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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Auch fing er Bruchstücke von Gesprächen auf.
    »Wann können Sie die Umlaufbahn verlassen, Instigator? –Alles Personal wird binnen einer Stunde an Bord sein, Lieutenant ... Die Munitionstransporter werden in Kürze eintreffen. Sorgen Sie dafür, dass Ihr Steuerbordportal freigemacht wird ...«
    Wieder blieb Opteris vor einer unauffälligen Tür stehen und schob seine Identifikationskarte in einen Schlitz. Das gedämpfte Klicken wiederholte sich, und die Tür glitt zur Seite. Sie betraten einen kleinen Raum, wo ein Dutzend Sandarer um einen Tisch versammelt war. Sie hatten der Tür den Rücken zugekehrt, und ihre Aufmerksamkeit war auf eine große Darstellung der Gesamtlage an der Wand ihnen gegenüber konzentriert.
    John-Phillip Walkirk VI. wandte sich auf seinem Stuhl um und sah Drake an, als dieser mit dem Hofmarschall den Lageraum betrat. Er stand auf und war mit vier langen Schritten bei ihnen.
    »Willkommen, Fleet Captain«, sagte er mit ausgestreckter Hand.
    »Danke, Majestät.« Drake nahm die dargebotene Hand, und erst als er ihren kräftigen Druck fühlte, wurde ihm die Abweichung von der normalen Hofetikette bewusst, die sich in der Geste ausdrückte. Er bemerkte auch, wie viel John-Phillip in der Woche seit ihrer ersten Begegnung gealtert schien. Unter den Anwesenden erkannte Drake den Halbbruder des Königs und Oberbefehlshaber der Kriegsoperationen Walkirk, den Ministerpräsidenten Haliver und Commodore Bardak.
    »Was halten Sie von unserer kleinen Kommandozentrale hier, Captain?«
    »Ich bin sehr beeindruckt, Majestät. Ich hatte keine Ahnung, dass es so etwas gibt.«
    Der König lächelte. »Es gehört nicht zu den Dingen, für die wir Reklame machen. Nun, Sie baten um ein Gespräch. Ich denke mir, Sie sind besorgt wegen des jüngsten Besuchs unserer Zentauroidengegner.«
    »Ja, Sir. Sehr besorgt. Ich habe zwei Schiffe in der Umlaufbahn, und meine Leute sind über die halbe Hauptstadt verstreut. Es wäre mir mehr als unangenehm, in der Umlaufbahn angegriffen zu werden, ohne Manövrierraum zu haben.«
    »Da besteht keine Gefahr, Captain«, erwiderte John-Phillip mit einer Handbewegung zur Lageprojektion. »Die Darstellung wird Ihnen unsere Situation verdeutlichen.«
    Die Projektion war von einem Typ, der sich nicht allzu sehr von dem unterschied, den die altanischen Raumstreitkräfte verwendeten. Der Faltpunkt Hellsgate-Aezer war als ein roter Ellipsoid wiedergegeben, um den sechzig goldene Funken in einer kugelförmigen Formation angeordnet waren; sieben der Funken waren durch rote Kreuze gekennzeichnet, um Positionen der zerstörten Stationen zu markieren. Grüne Beschriftungen neben anderen Markierungen zeigten eingetretene Schäden an. Vom Faltpunkt ausgehend und in alle Richtungen auseinander strebend, waren zwölf rote Pfeile dargestellt. Jeder dieser Pfeile war mit ein paar Schriftzeilen versehen, die Geschwindigkeit und Beschleunigungsvektoren angaben. Mehrere grüne Pfeile verfolgten ihre roten Gegenstücke. Ein Blick auf die Vektoren verriet Drake, dass es eine lange Verfolgungsjagd geben würde.
    »Ungefähr fünfzig Ryall-Schiffe kamen vergangene Nacht durch den Faltpunkt«, begann John-Phillip. »Sie wurden automatisch identifiziert und augenblicklich von unseren gepanzerten Gefechtsstationen angegriffen. Alles in allem leisteten wir gute Arbeit. Wir zerstörten achtzehn Angreifer sofort und zwangen weitere zwanzig zum Rückzug nach Aezer. Die verbliebenen zwölf konzentrierten ihr Feuer jedoch auf einen Abschnitt unserer Abwehrsphäre und stießen durch. Was Sie sehen, sind die überlebenden Ryall-Schiffe, die unserer Verfolgung zu entgehen versuchen. Natürlich bleibt ihnen keine Hoffnung. Sobald wir die Dritte Flotte hinausbringen, werden sie sich einer überwältigenden Streitmacht gegenübersehen.«
    »Sie entsenden eine Ihrer Flotten, Majestät?«, fragte Drake.
    »Ist die Lage so ernst?«
    »Sie ist ernst, bis der letzte von diesen Marodeuren vernichtet ist! Das ist allerdings nicht der Hauptgrund für die Entsendung der Flotte. Wir haben die Ryall seit einem Jahrhundert bekämpft, Captain. Wir haben ihre Gewohnheiten in dieser Zeit kennen gelernt. So rechnen wir in den nächsten Wochen mit wiederholten Sondierungsangriffen auf den Faltpunkt, mit denen sie feststellen wollen, wie schwer wir getroffen wurden. Die Verstärkung unserer Verteidigungslinie durch die Dritte Flotte wird sie überzeugen, dass ihr Angriff fehlgeschlagen ist.«
    »Wann wird dies alles geschehen?«
    »Die

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