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Der Ansiri

Der Ansiri

Titel: Der Ansiri Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janos Teleki
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für ihn keine zufriedenstellende Antwort.
    „Jedenfalls“, fuhr die Agentin fort. „die Mitglieder der Haggai sind nicht die Auserwählten. Sie sind Freiwillige, die sich anwerben ließen. Die Auserwählten sind hingegen … nun, das wollte mir Gideon, wie so vieles andere, auch nicht genau verraten. Er meinte nur, es gebe sehr wenige von ihnen in dieser Galaxie und sie würden eine entscheidende Rolle im Kampf gegen die Bedrohung spielen.“
    „ Sehr kryptisch.“, bemerkte Anthony resignierend.
    Die Erzählerin ging auf diese schnippische Bemerkung nicht ein.
    „Du wirst es früh genug erfahren, denke ich. Sie dürften jedenfalls gut getarnt sein, sonst wäre mir kaum entgangen, dass du einer von ihnen bist.“
    Bei dieser Bemerkung huschte ein Lächeln über ihr Gesicht, wenn auch nur kurz wie das Aufflackern einer Kerze.
    „Wie auch immer. Du wartest auf deine Antwort. Die will ich dir nicht länger vorenthalten. Nein, ich kann keine Beziehung, so wie du es dir vorstellst, mit dir führen. Das ist schon mit meiner Tätigkeit als Agentin schwer vereinbar. Jetzt wo uns die Apokalypse droht, wäre es in jedem Fall der falsche Zeitpunkt. Glaube mir, so sehr ich es mir wünsche, aber ich kann nicht deine Partnerin sein und gleichzeitig meinen Pflichten so nachkommen, wie ich sollte. Wie ich muss. Ich hoffe sehr, du verstehst meine Beweggründe.“
    Der verschmähte Liebhaber war längst in seinem Stuhl zusammen gesunken. Obwohl er geahnt hatte, dass es auf diese Antwort hinaus läuft, hatte er doch bis zuletzt gehofft, sie hätte sich anders entschieden.
    „Nein, ich verstehe sie nicht. Ich akzeptiere sie. Aber verstehen kann ich sie nicht. Beim besten Willen.“
    „ Das tut mir sehr leid.“, meinte sie ehrlich, auch wenn sich kein Mitgefühl in ihrem Gesicht widerspiegelte. „Vielleicht brauchst du dafür einfach nur Zeit. Aber wir bleiben wenigstens Freunde, ja?“
    „ Wenn du einen Freund willst, dann such dir einen Protschak.“, entgegnete er und wischte sich mit der Hand über den Mund, als hätte er etwas Ekelhaftes getrunken. „Du weißt, was ich für dich empfinde. Mit deinem Entschluss werde ich leben müssen. Nur verlange nicht von mir, so zu tun, als wäre ich mit einer Freundschaft zufrieden. Das ist nicht, was ich mir vorgestellt habe.“
    „ Meinetwegen.“, erwiderte sie trocken. „Ich hoffe, wir können wenigstens wie Profis zusammenarbeiten. Denn unsere Wege werden sich bestimmt bald wieder kreuzen.“
    „ Ich bin mindestens so sehr Profi wie du.“, tönte er großspurig. „Im Gegensatz zu dir bin ich jedoch nicht von dieser ominösen Bedrohung überzeugt. Findest du es nicht seltsam, dass dir niemand konkret sagen will, wer der Feind ist? Wieso geben sie den verantwortlichen Politikern nicht Bescheid? Sie sollen das Militär in Alarmbereitschaft versetzen. Diese Geheimnistuerei ist unsinnig.“
    „ Du hast nicht gesehen, was ich gesehen habe.“, erwiderte sie schon ebenso geheimnisvoll wie der Cyborg. „Du weißt, zu Beginn war ich ebenso skeptisch wie du. Nun habe ich aber keine Zweifel mehr. Irgendwo dort draußen am Rande dieser Galaxie lauert eine gewaltige Macht, die uns zu verschlingen droht. Die Politiker können uns dagegen nicht schützen. Was sollten wir ihnen auch erzählen? Ich glaube, Gideon ist der Einzige, der wirklich Bescheid weiß. Er will sein Wissen jedoch noch nicht preisgeben. Dafür wird er gute Gründe haben. Aber was ich in den letzten Tagen erfahren habe, reicht bereits aus, um selbst mir Angst zu machen.“
    Diese Äußerung ließ Anthonys Augenbrauen nach oben schnellen. Bisher hatte er noch nie erlebt, dass Claudia etwas Angst gemacht hätte. Er dachte nicht einmal, dass es überhaupt irgendetwas geben könnte, das sie ängstigen würde. Doch darauf ging er nicht ein. Dafür war er im Augenblick zu sehr eine beleidigte Leberwurst.
    „Lass mich raten, auch davon darfst du mir nicht genauer berichten?“
    „ So ist es.“, bestätigte sie.
    „ Natürlich. Was auch sonst.“, bemerkte er mit unverhohlenem Sarkasmus.
    „ Du wirst es bald verstehen.“, versicherte sie. „Hab nur etwas Geduld. Aber sei wachsam. Auch wenn es mir Gideon nicht bestätigt hat, der eine oder andere feindliche Kundschafter könnte bereits unter uns sein.“
    „ Gotschi. Ich werde Augen und Ohren offen halten.“, versicherte er stoisch. „Nun entschuldige mich bitte. Sobald ich wieder in Exterria bin, melde ich mich bei dir.“
    „ Mach das bitte. Ich freue mich auf

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