Der Antares-Krieg
nicht anders als viele Schiffe und ihre tapferen Besatzungen. Gleichwohl hatte es der militärischen Macht eines ganzen Planeten bedurft, um die Gefahr endlich abzuwenden.
Die überlebenden Ryall-Schiffe hatten tapfer angegriffen, doch ohne ihre Angriffsträger, die das Abwehrsystem mit den Massen ihrer Raketen hätten lähmen können, waren sie hoffnungslos unterlegen gewesen. Eines nach dem anderen waren sie im zusammengefassten Laserfeuer der Planetarischen Verteidigungszentren rot aufgeglüht und zu schmelzender Schlacke zusammengesunken, als ihre Antilaserpanzerung und die darunterliegenden Stahldecks durchgebrannt waren. Das Gefecht zwischen den Verteidigungszentren und den Kriegsschiffen war ein ungleicher Kampf gewesen, der dreißig Sekunden nach seinem Beginn geendet hatte.
Eine Stunde später waren die übrig gebliebenen Schiffe des Ryall-Sperrverbandes auf dem Schauplatz erschienen. Ihre Zahl betrug nur noch zehn, als sie in die planetarische Verteidigungszone eindrangen. Wieder schien Sandar in hellviolettem Licht zu explodieren, als die PVZs mit ihren schweren, fest installierten Laserkanonen das Feuer eröffneten. Und wieder schalteten sich Verteidigungssatelliten und Gefechtsstationen auf Sandars Monden mit plasmatischen Antimateriestrahlen ins Gefecht ein. Abermals wurden die Reste der Ryall-Flotte in weniger als einer Minute überwältigt und vernichtet.
Nach dem Kampf hatte John-Phillip Walkirk VI. allen Schiffen seine Glückwünsche übermittelt und Drake eine persönliche Botschaft gesandt, in der er ihm für den Einsatz der Discovery gedankt hatte. Mit der Botschaft war eine Einladung an die Altaner gekommen, nach Sandar zurückzukehren, um die diplomatischen Gespräche fortzusetzen. Drake hatte abgelehnt, so höflich er konnte, und den König davon unterrichtet, dass sein Schiff die Heimreise antreten werde, sobald die ärgsten Schäden repariert wären. Zehn Tage später unterrichtete Chefingenieur Arnam den Captain, dass die Discovery einsatzbereit sei. Drake verlor keine Zeit und bat um die Erlaubnis, die Verteidigungssphäre um den Faltpunkt zu verlassen und sich den wartenden Schiffen City of Alexandria und Suitana anzuschließen. Wie er es schon einmal getan hatte, bat Commodore Bardak Drake, seine Abreise ein paar Stunden aufzuschieben, um an Bord des Kreuzers zu einem Gespräch über wichtige Angelegenheiten zusammenzutreffen.
Der Summer an der Tür der Kajüte unterbrach Drakes Betrachtung. Er rief seine Erlaubnis zum Eintreten. Die Tür öffnete sich, und Bethany Lindquist stieg über den hohen Süll.
»Herzog Bardaks Schiff ist da und wird gleich ein Boot entsenden, Richard. Du wolltest verständigt werden.«
»Ich frage mich, warum er uns diesmal aufhält«, überlegte er laut.
»Er wird es uns bestimmt sagen«, versetzte sie.
Als sie in der Hangarbucht eintrafen, hatte das Boot von der Vindicator bereits festgemacht, und es herrschte normaler Luftdruck. Eine Doppelreihe Marinesoldaten war zum Empfang angetreten.
»Willkommen ... Admiral!«, sagte Drake, dem die glänzenden neuen Kometen auf den Kragenspiegeln seines Besuchers nicht entgangen waren.
Bardak ergriff Drakes dargebotene Hand. Ein breites Grinsen zeigte sich auf seinem Gesicht. Das Licht der Bogenlampen spiegelte sich auf seinem kahlen Schädel. »Anscheinend ist es mein Schicksal, immer wieder Ihre Heimreise zu verzögern, Captain.«
»Ich hoffe, diese Verzögerung wird nicht so aufregend sein wie die letzte.«
»Das kann ich Ihnen versichern.« Bardak wandte sich an Bethany. »Haben Sie schon ein Datum für Ihre Hochzeit festgesetzt, Milady?«
Bethany errötete ein wenig, als sie den Kopf schüttelte. »Ich habe noch immer meine Verpflichtung meinem Onkel gegenüber. Die Hochzeit wird warten müssen.«
»Warten Sie nicht zu lange damit«, sagte Bardak. »Wenn wir Sandarer aus unseren Kriegen etwas gelernt haben, dann ist es, dass man sein Glück ergreifen soll, solange man es kann.«
Bethany schob ihren Arm in Drakes und schmiegte sich an ihn. »Danke für den Rat, Admiral. Wir werden versuchen, ihn zu befolgen.«
»Gut für Sie!« Bardak wandte sich mit einer leichten Verbeugung zu Drake und sagte förmlich: »Ich komme als offizieller Emissär meiner Regierung, Fleet Captain. Wo können wir uns besprechen?«
»In der Offiziersmesse?«
»Ausgezeichnet.«
Als die drei in der Offiziersmesse Platz genommen und sich angeschnallt hatten, öffnete Bardak den mitgebrachten Aktenkoffer und nahm eine Anzahl
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