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Der Ansiri

Der Ansiri

Titel: Der Ansiri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janos Teleki
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war wie immer geschminkt als wäre es ein Osterei.
    „ Nihao, Anthony. Miss Schmitt hat dir bereits die Grundzüge meines Angebotes offenbart. Auf Katalys führen die Darsianer ein Gefangenenlager. Mehrere Dutzend Belraner werden dort seit Ausbruch des Krieges festgehalten. Ich interessiere mich nur für einen von ihnen. Hilf mir, ihn zu befreien. Der Zugang zum Gefängnis ist mit einer Tür aus Heptakron versperrt. Um das neunteilige Sicherheitssystem zu knacken, bräuchten selbst die besten Hacker der Galaxie mehrere Tage. Wir benötigen daher den Schlüssel für die Eingangstür. Eines befindet sich im Besitz des darsianischen Botschafters auf der Weltraumstation Longniao. Du sollst den Schlüssel stehlen. Sobald du Longniao erreicht hast, wird sich Miss Schmitt wieder mit dir in Verbindung setzen und dir Zutritt zum Quartier des Botschafters verschaffen. Du wirst bestimmt einen Weg finden, an den Schlüssel heran zu kommen. Anschließend fliegen wir gemeinsam nach Katalys und befreien alle Gefangenen. Für diesen Auftrag erhältst du 70.000 Drux. Doch ich weiß, der eigentliche Lohn für dich wird die Befreiung der Gefangenen sein. Anthony, mir ist bewusst, dass uns eine unglückliche Vergangenheit verbindet. Aber denk an das hehre Ziel dieser Mission. Diesmal bekommt jeder von uns, was er sich wünscht. In einer Datei auf diesem Datenträger findest du noch einige zusätzliche Informationen. Lies sie dir aufmerksam durch.“
    Während sich Anthony die Mitteilung angehört hatte, hatte er mehrmals unwillkürlich den Mund verzogen. Es bereitete ihm großes Unbehagen, Madame Palores Gesicht vor sich zu sehen.
    Nachdenklich ging er zum Maschinenraum, wo Draggh inzwischen am Verteilungskonverter arbeitete.
    „ Draggh, mach mal Pause.“
    Obwohl es als Bitte gedacht war, fasste es der Ingenieur als Befehl auf und stellte die Arbeit unverzüglich ein.
    „Wir haben einen neuen Auftrag.“, begann der Kapitän zu berichten. „Auf Katalys sollen wir gefangene Belraner befreien.“
    Nachdem er die Katze aus dem Sack gelassen hatte, wartete er auf die Reaktion seines Freundes.
    Für den Belraner war das ein besonders heikles Thema. Seit vor mehr als zwei Jahren die Darsianer Akus Kra, eine belranische Weltraumstation in der Nähe Carusos, angegriffen und erobert hatten, herrschte Krieg zwischen diesen beiden Völkern.
    Anthony und Draggh halfen seither den Flexiblen, wie die Belraner auch genannt wurden, wo sie konnten. Das wusste Madame Palore zweifellos, die viele Augen und Ohren im ganzen Sektor für sich arbeiten ließ. Deshalb war sie wahrscheinlich so sicher, dass der junge Draufgänger und sein Partner den Auftrag nicht ablehnen würden.
    Draggh zweifelte allerdings an der Richtigkeit der Nachricht.
    „ Gefängnis auf Katalys mir nicht bekannt seien.“
    „ Mir auch nicht.“, offenbarte der Kapitän. „Aber die Darsianer machen nicht gerade Holo Commercials, in denen sie verraten, wo sie Gefängnisse errichtet haben. Dieser Mond ist zweifellos bestens für ein geheimes Straflager geeignet.“
    Draggh nickte.
    „Dann wir sie befreien.“
    Anthony lächelte.
    „Ich dachte mir, dass wir uns einig sind. Doch bevor wir uns auf die Mission begeben, sollst du wissen, dass ich mit Auftraggeberin, Madame Palore, bereits einmal zusammen gearbeitet habe. Das ist schon länger her. Bevor du und ich Partner geworden sind. Sie ist die Anführerin der Lioneyes. Unsere damalige Mission verlief für mich äußerst unerfreulich. Madame ist ein hinterhältiges Biest. Normalerweise würde ich nie wieder einen Auftrag für sie erledigen.“
    „ Verstanden.“, erwiderte Draggh „Ich müssen jetzt arbeiten. Wir fliegen, wenn fertig.“
    Anthony rieb sich das Kinn. Dragghs Reaktion überraschte ihn nicht. Wenn es darum ging, das Kriegsgeschehen zugunsten der Belraner zu beeinflussen, würde das Duo selbst mit Brazagh zusammen arbeiten. Dem Mythos zufolge eine Art Teufel, der in der Trimar Galaxie sein Unwesen trieb.
    Dennoch hatte er gehofft, sein Freund würde ausführlicher mit ihm über die Mission reden wollen. Vielleicht würde sich dann dieses ungute Gefühl in seinem Magen verflüchtigen, das sich eingenistet hat, seit er sich entschlossen hatte, wieder mit dieser Schlange zusammen zu arbeiten. Es blieb ihm wohl nichts anderes übrig, als alleine damit klar zu kommen.
    In den nächsten zweiundzwanzig Stunden ging Anthony seinem Ingenieur bei den Reparaturarbeiten zur Hand. Mbogos Hot Kitchen lieferte ihnen die notwendige

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