hatte einen verrückten Vormittag. Davon erzähle ich dir später. Jetzt setze ich mich vor den Hauptcomputer und werde nach Antworten suchen.“
    Der Belraner nahm diese Ankündigung reaktionslos zur Kenntnis. Den Käsekuchen rührte er vorerst nicht an. Ein Programmierfehler nahm seine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch.
    Auch der Kapitän widmete seinem Hackfleischsandwich keine große Aufmerksamkeit. Achtlos biss er hin und wieder ein kleines Stück ab, während seine Augen gebannt auf den Monitor starrten.
    Angespannt suchte er im Starnet nach Informationen über die Ansiri. Doch auch nach einer Stunde hatte er nicht den geringsten Hinweis aufgestöbert. Es schien, als wären sie in diesem Teil der Galaxie noch nie zuvor gesichtet worden.
    Enttäuscht lehnte er sich zurück, schob das letzte Stück des Sandwiches in den Mund und zermahlte ihn mit übertriebener Gewissenhaftigkeit.
    Geduld gehörte nicht zu Anthonys Stärken. Oft in seinem Leben hatte ihn die Wissbegierde zu unbedachten Handlungen getrieben. Hatte etwas einmal sein Interesse geweckt, verbiss er sich darin mit großer Leidenschaft. Doch dann wollte er auch rasch Ergebnisse erzielen. Im Dunkeln zu tappen, wie es ihm an diesem Tag häufig ergangen war, löste Unruhe in ihm aus.
    Er nahm die Datenkugel, die er von Miss Schmitt erhalten hatte, aus der Tasche und legte sie in den Slot des Computers. Unter anderen Umständen hätte er sich schon viel früher angehört, was ihm Madame Palore mitzuteilen hatte.
    Die Anführerin der Lioneyes , einer im gesamten Karak-Sektor operierenden kriminellen Organisation, erschien auf dem Bildschirm. Das kleine asiatische Gesicht

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