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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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gezackte weiße Ende seines gebrochenen Oberschenkelknochens durch den Stoff gebohrt.
    »Mason, geben Sie ihm Beruhigungsmittel!«
    »Ja, Hoheit.«
    »Delson, Sie kommen mit.«
    Die beiden zogen sich weiter zu dem Durchgang, der von vorn nach achtern das Schiff durchzog. Sie kamen nicht sehr weit nach vorn, bevor sie auf eine geschlossene Stahltür im Querschott stießen. Eine Überprüfung der Anzeige ergab, dass auf der anderen Seite keine Luft war.
    »Was nun, Sir?«
    »Wir gehen nach achtern, um zu sehen, ob wir Überlebende finden. Dann sehen wir, was wir tun können, um dieses Schiff aus der Gefechtslinie zu ziehen. Wir würden eine gute Zielscheibe abgeben, wenn die Ryall erneut angreifen.«
    »Was ist mit der Notzentrale achtern? Die könnte in Ordnung sein.«
    »Gehen Sie voraus.«
    Phillip folgte dem Piloten durch den nur von Notbeleuchtung erhellten Gang. Da und dort sahen sie Gestalten, die sich durch den Dunst abzweigender Gänge bewegten. Als sie an der breiten Schiebetür zu den Maschinenanlagen vorbeikamen, steckte Phillip den Kopf hinein. Im Maschinenraum standen kleine Gruppen von Männern in Schutzanzügen, deren Helme an Sicherungsschnüren baumelten. Sie arbeiteten an den Maschinen, versuchten sie wieder betriebsbereit zu machen. Endlich erreichten sie die Notzentrale achtern. Dort trafen sie ein halbes Dutzend Besatzungsmitglieder. Ein paar überwachten die Aufzeichnungen der Sensoren, die übrigen arbeiteten fieberhaft an anderen Geräten, die anscheinend ausgefallen waren.
    »Wer hat hier den Befehl?«, fragte er über den Helmlautsprecher.
    Ein müde aussehender Lieutenant richtete sich auf, wandte den Kopf und sagte: »Ich. Wer sind Sie?«
    »Commander Phillip Walkirk, neu ernannter Kommandant.«
    »Oh, entschuldigen Sie, Hoheit. Ich erkannte Sie nicht in dem Anzug. Ich bin Harvey Weintraub, Zweiter Offizier und bis zu Ihrer Ankunft vorübergehend kommandierender Offizier.«
    »Was ist hier passiert?«
    »Wir bekamen einen Treffer, Sir. Gerade noch schossen wir Ryall-Schiffe in unserem Verantwortungssektor ab, und einen Augenblick später kam das Deck hoch und schlug mir ins Gesicht. Ich fürchte, danach dauerte es eine Weile, bis ich wieder zu mir kam.«
    »Was machten Sie hier in der Notzentrale?«
    »Der Captain verließ die Krankenstation, sobald der Alarm losging, Sir. Er schickte mich hierher und übernahm selbst die Kampfführung an Bord, bis ... bis ...«
    »Schon gut.« Es war offensichtlich, dass der Lieutenant den Schock noch nicht ganz überwunden hatte. In Anbetracht dessen, was er durchgemacht und wie viele Freunde er gerade verloren hatte, konnte Phillip es ihm nicht zum Vorwurf machen. »Wie viele Überlebende?«
    »Ich – ich weiß es nicht genau, Sir.«
    »Meinen Sie nicht, dass wir es feststellen müssen?«
    »Ah, ja, Sir. Ich hatte nur noch nicht die Zeit. Ich dachte, es sei wichtig, dass wir wieder auf Sendung gehen und das Flottenkommando verständigen können. Sie verstehen, Sir.«
    »Ich verstehe vollkommen. Welche von diesen Männern sind am ehesten abkömmlich?«
    »Garnet und Aviola, Sir.«
    »Gut. Garnet, Aviola, Sie gehen mit Lieutenant Delson und suchen Fähnrich Mason, die wir in der Luftschleuse von Ladeluke Sechs zurückgelassen haben. Zu viert durchkämmen Sie dann jeden Teil dieses Schiffes, der Luft enthält. Sagen Sie allen, die Sie finden, dass sie sich hier bei uns in der Notzentrale melden sollen. Dann stellt einer von Ihnen fest, wie viele Leute in den Maschinenräumen sind. Sie scheinen dort drinnen organisiert zu sein.«
    »Ja, Sir.«
    »Gut. Wegtreten. Lieutenant Weintraub, wir werden zusehen, dass wir den Sender wieder betriebsbereit machen. Admiral Gower muss wissen, dass wir hier nicht alle tot sind.«
    »Commander Walkirk von Queen Julia für Sie, Admiral.«
    »Stellen Sie ihn durch!«
    Sergej Gower schickte ein kurzes Dankgebet zu den Göttern, die über die Schlachtfelder des Raumes herrschten. Er verstand die Notwendigkeit, dass der Thronfolger sein Leben wie jeder andere Angehörige der Marine riskieren musste, aber er war eben nicht irgendeiner. Gower fürchtete nichts mehr als eine Trauernachricht an Seine Majestät abfassen zu müssen, nicht einmal die Ryall-Flotte, die sich bald auf sie stürzen würde.
    »Hoheit, Sie sind am Leben!«, platzte er heraus, als Phillips von Empfangsstörungen gesprenkeltes Gesicht auf seinem Bildschirm erschien.
    »Ja, Sir. Wir näherten uns dem Schiff, als es getroffen wurde. Abgesehen von ein paar

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