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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Sternsystem – nicht genug Münder, um eine Gefahr für das natürliche Gleichgewicht und die vorhandenen Ressourcen darzustellen, doch mehr als genug Hände und Köpfe, um eine moderne, technische Zivilisation zu erhalten. Rohstoffe und Bodenschätze waren niemals ein ernstes Problem gewesen. Das Einzige, was die Bedeutung der Eisen- und Buntmetallproduktion übertraf, war die landwirtschaftliche Produktion, deren Erzeugnisse zum größten Teil aus den weiten, fruchtbaren Ebenen des altanischen Ostkontinents kamen. Dieser Kontinent war mit einem idealen Klima für irdische Feldfrüchte gesegnet. Seit fünfzig Jahren hatte Altas Kornkammer immer wieder neue Rekordernten eingebracht.
    Obwohl der Verlust des Faltpunktes relativ wenig Einfluss auf das physische Wohlergehen der Kolonie gehabt hatte, ließ sich das Gleiche nicht von den psychologischen Auswirkungen sagen. Die Nachricht vom Verschwinden des Faltpunktes verbreitete sich in Windeseile, und verschiedentlich kam es zu Panik. Im Lauf der ersten Woche war die Zahl der Selbstmorde auf mehr als zehntausend angestiegen. Und in den nächsten fünfzehn Monaten, die das altanische Jahr ausmachten – weil Alta so lange benötigte, um den Zentralstern Valeria einmal zu umkreisen –, wurde über eine Million Menschen wegen mehr oder minder schweren Depressionen behandelt.
    Am härtesten traf die Nachricht vom Versagen des Faltpunktes natürlich die nun im System Valeria gefangenen Fremden. Zu diesen zählten die Besatzungen verschiedener Raumschiffe von anderen Systemen sowie der Botschafter der Erde in Alta. Dieser war ein Mann namens Granville Whitlow, der erst 2510 als jüngster Botschafter im diplomatischen Dienst der Erde in Homeport eingetroffen war. Seine Laufbahn sah eine zweijährige Dienstzeit als Botschafter ›bei den Kolonisten‹ vor, worauf er heimkehren und anderswo einen wichtigeren Posten übernehmen sollte.
    Wie viele andere der auf Alta festsitzenden Ausländer (und nicht wenige Altaner), klammerte sich Whitlow an die Hoffnung, dass die Störung des Faltpunktes nur vorübergehend sein würde. Er verbrachte seine Zeit mit Warten auf den Zeitpunkt, da der Faltpunkt sich von selbst wieder etablieren würde, und tat im Übrigen so, als hätte sich nichts geändert: Er versah seine Pflichten, half gestrandeten Touristen mit Pässen und Überbrückungsdarlehen, veranstaltete Feste für das kleine diplomatische Korps von Homeport und betätigte sich in Fragen, die von Interesse für die Zentralregierung waren, als Lobbyist beim altanischen Ministerpräsidenten und den Parlamentsabgeordneten . Zu seinen Obliegenheiten gehörte die Versorgung und Instandhaltung von drei Einheiten der Großen Flotte, die im System Valeria festsaßen. Eine Zeit lang bezahlte Whitlow diese Unkosten wie auch den Sold der Schiffsbesatzungen aus den ihm zur Verfügung stehenden Etatmitteln. Als diese zur Neige gingen, gab er Schuldscheine zu Lasten der Zentralregierung aus. Auch diese Regelung hatte nicht lange Bestand. Als Lieferanten und altanische Regierungsstellen zu argwöhnen begannen, dass der Verlust des Faltpunktes von Dauer sein könnte, verlangten sie Zahlung in harter Währung. Ungefähr zur gleichen Zeit, als seine Kreditquellen auszutrocknen begannen, sah sich der Botschafter der Erde einer weiteren Krise gegenüber. Nachdem ihre Dienstzeiten abgelaufen waren, auf die sie sich verpflichtet hatten, machten immer mehr Besatzungsmitglieder von ihrem Recht Gebrauch, aus dem Militärdienst auszuscheiden und sich auf Alta eine Existenz aufzubauen.
    Als runde 20 Prozent der Besatzungen das freie Leben auf dem Planeten gewählt und dem eintönigen Garnisonsdienst in Parkumlaufbahnen den Rücken gekehrt hatten, trat Granville Whitlow mit einem Angebot an die Regierung und das Parlament Altas heran. Er schlug vor, das durch die Isolation vom Rest des besiedelten Raumes entstandene Machtvakuum durch die Schaffung einer altanischen Streitmacht auszufüllen. Als Kern dieser Streitmacht bot er die drei gestrandeten Schlachtkreuzer an, die er der altanischen Regierung ›für die Dauer des gegenwärtigen Notstands‹ zur Verfügung stellen wollte. Seine Überlegung war, dass die Kolonialregierung verpflichtet sein würde, die Kreuzer instand zu halten, zu versorgen und mit Personal zu versehen, sobald sie die Befehlsgewalt über sie ausübte.
    Die Entscheidung zur Aufgabe der Schlachtkreuzer war Whitlow nicht leicht gefallen. Später betonte er gern, es sei die schwerste

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