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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Flotte startet in zwölf Stunden. Ich selbst reise in sechs Stunden zu meinem Flaggschiff ab.«
    »Sie wollen teilnehmen, Sir? Ist das weise?«
    »Es wird für mich nicht gefährlicher sein als für Zehntausende von Dienstgraden. Sie würden doch nicht wollen, dass ich mich in einem Loch verkrieche, während andere in meinem Namen ihr Leben riskieren, oder?«
    »Ah – nein, Sir!«
    »Sehen Sie? Nun sollten wir diskutieren, was während dieser Notsituation mit Ihnen und Ihren Leuten geschehen soll.«
    »Ich bedanke mich für die Gastfreundschaft, Majestät«, sagte Drake, »aber ich glaube, für mich ist die Zeit zur Rückkehr in die Heimat gekommen.«
    »Das können Sie nicht! Die Gespräche zwischen Ihren Botschaftern und Ihren politischen Beratern sind in einem kritischen Stadium. Eine Menge Arbeit wird umsonst getan sein, wenn Sie jetzt abreisen.«
    Drake zog die Stirn in Falten. »Ich weiß Ihre Sorge zu schätzen, Majestät, doch habe ich meine Pflicht zu erfüllen. Wir haben auf dieser Reise viele Daten gewonnen, mehr als wir erwarteten. Ich kann mir schwerlich leisten, in Gefahr zu bringen, was wir erkundet haben, sollten die Ryall Ihre Verteidigungslinien durchbrechen.«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte der König. »Aber vielleicht gibt es einen Kompromiss. Darf ich einen Gegenvorschlag machen?«
    »Gern.«
    »Ich stimme zu, dass Sie Ihre Leute zusammenholen und an Bord Ihrer Schiffe bringen sollten«, begann John-Phillip. »Das ist nur gesunder Menschenverstand. Tatsächlich werden wir unser eigenes nicht kriegswichtiges Personal auffordern, ihre Nächte in den Bunkern zu verbringen, bis das letzte Ryall-Schiff zerstört ist. Sobald Sie aber Ihre Schiffe startbereit gemacht haben, ist Ihr Verbleiben in der Umlaufbahn ohne Risiko, bis der Kampf beendet ist. Sollte einer der Eindringlinge durchkommen, werden Sie reichlich Zeit haben, um Ihre Schiffe in Sicherheit zu bringen. In der Zwischenzeit können Sie Informationen über unsere Verteidigungsstrategien sammeln – wir werden Ihnen sogar Aufzeichnungen des gestrigen Gefechts geben –, und Ihre beiden Botschafter können ihre Gespräche mit meinem politischen Beraterstab über eine Konferenzschaltung beenden.«
    Drake überdachte seine Optionen, dann nickte er.
    »Einverstanden. Wir werden in der Umlaufbahn bleiben, bis die gegenwärtige Krise überstanden ist. Danach werden wir weitersehen.«
    John-Phillip lächelte müde. »Das ist alles, was ich verlange.«
    Zu Drakes Überraschung verursachte der Befehl an das gesamte Personal der Einsatzgruppe 001, an Bord der Schiffe zurückzukehren, überraschend wenig Murren und Klagen von den Angehörigen der gelandeten Gruppen. Abgesehen von gelegentlichen halbherzigen Bemerkungen, man sei doch gerade erst angekommen, und den normalen Meckereien, die unvermeidlich sind, wenn Pläne über den Haufen geworfen werden, waren die Reisenden, die sich am Nachmittag in der Abfertigungshalle des Raumhafens einfanden, unnatürlich ruhig. Nachrichten von der Schlacht am Faltpunkt Hellsgate-Aezer hatten selbst die extremsten Elfenbeinturmtypen unter den Wissenschaftlern ernüchtert und den Wirtschaftsfachleuten zu der schockartigen Erkenntnis verholfen, dass Krieg weit mehr als eine Gelegenheit ist, Gewinn zu machen. Der Anblick der Discovery löste unter mehreren Passagieren des Landungsbootes sogar spontane Beifallsrufe aus, als sie sich ihrem Ziel näherten.
    Wie John-Phillip vorausgesagt hatte, verließ die Dritte Flotte Sandar innerhalb von zwölf Stunden nach Drakes Audienz im Lageraum. Drake eilte von der Andockbucht zur Brücke, um von dort die Abreise der Flotte zu beobachten. Es war ein eindrucksvoller Anblick in den Teleskopen und auf den Radarschirmen des Kreuzers. Eine nach der anderen starteten vier Flottillen vom Planeten. Jede bestand aus einem Schlachtschiff, zwanzig bewaffneten Begleitschiffen und der dreifachen Zahl an Unterstützungsfahrzeugen. Drake erkannte schwere und leichte Kreuzer, Zerstörer, sogar relativ winzige Langstreckenaufklärer. Die Unterstützungsfahrzeuge schlossen alle Arten von Tankern, Frachtern und Munitionsschiffen mit ein. Als er den Start der Flotte verfolgte, kam ihm in den Sinn, was einer seiner Professoren an der altanischen Akademie der Raumstreitkräfte einmal gesagt hatte: »Vergessen Sie niemals, meine Herren, dass ein Krieg im Weltraum zehn Prozent Offensive und neunzig Prozent Logistik ist!«
    Anderthalb Tage nach dem Start der Flotte war der Plasmaausstoß der

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