Der Antares-Krieg
Drohnen aussendet, um sich einen Nistplatz oder eine bestimmte Frau von einem anderen zu sichern. Krieg ist der Zusammenstoß von Sippen, um zu sehen, welche den Ehrenplatz für ihre Eier gewinnen wird. Krieg ist das Ringen um Herrschaft zwischen ganzen Zivilisationen, wodurch eine ihr Recht begründet, die andere zu führen.«
»Ist das nicht, was jetzt zwischen Ihrer und meiner Art geschieht?«, fragte Drake.
»Keineswegs«, antwortete der Ryall.
»Wie nennen Sie es dann?«
»Um es in Ihrer Sprache so auszudrücken, dass es der Sache am ehesten entspricht, müsste es mit einem Wettstreit zwischen rivalisierenden Schädlingsbekämpfern verglichen werden, von denen jeder versucht, den Kosmos von des anderen Gegenwart zu befreien.«
Bethany Lindquist saß in der Passagierkabine einer königlichen Privatmaschine und sah die grüne Landschaft rasch unter sich vorübergleiten. An ihrer Seite saß Prinzessin Lara, die zweite Tochter des Königs und der Königin von Sandar. Lara war eine dunkelhaarige Schönheit von ungefähr zwanzig Jahren. Sie war Bethanys inoffizielle Fremdenführerin, seit sie einander beim Tee der Königin eine Woche zuvor kennen gelernt hatten. Seitdem hatten sie die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt besichtigt, Wasserfälle besucht und die Eishöhlen von Arda erforscht. Lara hatte Bethany über die Geschichte von Sandar unterrichtet, und Bethany hatte sich mit Geschichten von Alta und der Erde revanchiert.
»Regnet es hier nie, Lara?«, fragte Bethany, als wieder ein wolkenloser Tag angebrochen war.
»Nicht in dieser Dekade«, antwortete die Prinzessin. »Und das ist gut so. Zur Zeit der Gletscherschmelze im Perihel ertrinken wir auch so schon beinahe. Wenn es in der Zeit zusätzlich regnen würde – nicht auszudenken, was für Probleme wir haben würden.«
»Es kommt mir seltsam vor, dass ohne Regen überall so viel Grün ist.«
»Uns nicht«, sagte Lara lachend. »Das ganze Land ist von großen und kleinen Wasserläufen und Bewässerungskanälen durchzogen.« Sie beugte sich zum Fenster und spähte hinab.
»Ich glaube, wir sind am Ziel.«
Die Maschine legte sich auf die Seite und zog niedergehend einen Kreis um ein großes weißes Gebäude, das allein in einem grünen Park lag. Nach einer weiteren Schleife verlangsamte die Maschine bis zum Schwebeflug und ging auf einen von hohen Bäumen umstandenen Landeplatz nieder. Sobald die Räder aufgesetzt hatten, nahm Bethany die Aktentasche mit den Sendungen ihres Onkels an sich und wartete, dass Lara die Kabinentür öffnete.
Am Rand des Landeplatzes erwartete sie ein weißhaariger, dunkelhäutiger Mann. Da ihr Besuch angekündigt war, trug er eine Diplomatenuniform mit Schärpe.
»Ich begrüße Eure königliche Hoheit«, sagte er, dann ergänzte er, an Bethany gewandt: »Hallo, Miss Lindquist.« Er verbeugte sich und küsste ihnen die Hände. »Mein Name ist Ambrose Cartier. Ich bin der Botschafter der Erde auf Sandar. Sie müssen die Dame von der verlorenen Kolonie im Valeria-System sein.«
Bethany bejahte dies, und Cartier bat sie, mit ihm ins Haus zu kommen. »Ich fürchte, selbst ein milder Tag wie der heutige ist für bahamisches Blut zu kalt, um im Freien zu sitzen.«
»Sie kommen von den Bahamas? Das ist in der Nähe von Nordamerika, nicht wahr?«, erkundigte sich Bethany.
Cartier nickte. »Vor der Küste Floridas im Atlantischen Ozean. Das Klima ist die meiste Zeit des Jahres tropisch, obwohl manche von unseren Winterstürmen wirklich etwas frisch sein können. Aber lange nicht so kalt wie hier. Nicht wahr, Prinzessin?«
»Wenn Sie es sagen, Exzellenz.«
»Und ob ich das sage!« Cartier führte sie in das große Haus. Es war ursprünglich eine Residenz gewesen, aber ein Flügel enthielt jetzt die Amtsräume, wo Botschaftsangestellte an Datenanschlüssen arbeiteten.
»Ist dies die Botschaft?«, fragte Bethany.
»Offiziell ist es die Residenz des Botschafters«, sagte Cartier.
»Ich finde es aber angenehmer, meine Amtsgeschäfte von hier aus zu führen als in diesem großen Büroklotz in Gosslaw.«
»Gosslaw?«
»Die nächste Großstadt«, erläuterte Lara, »und eine der ersten Bergbausiedlungen.«
Cartier führte die beiden Frauen in ein Arbeitszimmer, dessen Wände mit Regalen voller gedruckter und gebundener Bücher bedeckt waren. Er ließ Tee und einen Imbiss servieren, und als sie vor ihren dampfenden Tassen saßen, sagte er:
»Meine Spione berichten mir, dass Sie sich als eine komparative Historikerin bezeichnen,
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