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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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anderen begann zu blinken, um anzuzeigen, dass das Schiff kampfunfähig geschossen war. Zwei Sekunden später verschwand es aus der Projektion.
    Abfangjäger setzten ihren Angriff fort. Die Laser blitzten hellviolett, während unsichtbare Strahlen Antimaterie mit annähernd Lichtgeschwindigkeit durch den Raum schossen. Millionen von Metallstückchen wurden aus elektromagnetischen Linearbeschleunigern geschleudert und verteilten sich wolkenartig über die Flugbahnen der nahenden Ryall. Ihre Bemühungen blieben ohne Erfolg. Als der Augenblick kam, da die zweite Staffel sandarischer Schiffe die Kampfgruppe der Ryall durchdrang, waren keine Überlebenden mehr vorhanden, den Befehl auszuführen. Vierzehn Schiffe und Hilfsfahrzeuge und mehr als fünfhundert Mann Besatzung waren in expandierende Plasmawolken verwandelt worden.
    Als das letzte Schiff der zweiten Staffel verdampft wurde, tastete Drake die Schiff-zu-Schiff-Verbindung ein. »Dritte Staffel in Angriffsformation. Alle Kapitäne, Bestätigung!«
    Es folgte ein kurzes Durcheinander von Stimmen, als die Staffel um die Discovery die programmierten Positionen bestätigten. Als Letzter bestätigte Lieutenant Hall die Position der Catherine.
    »Passen Sie auf sich auf, Phillip.«
    »Wird gemacht, Captain. Geben Sie ihnen Saures!«
    Drake befeuchtete sich die trockenen Lippen, während er die Annäherung der Ryall-Kampfgruppe an seine Staffel beobachtete. Kurz bevor sie in Reichweite kam, ließ er die Raketen starten. Die Discovery erzitterte, als eine Salve nach der anderen den Ryall entgegenjagte. Ein paar Sekunden später sagte Bela Marston über die Bordsprechanlage:
    »Alle Raketen gestartet, Captain.«
    »Sie sind dran, Mr. Marston«, erwiderte Drake. »Hauen Sie ihnen die Schnauze voll!«
    »Jawohl, Sir.«
    In Wahrheit war es der Feuerleitcomputer der Discovery, der das Gefecht bestimmte. Kein Mensch konnte auch nur ein Tausendstel so schnell reagieren, wie verlangt wurde. Aber Menschen konnten Entwicklungen beobachten und die Strategie ändern, und das taten Marston und seine Spezialisten in der Feuerleitzentrale.
    Drake beobachtete die Projektion, als der Kampf sich ohne sein Zutun entwickelte. Für ihn war es, als hätte sich die Zeit verlangsamt. Wo es vorher ein Konflikt von blitzartigen Vorstößen und Gegenstößen gewesen war, schien das Gefecht jetzt in Zeitlupe abzulaufen. Die Discovery eröffnete automatisch das Feuer, während rote und grüne Symbole in der Projektion aufeinander zuglitten. Ein Verteidiger der dritten Staffel verschwand. Es war eines der bewaffneten Boote der Discovery, und der Verlust gab Drake einen Stich. Als nächstes Schiff explodierte ein sandarischer Langstreckenaufklärer. Ein Fusionssprengkopf detonierte nahe genug querab, dass die Sensoren auf der getroffenen Seite ausfielen und das Schnattern des Strahlungsmessers zu einem Brüllen wurde. Dann blies sich Drakes Schutzanzug plötzlich um ihn auf.
    »Wir sind bei Schott Sechzehn durchlöchert. Schadenskontrolle eingeschaltet. Sanitäter sofort zu Abteilung Alpha-Zwölf«, sagte eine emotionslose Stimme über die Bordsprechanlage. Drake blickte auf seine Instrumente. Rote Lichter blinkten. Im selben Augenblick schrie ihm eine andere Stimme in die Ohren: »Wir haben einen! Wir haben einen!«
    Drake blickte zur Projektion auf. Die Markierung eines der Angriffsträger verblasste rasch. Drake unterdrückte aufbrandende Freude und befahl die Konzentration der gesamten Feuerkraft auf den einzigen verbleibenden Angriffsträger.
    Er hatte den Befehl kaum ausgesprochen, als ihm klar wurde, dass er zu spät kam. Die Formationen der Dritten Staffel und der Ryall-Kampfgruppe waren einander schon zu nahe. Die Formationen durchdrangen einander in der Projektion, und der dritte Angriffsträger war noch unbeschädigt!
    Dann geschah das Unglaubliche. Gerade als die Discovery auf gleicher Höhe mit den Angreifern war, explodierte der letzte Angriffsträger in einer Plasmawolke. Zwei überlebende Schlachtschiffe und zwei Kreuzer der Ryall schossen vorüber und waren fort – als hätte es sie nie gegeben.

25
»Verflucht sei, der zuerst den Krieg erfand.«
    - CHRISTOPHER MARLOWE,
Tamerlan der Große
    »Zuversichtlich hoffen wir, inbrünstig beten wir, dass diese furchtbare Geißel des Krieges rasch vorübergehen möge.«
    - ABRAHAM LINCOLN,
Präsident der USA, 1865
    »Welche Seite sich auch zum Sieger erklären mag, in einem Krieg gibt es keine Gewinner, sondern alle sind Verlierer.«
    - NEVILLE

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