Der Ansiri
vermochten. Präsidentin Dalma Wang wäre gerne offensiver gegen die Darsianer vorgegangen, doch das Repräsentantenhaus und der Senat verweigerten ihr die Gefolgschaft. Exterria blieb in diesem Konflikt neutral. Und verwundbar.
So war es Freigeistern wie Anthony Bates vorbehalten, die Belraner mit Taten zu unterstützen. Wenngleich er nicht offen auf ihrer Seite kämpfte, nutzte er doch mit seinem Freund jede Gelegenheit, den Gehörnten eins auszuwischen. Hauptsächlich handelte es sich um humanitäre Hilfe für die Belraner, doch mitunter sabotierten Draggh und Anthony auch gerne mal eine Einrichtung der Darsianer.
Die Erfahrungen des Kapitäns als Archäologe, Schatzjäger und Dieb, kamen ihm dabei sehr zu Gute.
Doch vorerst konnten sie nichts tun, um die hinterhältige Tat der Gehörnten zu vergelten. Die nächsten zwei Tage vergingen ereignislos, bis Draggh den Interkomruf von Claudia Matthieu meldete. Anthony nahm das Gespräch in seiner Kabine an.
„ Nihao, meine entzückende Agentin.“, grüßte der Kapitän mit strahlender Miene und winkte ihr zu.
Die brünette Schönheit auf dem Monitor lächelte verhalten und winkte zurück.
„Nihao, mein süßer Filou. Wohin bist du unterwegs?“
„ Nach Longniao. Vielleicht gibt es dort einen lukrativen Auftrag. Aber das ist nicht halb so interessant wie deine Erlebnisse.“
Anthony rückte sein Gesäß auf dem Stuhl zurecht und studierte Claudias Mimik. Doch die Agentin war eine Meisterin der Selbstbeherrschung. Es war nicht einfach, ihre Emotionen zu erraten.
„Wie ich erkennen kann, bist du inzwischen wieder Zuhause.“, fuhr Anthony so geduldig wie möglich fort. „Tagelang konnte dich offenbar nicht einmal dein Vorgesetzter erreichen. Ausgerechnet von diesem mysteriösen Gideon musste ich mir die Botschaft überbringen lassen, es gehe dir gut. Spann mich also bitte nicht länger auf die Folter. Erzähl, was hast du erlebt?“
Claudia räusperte sich.
„Ich war auf einem Raumschiff. Dort habe ich den Haggai geholfen ...“
„ Nein, warte!“, unterbrach sie Anthony unhöflich. „Ich wollte abwarten, aber ich gestehe, dass ich vor Neugierde fast platze. Wie lautet deine Antwort? Das muss ich jetzt sofort wissen.“
Die Agentin strich sich mit Zeige- und Mittelfinger zweimal über ihre rechte Augenbraue, ehe sie antwortete.
„Lass mich bitte zuerst erzählen. Die Ereignisse der letzten Tage sind Teil meiner Antwort.“
Der junge Mann kratzte sich unruhig am Kinn. Diese Einleitung gefiel ihm nicht. Ganz und gar nicht. Er ahnte nichts Gutes. Es blieb ihm jedoch nichts anderes übrig, als sich ihrem Wunsch zu fügen. Mit einer Geste bedeutete er ihr, sie möge weitersprechen.
„Also, ich habe den Haggai geholfen, die Datenbank zu erweitern.“, berichtete Claudia. „Sie sind noch dabei, die Organisation aufzubauen. Aber ich sage dir, da entsteht etwas Außergewöhnliches. Sie entwickeln gerade eine völlig neue Art von Weltraumjäger. Diese Technologie ist einmalig in der Trimar Galaxie. Weder Gideon noch jemand anderer, den ich auf dem Raumschiff darauf gesprochen habe, konnte oder wollte mir mehr von der bevorstehenden Bedrohung erzählen. Inzwischen bin ich aber fest davon überzeugt, dass sie real ist.“
Hier machte sie eine längere Pause, was Anthony die Gelegenheit für eine Frage gab.
„Wer bitte sind die Haggai?“
„ Eine Art Geheimorganisation.“, antwortete sie zögerlich. „Ihr gehören Personen aus vielen unterschiedlichen Völkern an. Die Mehrheit sind Menschen, doch auch Belraner und Utura sind Teil der Haggai. Stell dir vor, ich habe sogar einen Nagarianer gesehen. Sie haben alle das Ziel, sich gegen die Bedrohung zu wappnen.“
„ Ich verstehe.“, meinte der Zuhörer „Das sind also die Auserwählten von denen der Cyborg gesprochen hatte.“
„ Aber nein.“, winkte Claudia ab. „Ich weiß, worauf du anspielst. Gideon hat mir von deiner Begegnung mit dem Ansiri erzählt. Von denen ich bei dieser Gelegenheit selbst zum ersten Mal etwas gehört habe.“
„ Kannst du mir mehr über die Ansiri berichten?“, unterbrach er ein weiteres Mal wissbegierig. „Ich habe nirgendwo auch nur eine einzige Information über dieses Volk gefunden. Das ist doch mehr als merkwürdig.“
„ Leider nein. Auch mir hat Gideon kaum etwas von ihnen erzählt. Er erwähnte nur, dass sie unsere Verbündete seien. Sie hielten sich aber noch im Hintergrund, bis die Zeit reif für ihr Erwachen sein würde.“
Anthony schnaufte. Das war
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