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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Zentralgestirn Altas, besaß nur einen einzigen Faltpunkt, ein Mangel, der dieses System zu einer interstellaren Sackgasse machte. Notgedrungen ging der gesamte Verkehr von und nach Valeria durch das System Napier, von dem aus Alta zuerst besiedelt worden war; das war zumindest die Lage vor dem Novaausbruch des Antares gewesen. Die titanartige Explosion hatte die durch das System Valeria verlaufende Faltlinie unterbrochen und Altas einzigen Faltpunkt zum Verschwinden gebracht.
    Der Verlust ihres einzigen Tores zu den Sternen hatte die Kolonie Alta in ein Jahrhundert der Isolation gestürzt. Niemand unter den altanischen Wissenschaftlern erwartete, dass sich nach dem plötzlichen Erblühen der Supernova in ihrem Himmel, das zum Verschwinden der Faltlinie geführt hatte, noch einmal eine Veränderung der Lage ergeben würde. Darin sollten sie sich täuschen, denn als die im Ausbruch der Supernova abgestoßene äußere Gashülle des Antares mit ihrer Druckwelle durch den umgebenden Raum expandierte und schließlich Valeria erreichte, kam es zu einer dramatischen Veränderung des Faltraumes. Nach dem Passieren des Systems Valeria schnitt die Druckwelle nicht mehr die zwischen den beiden Sternen verlaufende Faltlinie und Altas Faltpunkt bildete sich hoch über dem Zentralgestirn des Systems von neuem.
    Die Tatsache, dass Valeria wieder mit dem Rest des von Menschen besiedelten Raumes verbunden war, wäre vielleicht jahrelang unbemerkt geblieben, hätte nicht wenige Wochen nach dem Durchgang der von einem gewaltigen Sturm ionisierter Partikelstrahlung begleiteten Druckwelle ein ungewöhnliches Ereignis stattgefunden. Ein auf Antares gerichtetes Orbitalteleskop ortete in der Nachbarschaft des seit langem verschwundenen Faltpunktes über Valeria ein geheimnisvolles Schiff. Vor den Augen der verblüfften Astronomen nahm das nicht identifizierte Schiff Kurs auf die Tiefen des Weltraums und begann unerklärlicherweise auch noch zu beschleunigen.
    Drake war damals Captain der altanischen Kriegsmarine gewesen und hatte die ASNS Discovery befehligt, einen der drei alten interstellaren Kreuzer, die im System Alta gestrandet waren, als Antares explodierte. Kurz nach dem Erscheinen des mysteriösen Schiffes erhielt Drake von der Admiralität Befehl, den Eindringling abzufangen.
    Die Jagd erwies sich als schwierig, da sie vom Anfang bis zum Ende hohe Beschleunigungswerte erforderte. Als sie den Eindringling endlich überholten, fanden sie ein Geisterschiff. TSNS Conqueror, eines der stärksten Schlachtschiffe der terranischen Marine, war nur noch ein Wrack mit auf halber Kraft laufendem Triebwerk, mit einer toten Besatzung an Bord und ohne einen Hinweis darauf, was oder wer sie getötet hatte.
    Die Entdeckung stellte die altanische Regierung vor ein Problem. Einerseits bezeugte die Ankunft der Conqueror, dass der Weg zu den Sternen wieder offen war. Andererseits legte ihr Zustand ein stummes Zeugnis für gefährliche Umstände ab, die irgendwo jenseits ihres lokalen Bereiches herrschten. Wenn ein Schiff wie die Conqueror, das imstande war, die gesamte altanische Flotte relativ mühelos zu vernichten, von einem unbekannten Feind zu Schrott zerschossen worden war, stellte sich die Frage, wer dieser Feind war. Hatte Alta ihn zu fürchten?
    Die Regierung beschloss, Richard Drake zur Erkundung auszusenden ...
    »Kampfgruppe kommt in Sicht, Admiral«, sagte der Pilot des Raumtransporters neben Drake.
    Der schüttelte die Gedanken ab, in die er sich verloren hatte. Es war eine dumme Gewohnheit von ihm, wann immer er den Antaresnebel betrachtete, zweifellos ausgelöst von dem Umstand, dass sein eigenes Leben unentwirrbar mit dem Nebel verknüpft gewesen war, seit die Supernova in Altas Nachthimmel aufgeflammt war.
    Alta war jetzt weit entfernt, ebenso wie Bethany, seine schwangere Frau. Er vermisste sie, hatte er sie doch in diesen letzten drei Jahren nicht mehr als ein paar Monate gesehen. Der Aufbau der größten Invasionsflotte in der Geschichte interstellarer Kriege hatte seine Aufmerksamkeit vollkommen in Anspruch genommen und ihm nur für ein paar kurze Heimatbesuche Gelegenheit gelassen. Die einzige Ausnahme war ein herrlicher Urlaub gewesen, der eine ganze Woche gedauert hatte. Wenigstens war Bethany meistens in Reichweite der Kommunikationssysteme, und die beiden hatten in den ruhigen Nachtstunden über dem Bildschirm viele erfreuliche Stunden im Gespräch von Angesicht zu Angesicht verbracht. Jetzt trennten sie mehr als einhundert

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