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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Valeria befestigen, können wir sie zwingen, um jedes Sternsystem auf ihrem Weg zu kämpfen. Mit solch einer tief gestaffelten Verteidigung haben wir sehr gute Aussichten, jeden wahrscheinlichen Ryallangriff in absehbarer Zukunft zurückzuschlagen. Tatsächlich ist diese tief gestaffelte Verteidigung unsere primäre Strategie und zugleich der Grund, warum wir unser massives Schiffbauprogramm eingeleitet haben.«
    »Das erklärt nicht, warum Sie entschieden haben, so viele Ressourcen in das Helldiver-Projekt zu stecken«, entgegnete Pettigrew. Was für ein hartnäckiger Bursche!
    »Nein, Sir, das erklärt es nicht. Normalerweise würde ich Ihnen zustimmen, dass es nicht ratsam sei, einen so großen Teil unserer Streitkräfte zu diesem Zeitpunkt für andere Zwecke abzuziehen. Ich würde argumentieren, dass wir warten sollten, bis wir größere Reserven aufgebaut haben, bevor wir diese Expedition aussenden. Unglücklicherweise hat das Institut für Ryallforschung an der Universität von Homeport einen Faktor aufgedeckt, der sowohl uns wie auch die sandarische Regierung überzeugte, dass Abwarten nicht in unserem wohlverstandenen Interesse liegt.«
    »Wollen Sie uns verraten, was für ein Faktor das ist, Admiral?«
    »Im Verlauf seiner Studien stellte sich das Institut die Frage, welches die langfristigen Auswirkungen unserer Isolation vom Rest der Menschheit sein würden. Nun, wir wissen von unseren Untersuchungen der Conqueror und der Daten, die wir von den Sandarern erhielten, dass Alta während der langen Isolation in der technischen Entwicklung deutlich zurückgeblieben ist. Das Institut folgerte daraus, dass wir noch weiter zurückfallen werden, wenn unsere Isolation andauert, und dass die Gefahr, die Ryall könnten Waffen und Techniken entwickeln, die in der Lage sind, unsere Verteidigung zu überwinden, im Laufe der Zeit zunehmen wird.
    Welche Form solche Entwicklungen annehmen mögen, können wir nicht voraussagen. Sie brauchen sich aber nur einige der fortgeschrittenen Geräte und Vorrichtungen anzusehen, die wir an Bord der Conqueror entdeckten, um zu verstehen, dass die Sorge nicht unberechtigt ist. Durch Fortschreibung der bekannten Rate, mit der wir technisch in Rückstand geraten sind, berechnete das Institut, dass wir mit einer Überwindung der Hellsgate-Aezer-Faltpunktverteidigung durch die Ryall innerhalb der nächsten zehn bis fünfundzwanzig Jahre rechnen müssen. Sollte aber Sandar fallen, können wir Altaner uns darauf gefasst machen, in weniger als einer Dekade überrannt zu werden.
    Wenn wir nicht in kürzester Zeit die Verbindung mit der Erde wiederherstellen, hat unsere Welt weniger als fünfunddreißig Jahre zu leben. Das ist die Motivation hinter dem Helldiver-Projekt und der Grund, dass es zum frühest möglichen Zeitpunkt verwirklicht werden muss.«

29
    Eilig schritt Bethany Lindquist durch die Abfertigungshalle des Raumhafens von Homeport. Sie umrundete langsamere Gruppen von Reisenden und wich Entgegenkommenden aus, ohne ihren Schritt zu verlangsamen und andere anzurempeln. Ihren Koffer zog sie wie einen Hund an der Leine hinter sich her, hatte eine Reisetasche über die Schulter gehängt und drückte mit der freien Hand eine kleine Handtasche an sich. In dieser zivilen Umgebung kam es ihr doppelt seltsam vor, dass das Helldiver-Projekt hier vom Raumhafen Homeport seinen Ausgang nehmen sollte. Von Rechts wegen sollte sie sich jetzt durch die unterirdischen Gänge eines geheimen Militärstützpunktes bewegen, vorbei an stoisch blickenden Wachtposten mit Lasergewehren und aufgepflanzten Bajonetten. Statt dessen arbeitete sie sich durch die hin und her flutende Menge, an Müttern vorbei, die weinende Kleinkinder mit sich zogen, und Gruppen von Geschäftsleuten mit ihren allgegenwärtigen Kombinationen von Aktenkoffern und Computern. Auch militärisches Personal war zu sehen. Diese Männer waren wie Bethany unterwegs zu Zielen jenseits der Atmosphäre. Abgesehen von anerkennenden Blicken im Vorübergehen zeigten sie wenig Interesse an ihr.
    Das Problem bestand darin, sagte sie sich, dass die Altaner nie ein kriegsfreudiges Volk gewesen waren – ein Umstand, der freilich mehr an mangelnder Gelegenheit lag als an einer angeborenen Friedfertigkeit. In den frühen Tagen der Kolonie hatte die Große Flotte den Schutz der Kolonie übernommen, und Alta hatte keine Notwendigkeit gesehen, sich mit dem Instrumentarium des Krieges zu befassen. Später, als die Lange Isolation einsetzte, hatte es keinen

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