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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Umfang die menschliche Flotte den Faltpunkt befestigt hatte.
    Sie hatten ihre Antwort zum Preis von drei Vierteln der eingesetzten Kräfte bekommen, dabei aber eine Menge gelernt. Vermutlich waren die Überlebenden in der Lage, die Zahl der Blockadeschiffe festzustellen und ihre Typen einzuschätzen. Sie wussten von den Antimaterieminen und konnten vielleicht eine Gegenmaßnahme ergreifen. Vor allem aber wussten sie jetzt, dass die Berichte über eine menschliche Invasion des Spica-Systems zutreffend waren. Nun konnten sie nicht mehr die Augen vor der tödlichen Gefahr verschließen, die ihrer Zivilisation durch die Besetzung des Systems Spica drohte. Das Wissen, dass sie nur begrenzte Zeit hatten, Spica zurückzugewinnen, würde ihnen Anlass geben, ihre Anstrengungen und Angriffe zu verdoppeln. Sie mussten Gowers Kampfgruppe aus dem Faltpunkt werfen, bevor die Menschheit Zeit hatte, Verstärkungen heranzuführen, was bedeutete, dass der Hauptangriff nicht lange auf sich warten lassen würde.
    Und so war es. Noch als die Überlegung ihm durch den Kopf ging, meldete sich sein Nachrichtenoffizier mit einer dringenden Warnung. »Etwas geschieht im Faltpunkt, Admiral.«
    »Was?«
    »Wir haben einen einzigen Bogey. Groß. Er erschien gerade eben. Zwei Minen haben ihn angegriffen und wurden zerstört.«
    »Benachrichtigen Sie alle Schiffe! Sie sollen den Faltpunkt unter Feuer nehmen. Raketen mit Zielsuchköpfen. Strahlungswaffen in Feuerbereitschaft. Und bringen Sie den Bogey auf den großen Bildschirm.«
    Die Ansicht, die gleich darauf erschien, zeigte nur Schwärze. Gower konnte nichts sehen. Dann erschien ein heller Lichtpunkt an der Stelle, wo der Bogey vom Radar erfasst worden war. Das Licht explodierte zu einer sphärischen Schale von reinem Sonnenlicht. Es weitete sich immer mehr aus, bis es eine unmögliche Größe erreichte. Die Zeit verlangsamte beinahe zum Stillstand, als Gower beobachtete, wie die Druckwelle auf seine Schiffe zuraste. In einem Augenblick, der wie eine Ewigkeit schien, verblasste die strahlende Sphäre und löste sich auf, bevor sie die Schiffe der Kampfgruppe erreichte. Gower hatte diese Taktik schon früher gesehen. Er wusste, was als Nächstes kam!

67
    »Antimateriebombe!«
    Die Ryall hatten die Schlacht von Sandar mit der gleichen Taktik eröffnet. Die Bombe arbeitete nicht mit den wenigen Milligramm Antimaterie, die in den Minen enthalten waren, mit denen die Spica-Kampfgruppe den Faltpunkt verseucht hatte. Innerhalb ihres Magnetfeldes war eine Tonne oder mehr von der flüchtigen Substanz gespeichert.
    Die Antimateriebombe, welche die Schlacht von Sandar eröffnet hatte, war von verheerender Wirkung gewesen. Sie hatte mehrere Schiffe zerstört, die den Faltpunkt bewacht hatten, und alle Sensoren geblendet, die diese Detonation registriert hatten. Die Blendungstaktik hatte es den Ryall ermöglicht, die Abwehr um den Faltpunkt zu durchbrechen und weiter gegen Sandar vorzustoßen. Der Angriff hatte Sandar beinahe seine Existenz gekostet.
    Wie damals, sollte auch jetzt die Bombe in der Mitte des Faltpunktes Spica/Darthan die Flotte blenden und den Durchbruch der Ryall erleichtern. In der Zwischenzeit aber hatten die Ingenieure auf Sandar und anderswo nicht geschlafen. Schon vor den Vorbereitungen auf die Invasion war eines der Projekte mit der höchsten Prioritätsstufe die Entwicklung von Sensoren gewesen, die der Strahlung einer großen Antimateriebombe widerstehen konnten. Statt dauerhaft unbrauchbar zu sein, waren die Sensoren der Blockadeflotte wieder einsatzbereit, als die Explosionswolke sich aufgelöst hatte.
    Mit dem sekundären Zweck ihrer Aktion waren die Ryall erfolgreicher. In einem enormen Raumvolumen verdampfte die Druckwelle von energiereichen Gammastrahlen alles vom Staubpartikel bis zu den Antimaterieminen, die den Faltpunkt sicherten. Das Ergebnis war ein freier Raum, in den die eintreffenden Ryall-Schiffe in relativer Sicherheit eindringen konnten.
    Als die Sensoren der Kampfgruppe nach der Explosion wieder einsatzbereit waren, entdeckten sie, dass der Faltpunkt von Ryall-Schiffen wimmelte.
    »An alle! Feuer frei. Die Näheren zuerst. Die in der Mitte werden ein paar Minuten brauchen, um den Faltpunkt zu verlassen.«
    Schlagartig war der schwarze Raum erfüllt von sandarischen Glühwürmchen. Fünf Jahre Vorbereitung hatten der Flotte eine Offensivkraft verliehen, die in keinem Verhältnis zur Größe oder Zahl ihrer Schiffe stand. Laserstrahlen schossen unsichtbar durch

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