Der Ansiri
Darsianer, um technologisch aufzuholen und aufzurüsten. Von Größenwahn verblendet griffen sie direkt den Heimatplaneten der Belraner an. Sie scheiterten spektakulär.
Die überlegene Rasse diktierte diesmal härtere Bedingungen. Die Gehörnten durften keine neuen Kriegsschiffe mehr bauen, ebenso wurden ihnen die Herstellung einer Reihe von Waffen untersagt.
Solange die Einhaltung dieser Bedingungen streng kontrolliert wurde, waren die Darsianer nicht in der Lage, ihre Rüstungsindustrie erneut aufzubauen. Doch mit der Zeit fanden sie Wege, ihre Forschung im Verborgenen weiter zu führen, während sich ihre Politiker geläutert gaben. So täuschten sie die Flexiblen, deren Aufmerksamkeit zunehmend nachließ.
Schließlich glaubten die Belraner, dass sich der ehemalige Feind weiter entwickelt hatte, und nie wieder eine Bedrohung für den Karak-Sektor darstellen würde.
Ein fataler Irrtum.
Bald schon dankte die aggressive Spezies es den Gutgläubigen, in dem sie gleichzeitig mehrere ihrer Verbündeten angriffen. Für die Schutzmacht war es unmöglich, alle Vertragspartner gleichzeitig zu verteidigen.
Zahlenmäßig war die darsianische Flotte dem Feind inzwischen klar überlegen. Es dauerte mehr als drei Jahre, ehe die Belraner erneut die Oberhand behielten.
Diesmal wurde es jedoch ein Sieg mit bitterem Beigeschmack. Selon und Idnom, die am weitesten von Onak entfernt waren, mussten sie dem Feind überlassen.
Mehrere Bündnispartner wandten sich daraufhin von den Flexiblen ab, da sie offensichtlich keinen zuverlässigen Schutz mehr gewähren konnten.
Nun war es auch den Belranern klar, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis die Darsianer erneut versuchen würden, die Vorherrschaft über diesen Teil der Galaxie zu erringen.
Nur achtzehn Jahre später begann der derzeit im Gang befindliche Krieg.
Der Hohe Rat der Belraner war diesmal entschlossen, den Darsianern eine Lektion zu erteilen, die sie nie wieder vergessen sollten. Es musste endgültig dafür gesorgt werden, dass diese kriegerische Spezies in Zukunft nicht mehr die Macht besitzen sollte, ihre Nachbarn anzugreifen.
Dieses Ziel war jedoch noch in weiter Ferne.
Vor vier Monaten hatten die Belraner zwar Akus Kra zurück erobert, doch einen entscheidenden Vorteil im Krieg hatten sie noch nicht errungen.
Die Gehörnten bevorzugten die Guerillataktik. Ihre Hauptstreitmacht bestand aus schnellen Kreuzern, die im Vergleich zu den Schlachtschiffen der Flexiblen geringe Feuerkraft besaßen, dafür aber jederzeit überraschend zuschlagen und sich in sichere Gebiete zurück ziehen konnten.
Um Noviak hatten sie einen gewaltigen Verteidigungswall aus Kampfstationen und verminten Feldern errichtet. Es sah aus, als sollte der vierte Krieg der mit Abstand längste zwischen diesen beiden Völkern werden.
Exterria befand sich in diesem Konflikt in einer verzwickten Lage. Seit dem Erstkontakt hielt ein starkes Bündnis zwischen Menschen und Belranern. In Exterria lebten mehr als achtzig Tausend Belraner. Drei Viertel davon alleine in Kirak Tok, der von Belranern auf exterrianischem Territorium errichteten Stadt. Doch auch mit den Darsianern hatten sich die Menschen arrangiert.
Die Gehörnten hatten schon lange vor der Ankunft der Menschen auf Caruso Rohstoffe abgebaut. Um einen Konflikt zu vermeiden, wurde ein Vertrag von beiden Parteien unterzeichnet, wonach es den Darsianern weiterhin gestattet war, Ressourcen überall auf dem Planeten zu gewinnen, nur nicht auf dem Gebiet Exterrias.
Ein fragiler Frieden. Denn letztlich waren die Menschen auf den guten Willen des Vertragspartners angewiesen. Militärisch waren sie den Gehörnten weit unterlegen.
Technologisch befanden sie sich zwar dank der Unterstützung ihres Verbündeten auf Augenhöhe mit den Darsianern, doch besaßen sie nur eine winzige Weltraumflotte, die im Ernstfall kaum in der Lage gewesen wäre, die Übermacht allzu lange aufzuhalten.
Die Exterrianer verfügten noch nicht einmal über eine effektive planetare Verteidigung um Caruso.
Ihr Verbündeter hatte zugesagt, einhundert Kriegsschiffe zum Schutz des Planeten zu entsenden, wenn sich Exterria offen auf die Seite Onaks schlagen würde, doch Exterria beschränkte seine Aktivitäten lieber auf das Parkett der Diplomatie.
Der Angriff der Gehörnten auf Akus Kra wurde verurteilt. Danach wurden Verträge unterschrieben, die von den Darsianern jedoch immer wieder gebrochen wurden. Scharfe Protestnoten waren alles, was die Menschen dagegen zu setzen
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