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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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mit dem Sperrverband der Ryall zusammenstoßen?«
    Drake blickte zum Projektionsschirm auf. Dort war zu sehen, dass die Angriffsformation der Ryall sich weiter von der Discovery und Vindicator entfernte, doch die zweite Gruppe von Ryall-Schiffen näherte sich rasch auf Kollisionskurs. Sie und der Rest von Bardaks Kampfgruppe würden den Abstand von vierzig Millionen Kilometern in weniger als einer Stunde schließen.
    »Die Discovery ist nicht in der Lage, einen weiteren Angriff durchzuführen, Admiral. Meine Raketen sind verschossen, und das Schiff ist an mehr Stellen durchlöchert, als ich zählen kann.«
    » Vindicator sieht nicht besser aus«, erwiderte Bardak. »Ich schlage vor, dass wir ihnen ausweichen.«
    »Ja, Sir.«
    »Gut, nehmen Sie Kurs auf den galaktischen Norden und beschleunigen Sie ...« – Bardak wandte sich von der Kamera weg und führte eine Überschlagsrechnung aus – »vierzig Minuten mit zwei g. Das sollte uns aus dem Weg bringen.«
    »Ja, Sir.«
    » Vindicator, Ende.«
    »Discovery, Ende.«
    Drake unterrichtete den Navigator von ihrem neuen Plan.
    »Haben wir genug Treibstoff, um den Ryall auszuweichen und dann mit eigener Kraft nach Sandar zurückzukehren?«
    Cristobal rechnete eine Weile, dann schüttelte er den Kopf.
    »Nein, Sir. Wir haben zu viel verloren.«
    »Was ist das Beste, das wir erreichen können?«
    Cristobal wandte sich wieder seiner Konsole zu und gab die Daten ein. Nach einer Weile schwang er mit seinem Sitz herum und sagte: »Wir haben genug Treibstoff, um nach Sandar zurückzukehren, wenn wir in eine Transferumlaufbahn gehen.«
    »Wenn wir das Manöver ohne Antrieb fahren, wird es eine Weile dauern. Von wie viel Wochen sprechen Sie?«
    »Von sechs Monaten, Captain.«
    »Zu lang«, sagte Drake.
    »Es gibt eine Alternative, Sir. Wir halten jetzt Kurs auf den Faltpunkt. Dort könnten wir ein Rendezvous mit den Gefechtsstationen planen.«
    »Das ist eine gute Idee, Mr. Cristobal. Ich hätte selbst daraufkommen sollen. Nun, dann drehen Sie das Schiff auf galaktischen Nordkurs und gehen auf zwei g Beschleunigung.«
    »Zu Befehl, Sir.«
    Sechzig Minuten später sah Drake den Sperrverband der Ryall in sicherer Entfernung an der Discovery vorbeijagen. Er wurde noch immer von der Dritten Flotte verfolgt. Als sie vorbei waren, ließ Drake das Schiff wenden und entlang dem Kurs verlangsamen, der sie zum Rendezvous mit den Gefechtsstationen um den Faltraum bringen würde.
    Zwei Stunden später saß er noch immer an seinem Platz auf der Brücke. Seine von Schlaflosigkeit und Anspannung rot geränderten Augen waren auf den Projektionsschirm konzentriert. Statt einer taktischen Darstellung zeigte dieser jetzt eine durch das Teleskop aufgenommene Ansicht von Sandar, das wie eine weiße Billardkugel mit einem breiten grünen und blauen Streifen in der Mitte aussah. Drake beobachtete abwechselnd den Planeten und das Brückenchronometer, während sich in ihm die nun schon vertraute Spannung aufbaute.
    Die vier überlebenden Schiffe des Angriffsverbandes der Ryall hatten ihren Vorstoß gegen Sandar fortgesetzt und nur drei Stunden benötigt, um die gleiche Entfernung zurückzulegen, für die der kleine sandarische Flottenverband auf der Ausreise vierundzwanzig Stunden gebraucht hatte.
    »Wie beurteilen Sie ihre Chancen, Mr. Marston?«, fragte Drake.
    »Ungünstig«, sagte die Stimme des Ersten Offiziers in seinem Helm. »Die PVZs sollten imstande sein, alles aufzuhalten, was noch übrig ist. Natürlich könnten die Ryall mit Glück noch zu einem Erfolg kommen – so wie wir gegen die beiden Angriffsträger.«
    Drake nickte wortlos. In etwa dreißig Sekunden mussten die Ryall in Reichweite des Planeten kommen. Er befeuchtete sich die Lippen und wartete angespannt.
    Nach schier endloser Zeit explodierte in Richtung Sandar ein Feuersturm weißlich violetten Lichts.
    Richard Drake saß in seiner Kajüte, betrachtete die Gefechtsstation, die in der Mitte seines Bildschirms schwamm, und überdachte die Ereignisse der letzten Wochen. Der gewaltige Kugelkörper der Station war weitaus stärker als das größte jemals gebaute Raumschiff und nahm es an Feuerkraft mit zehn Schlachtschiffen auf. In seinen Tiefen beherbergte er ein Vernichtungspotenzial, das frühere Generationen für unvorstellbar gehalten hätten. Doch so mächtig sie war, die Gefechtsstation und ihre mehr als fünfzig Schwesterstationen waren nicht imstande gewesen, den Durchbruch der Ryall zu verhindern. Sie hatten ihren Teil getan,

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