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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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der anderen Schiffe in der Kampfgruppe koordinieren. Würde ein Schiff durchlöchert und die Besatzung getötet, würden die Computer und Feuerleitsysteme weiterkämpfen, solange ihre Energiezufuhr es zuließ. So war es dem namensgleichen Vorgängerschiff der Conqueror in der zweiten Schlacht von Klamath ergangen. Selbst nachdem zahlreiche Treffer einen großen Teil der Besatzung getötet und die Überlebenden in Rettungskapseln gezwungen hatten, hatte TSNS Conqueror1 weitergekämpft.
    »Zwei Minuten zum Transitsprung. Alle Schiffe melden Status.«
    Der traditionelle Befehl war überflüssig. Drake konnte den Status der zehn kleinen Schiffe, aus denen die Vorhut bestand, auf seinem Bildschirm sehen. Umgeben waren die grünen Echozeichen von weiteren 120 gelben Echozeichen, welche die Schiffe darstellten, die den Transitsprung in den Herrschaftsbereich der Ryall machen würden, sobald sie den Startbefehl empfingen. Das Ganze war umgeben von den trübroten Umrissen des Faltpunktes und den zwölf purpurroten Echozeichen, welche die Schiffe der Wachgruppe Antares zeigten.
    Zur Vorhut der Kampfgruppe zählten die zehn stark bewaffneten und hoch beschleunigenden Schiffe des Alpha-Geschwaders. Sie würden als Erste in geschlossener Formation den Sprung ins Unbekannte auf der anderen Seite des Faltpunktes vornehmen. Fanden sie den Faltpunkt unbewacht, würden neun der zehn Schiffe sofort zu Eulystas zweitem Faltpunkt beschleunigen, der zum System Carratyl führte. Das zehnte Schiff des Geschwaders würde in den Nebel zurückkehren, um der Flotte Meldung zu machen, bevor es nach Eulysta zurückkehrte und versuchen würde, in einer langen Aufholjagd den Anschluss an das Geschwader wiederzufinden.
    Die Besatzungen des Alpha-Geschwaders waren für diesen Einsatz eigens ausgewählt und trainiert worden. Das Durchschnittsalter betrug 22 Jahre, und jeder der Piloten war in hervorragender körperlicher Verfassung. Das war notwendig, denn der größte Teil ihrer Reise würde unter Beschleunigungen bis zu zehnfacher Erdschwere stattfinden.
    »Eine Minute bis Transit.«
    »Sind Ihre Leute bereit, Captain Parsons?«, fragte Drake das allzu junge Gesicht in einem seiner Bildschirme.
    Lieutenant und stellvertretender Kapitän Victor Parsons blickte ihn an und nickte. Seine Lippen bewegten sich nicht. Dass jede Höhlung in seinem Körper mit sauerstoffhaltiger Flüssigkeit gefüllt war, um ihm das Ertragen des bevorstehenden Beschleunigungsdrucks möglich zu machen, ließ sprachliche Verständigung nicht zu. Nichtsdestoweniger antwortete eine computergenerierte Stimme: »Bereit, einem Ryall auf den Schwanz zu treten, Sir.«
    »Das überlassen Sie Ihren Kameraden. Kehren Sie sofort hierher zurück, sobald Ihre Maschinen aufgeladen sind. Es macht mir keinen Spaß, hier im Dunkeln zu sitzen, ohne zu wissen, was mir bevorsteht. Je eher wir Klarheit haben, desto besser.«
    »Verstanden, Admiral.«
    »Viel Glück, Captain. Machen wir ihnen die Hölle heiß!«
    »Jawohl, Sir. Asgard Ende.«
    »Flotteneinsatzleitung Ende.«
    »Zehn ... neun ... acht ...« Das altbekannte Frösteln überlief Drakes Rücken, als die Startzählung der Computerstimme ertönte. Er merkte, dass er instinktiv den Atem anhielt, und zwang sich tief durchzuatmen, als die Zahlen die letzten paar Sekunden anzeigten. »... drei ... zwei ... eins ... los!«
    Auf dem Bildschirm der Lagedarstellung verschwanden zehn kleine grüne Echozeichen und mehr als hundert gelbe wechselten zu grün.
    »Schalten Sie die Zwei-Minuten-Uhr ein, Mr. Carey. Befehl an die Kampfgruppe Spica. Alle Schiffe bereit zum Faltraum-Übergang.«

58
    Bethany Drake machte sich Sorgen. Das war zu erwarten in einer Zeit, da ihr Mann und nahezu die Hälfte der männlichen Bevölkerung von Alta in den Krieg gezogen waren, ein feindliches Reich anzugreifen. Nicht einmal das Wissen, dass die kommende Schlacht der künftigen Sicherheit der Menschheit dienen würde, konnte ihre Befürchtungen aus der Welt schaffen. Und dass sie schwanger war, das machte es auch nicht leichter. In ihrem gegenwärtigen Zustand war die natürliche Sorge in einem Maße verstärkt, dass sie beinahe jeden anderen Gedanken ausschloss. Sie konnte von Glück sagen, wenn es ihr gelang, sich zehn Minuten auf ihre Arbeit zu konzentrieren, bevor der kalte Nebel der Furcht wieder aus den Tiefen stieg und ihr Bewusstsein wie eine feuchtkalte Hand umschloss. Wenn sie sich nicht um Richard sorgte, dann grämte sie sich darüber, wie ihre

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