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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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weiteres System der Menschen-Hegemonie zurückdrängen. Er würde auch die Kriegsanstrengungen der Ryall völlig durcheinander bringen, bis es ihnen gelänge, Carratyl zu befestigen, das nächste System von Eulysta einwärts.
    Dennoch wäre die Einnahme eines einzigen entlegenen Sternsystems ein armseliger Trostpreis, wenn sie nicht mehr erreichten.
    »Haben Ihre Sensoren etwas von unseren nachfolgenden Streitkräften ausgemacht, Tennyson?«
    »Ja, Sir. Außer Ihrer eigenen Kampfgruppe verfolgen unsere Sensoren dreihundertsieben andere Schiffe innerhalb des Nebels. Die meisten sind auf der langen Umlaufbahn von den Faltpunkten der anderen Seite, und dort erscheinen jeden Tag weitere. Bis Sie Eulysta kontrollieren, wird es hier einen Verkehrsstau geben.«
    »Das höre ich gern. Wir werden die Gesellschaft dann brauchen. Lieutenant, wie ist unsere Eintrittszeit?«
    Die Frage war an Lieutenant Olivia Parker gerichtet, deren Konsole an den Navigationsrechner auf der Brücke des Schiffes angeschlossen war. Frauen an Bord von Kriegsschiffen waren in der altanischen Marine noch selten, obwohl ihre Zahl mit jeder neuen Absolventenklasse der Militärakademien wuchs. Der Krieg gegen die Ryall hatte Alta wie die übrigen Welten des menschlichen Hegemonialbereichs gezwungen, alle Kräfte und Hilfsquellen zu mobilisieren, trotz der langen Tradition der Koloniewelten, die den Einsatz von Frauen in Kampfeinheiten verurteilte. Auch Drake war ein Anhänger dieser Tradition, obwohl er die Zeichen der Zeit erkannte und sich den bitteren Notwendigkeiten eines langwierigen und verlustreichen Krieges nicht verschließen konnte.
    »Die Flotte wird die Grenze zum Faltpunkt in 47 Minuten überqueren, Sir.«
    »Sehr gut. Wir werden die Stunde null auf 13:00 ansetzen. Tennyson, geben Sie das weiter. Wir gehen in ...«, Drake blickte auf die Chronometerdarstellung in der unteren rechten Ecke seines Bildschirms, »... 218 Minuten von jetzt hinein.«
    »Jawohl, Sir! Ich wünschte, ich könnte mit Ihnen gehen.«
    »Ich hätte Sie gern bei uns, Captain. Doch wie auch immer, Ihre Aufgabe ist hier. Wenn etwas schief geht, werden wir Ihre Gruppe benötigen, um jeden Gegenangriff durch den Faltpunkt aufzuhalten.«
    »Verstanden, Sir. Auch diejenigen dienen, die nur dasitzen und warten und Daumen drehen ...«
    Drake lächelte. Er verstand die wehmütige Stimmung des anderen. Nach mehr als einem Jahrhundert Krieg sollte dies die letzte große Offensive sein. Trotz der erwarteten Gefahren hatte es unter den Flottenoffizieren heftigen Wettbewerb um die Teilnahme an der Operation gegeben.
    »Das ist richtig, Captain. Aber keine Sorge, bevor dies vorbei ist, wird es für jeden von uns mehr als genug Kampfeinsätze geben.«
    »Auch wahr, Admiral. Wie ich sagte, willkommen in der Hölle. Ich werde Ihre Befehle an den Rest der Flotte weitergeben. Sie wird bereit sein. Wachgruppe Antares, Ende.«
    »Kampfgruppe Spica, Ende.«
    »An alle. Achtung. Klarmachen zum Faltraumübergang. Alle Abteilungen melden Bereitschaft.«
    Das Echo der Durchsage war kaum verhallt, als aus allen Abteilungen des Schiffes Bereitschaftsmeldungen eingingen. Drake war nicht überrascht. Pelham Carter führte ein straffes Regiment an Bord; seine Abteilungsleiter hatten schon vor drei Tagen ihre Bereitschaft zum Transit gemeldet.
    Zuversichtlich, dass die Conqueror einsatzbereit war, lauschte er über die Kanäle des Flottenkommandos den Einheiten der terranischen Marine, die ihn von Napier begleitet hatten. Admiral Beltons Leute bereiteten den Transit mit einer professionellen Selbstverständlichkeit vor, die jahrzehntelange Kriegserfahrung verriet. Der Funkverkehr zeichnete sich durch Kürze aus. Nicht, dass keine Kommunikation stattfände; jede Sekunde gingen zwischen den Bordcomputern vielfache Gigabytes hin und her, als sie sich für den Kampf bereit machten.
    Während des Kampfgeschehens würden die Computer der Conqueror II die Offensivbewaffnung des Schiffes weitgehend beherrschen. Künstliche Gehirne würden Feindbewegungen berechnen, Waffen auf die jeweiligen Ziele richten, in geeignetem Moment feuern und den unvermeidlichen feindlichen Torpedos und Raketen ausweichen. Computer würden Trefferschäden bewerten, luftdichte Türen und Luken kontrollieren und Reparaturtrupps zu den am schwersten getroffenen Partien des Schiffes dirigieren. Sie würden mit den anderen Schiffen der Flotte über gesicherte Verbindungen kommunizieren und die taktischen Manöver der Conqueror mit denen

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