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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Gemütsverfassung sich auf das Ungeborene auswirken mochte.
    »Unsinn«, sagte Dr. Fontain, die alte Ärztin, die über ihre Schwangerschaft wachte, als Bethany ihre Sorgen erwähnte.
    »Glauben Sie, dass Sie die erste besorgte Mutter in der Geschichte der Menschheit sind? Das meiste von dem, was Sie empfinden, ist ein Nebenprodukt hormoneller Freisetzungen, die so natürlich sind wie das Atmen. Wenn Ungeborene sensitiv für die Stimmungsschwankungen ihrer Mutter wären, dann wäre unsere Art schon vor Jahrtausenden ausgestorben. Nach unserer letzten Untersuchung ist der Entwicklungsstand ihres Kindes optimal. Wenn sich überhaupt etwas sagen lässt, dann nur so viel, dass der Kleine in der Entwicklung weiter ist als die meisten anderen in diesem Stadium.«
    Die Worte der Ärztin hatten Bethany für ungefähr fünfzehn Minuten Mut gemacht, bevor sie wieder grüblerisch wurde. Schließlich waren ihre persönlichen Probleme nicht alles, worüber sie zu grübeln hatte.
    Die drei Jahre seit ihrer und Richards Rückkehr von der Erde waren hektisch gewesen. Sie hatte erwartet, dass ihr Mann von seinem Kommando in Anspruch genommen würde, aber nicht geahnt, wie sehr. Oft arbeitete er in der Admiralität vierzig Stunden durch und war, wenn er nach Haus kam, zu müde, um irgendetwas anderes zu tun als noch in Uniform aufs Bett zu fallen. Dann gab es die Reisen in die Umlaufbahn, die manchmal Wochen dauerten, und die Fernreisen durch den Nebel zu anderen Sternsystemen, um Einzelheiten der Invasion zu koordinieren. Sie hatten sehr wenig voneinander gehabt, obwohl ihr Zusammensein die langen Perioden der Trennung wert gewesen war. Ein solches Zusammensein war der Grund, warum sie jetzt die ganze Zeit diese Rückenschmerzen hatte.
    Sie war selbst nicht untätig gewesen und hatte ihren Teil getan, um der Menschheit gegen den fremden Feind zu helfen. Allerdings fiel es ihr schwer, die Ryall als »den Feind« zu sehen. Sie sah in ihnen Varlans Vettern und hoffte, dass sie sie eines Tages gut genug verstehen würde, um diesem einfältigen Krieg ein Ende zu machen.
    Konnten die Ryall ihre Instinkte beherrschen? Das war es, was Bethany durch das Studium von Varlans Verhaltensweisen primär zu bestimmen hoffte. Bisher waren ihre Resultate uneinheitlich gewesen. Wann immer sie versuchte, Varlan zu Überlegungen zu animieren, wie ihre beiden Arten zusammenarbeiten könnten, hatte die Ryall sich die Vorstellung einen oder zwei Tage durch den Kopf gehen lassen und war dann zu ihrer doktrinären Haltung zurückgekehrt, dass alle denkenden Wesen aus Notwendigkeit Feinde sein müssten.
    Es musste einen besseren Weg geben, und Bethany Drake war trotz ihres schmerzenden Rückens und aller anderen Sorgen entschlossen, ihn zu finden.
    Wenn nur ihre unkontrollierbaren Stimmungsschwankungen aufhören und ihr Zeit zum Nachdenken lassen würden ...
    »Ich hätte nie gedacht, dass Ihre Leute in Städten leben«, sagte Consuela Aragon zu Varlan von den Duftenden Wassern. Varlan, Jorge Santiago, Olivia Southington, Consuela und Bethany waren alle in dem Raum versammelt, wo sie sich das erste Mal getroffen hatten. Varlan lag auf dem Bett aus Schilfmatten, und die vier Menschen hatten ihre Stühle in einem Halbkreis um sie aufgestellt. Jorge Santiago hatte Varlan zwei Stunden lang über Sitten und Bräuche der Ryall ausgefragt, und als Consuela gespürt hatte, dass Varlan ärgerlich wurde, hatte sie eine von Varlans müßigen Bemerkungen benutzt, um das Thema zu wechseln.
    »Warum nicht?«, fragte Varlan. »Wir bauen Raumschiffe, warum nicht Städte?«
    »Nun, Sie sind Wasserechsen. Wozu benötigen Sie Häuser und kommunale Strukturen, wenn Sie Ihre Lagunen haben, in denen Sie sich tummeln können? Sicherlich haben Sie kein Interesse daran, sich vor dem Regen zu schützen.«
    »Wie viele Lagunen gibt es auf irgendeiner gegebenen Welt?«
    »Wahrscheinlich nicht genug.«
    »Nicht annähernd genug. Gewiss, wir ziehen es vor, in der Nähe des Wassers zu wohnen, und zu unseren Wohnstätten gehören Elemente von Wasser, anders als jene, die Sie bauen – ausgenommen gewisse Siedlungen im Hügelland«, sagte Varlan. »Wenn Wasser in der Nähe ist, verwenden wir Kanäle anstelle von Straßen. Wenn nicht, bauen wir Straßen wie Sie. Was die Notwendigkeit von Dächern angeht, so haben sie mehr den Zweck, vor der Sonne zu schützen als vor dem Regen. Zu den größten Genüssen meiner Art gehört es, im Regen zu liegen und die Zungen herauszustrecken. Die

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