Der Antares-Krieg
Schlosses verbunden. Eine hübsche junge Frau blickte ihn an.
»Ja, Fleet Captain Drake. Wie kann ich Ihnen helfen?«
»Sie können mich zu meinem Schiff durchstellen.«
»Tut mir Leid, Sir, aber alle Schaltungen des orbitalen Funkverkehrs sind belegt. Ich setze Sie gern auf die Warteliste und rufe zurück, sobald eine Verbindung frei wird, wenn Sie es wünschen.«
»Das würde nicht genügen. Ich brauche diese Verbindung jetzt!«
»Bedaure, Sir, aber alle Schaltungen sind in Betrieb.«
»Was wirst du jetzt tun?«, fragte Bethany, als Drake aufgelegt hatte.
»Ich werde das Schiff rufen.« Er zog ein flaches, tragbares Funksprechgerät aus dem Uniformrock. Es trug die Insignien der altanischen Raumstreitkräfte. Jedes Besatzungsmitglied, das sich auf Sandar aufhielt, hatte ein gleiches Gerät bei sich, obwohl die Sandarer gebeten hatten, vom Gebrauch abzusehen. Als Grund hatten sie die Möglichkeit angegeben, dass die Funksignale die Operation verschiedener automatischer Geräte und Anlagen stören könnten.
Drake drückte den Notrufknopf und wurde belohnt von Bela Marstons Stimme, die schwach, aber hörbar aus dem kleinen Lautsprecher kam. Als Drake sich meldete, klang sein Erster Offizier sehr erleichtert.
»Ah, Captain! Ich dachte schon, ich müsste ein paar Marinesoldaten hinunterschicken, um Sie zu suchen.«
»Wie ist die Situation da oben, Nummer Eins?«
»Vor ungefähr einer halben Stunde machten unsere Sensoren eine große Zahl von Detonationen im Faltpunkt Hellsgate-Aezer aus. Ich dachte, sie erprobten ihr Gerät, bis eine der gepanzerten Gefechtsstationen explodierte.«
»Eine Gefechtsstation wurde zerstört?«
»Mehr als eine, Captain. Der Gegner, den sie beschossen, war offensichtlich gut bewaffnet und gut abgeschirmt. Nach einer Weile wurde es ruhiger, aber im Laufe der letzten fünfzehn Minuten haben wir die Plasmafahnen von mindestens einem Dutzend Schiffen verfolgt, die mit hoher Beschleunigung vom Faltpunkt fortstrebten. Wer immer sie sind, sie verteilen sich über das ganze System!«
»Konnten die Schiffstypen am Plasmaausstoß der Triebwerke identifiziert werden?«
»Sie sind nicht von Alta oder Sandar.«
»Ryall?«
»Ich würde mein Geld daraufsetzen, Sir.«
»Wie ist der gegenwärtige Status der Discovery, Mr. Marston?«
»Wir können die Umlaufbahn verlassen, sobald Ihre Gruppe an Bord ist. Captain Fallan sagt, die Alexandria könne genauso rasch startbereit gemacht werden, wenn er seine Leute an Bord nehmen kann. Ich lasse das gesamte Personal an Wartungstests aller Anlagen und Geräte arbeiten, unter Vorrang der Triebwerke und Waffen. Dem Chefingenieur habe ich gesagt, dass, sollten seine Leute etwas auseinander genommen haben, ich es schnellstens wieder zusammengebaut haben will.«
»Sehr gut!«
»Wann können wir Sie an Bord erwarten, Captain?«
»Geben Sie mir etwas Zeit, herauszufinden, was hier unten vorgeht. Ich werde Sie in einer Stunde wieder anrufen.«
»Verstanden.«
»Machen Sie das Schiff in der Zwischenzeit einsatzbereit. Drake Ende.«
»Marston Ende.«
Drake wandte sich an Bethany und Alicia Delevan, doch ehe er ein Wort herausbrachte, wurde die Tür aufgestoßen, und vier stämmige sandarische Marinesoldaten stürzten herein. Ihnen folgte der Hofmarschall.
Opteris' Blick wanderte zu dem Funkgerät in Drakes Hand.
»Bitte schalten Sie dieses Ding aus, Captain Drake. Ihre Sendungen verschaffen dem Sicherheitssystem des Schlosses einen Nervenzusammenbruch.«
»Was geht vor, Hofmarschall?«
Opteris zuckte die Achseln. »Nichts, was Ihnen unnötige Sorgen bereiten sollte, versichere ich Ihnen. Die Ryall versuchten vor kurzem, unsere Faltpunktverteidigung zu durchbrechen.«
»Meine Leute sagen mir, dass sie es nicht nur versuchten, sondern dass sie durchgebrochen sind!«
Opteris seufzte. »Erste Meldungen deuten darauf hin, dass die meisten ihrer Schiffe im Kreuzfeuer der Gefechtsstationen zerstört wurden. Aber auch diese hatten Schäden zu verzeichnen. Mehreren Schiffen der Angreifer gelang es, eine Lücke in unserer Abwehr zu nutzen und in den offenen Raum durchzubrechen. Wir mobilisieren jetzt unsere Flotte, um sie unschädlich zu machen. Gegenwärtig besteht keinerlei Grund zur Beunruhigung.«
22
Richard Drake und Bethany Lindquist saßen beisammen und warteten auf das Ende der langen Nacht. Manchmal sprachen sie von ihrem Leben vor jener ersten schicksalhaften Begegnung in Mrs. Mortridges Haus auf dem Nob Hill. Manchmal schwiegen sie, zufrieden,
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