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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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Gefangener. Meine Wärterin ist Bethany, einst von den Lindquists, jetzt von den Drakes. Das ist sie, die neben uns steht.«
    »Sie scheint interessiert an unserem Gespräch. Versteht sie Die Eine Wahre Zunge ?«
    »Nicht so gut wie ich möchte«, sagte der weibliche Zweibeiner. Trotz des starken Akzents, der ihr von den Unzulänglichkeiten ihres Stimmapparates aufgezwungen war, hatte Periskay keine Schwierigkeiten, ihre Bedeutung zu verstehen. Er war so überrascht, dass ihm die Blinzhäute momentan über die Augen glitten. Als er die Reaktion überwunden hatte, wandte er sich wieder Varlan zu und verhielt sich so, als wäre der Mensch nicht anwesend. »Warum bist du hier? Ich merke, dass du schwanger bist. Soll ich dein Partner sein?«
    »Ich bin schwanger«, bestätigte Varlan, »aber es wird keine Paarung geben. In der Gefangenschaft ein Junges schlüpfen zu lassen wäre amoralisch.«
    »Dem stimme ich zu. Warum bin ich dann gerufen worden?«
    »Bethany ist seit meiner Gefangennahme eine ständige Gefährtin. Sie studiert mich, wie ich sie studiere. Sie hat einige sonderbare Ideen, die sie mit einem anderen von unserer Art erörtern möchte.«
    »Warum?«
    »Ich glaube, dass meine lange Gefangenschaft in mir einen Realitätsverlust bewirkt haben könnte. Sie sucht einen anderen von unserer Art, einen, der alle geistigen Fähigkeiten behalten hat.«
    »Warum bin ich ausgewählt worden?«, fragte Periskay.
    »Weil du der einzige Ingenieur-Philosoph bist, der sich gegenwärtig in den Händen der Menschen befindet, oder zumindest der einzige in bequemer Reichweite. Die Menschen haben gefolgert – oder vielmehr Bethany hat gefolgert –, dass Die Rasse in ihren Ansichten und Einstellungen unterschiedlicher und vielfältiger sein mag, als an den Kriegern zu beobachten ist, welche die große Mehrheit der Gefangenen ausmachen. Du sollst diese Hypothese auf die Probe stellen.«
    »Vielfältig? Unterschiedlich? Ich verstehe nicht.«
    »Bethany glaubt, dass unsere beiden Spezies imstande sein könnten, einander zu behandeln, wie wir andere unserer eigenen Art behandeln, mit denen wir in Streit geraten sind. Sie bittet dich, ihren Vorschlag anzuhören und ihr deine Einschätzung zu geben.«
    Periskay signalisierte seine Verärgerung. Er hatte gehofft, dass etwas geschehen möge, irgendetwas zum Verscheuchen der Langeweile, aber dies schien ihm zu ausgefallen, um als geeignete Ablenkung zu dienen. »Warum sollte ich diesem Menschen helfen?«
    »Weil es eine Chance gibt, dass wir beide die Heimat wiedersehen können, wenn sie mit deiner Antwort zufrieden ist«, sagte Varlan langsam. »Aber wenn sie es nicht ist, kann es zur Auslöschung Der Rasse führen.«
    Bethany lauschte dem schnellen Wortwechsel zwischen den beiden Ryall und war sich bewusst, dass ihre leisen, zischelnden Stimmen einen hohen emotionalen Gehalt hatten. Sie verstand vielleicht ein Viertel von dem, was gesagt wurde, obwohl der Zusammenhang, in dem die Worte gebraucht wurden, oft keinen Sinn zu ergeben schien. Nach einer Zeit, die ihr wie eine Stunde vorkam, wahrscheinlich aber weniger als fünf Minuten dauerte, wandte sich Varlan zu ihr und sagte:
    »Periskay wird sich deinen Vorschlag anhören und dir seine ehrliche Meinung dazu sagen.«
    »Danke ihm für mich«, sagte Bethany, dann hielt sie schnell eine Hand hoch. »Lass gut sein, ich werde es selbst tun.«
    Sie neigte den Kopf zur Seite und sprach mit sorgfältiger Betonung die anerkennende Redensart, die Varlan sie gelehrt hatte, und vergaß nicht, am Ende die Finger mit dem Handrücken nach oben zu spreizen. Sie wurde mit der beantwortenden Geste des Ryall belohnt, einer Bestätigung, dass er zwar Vorbehalte gegen ihre persönlichen Gewohnheiten und ihren Körpergeruch haben mochte, aber ihr Status wenigstens um einiges über einer »potenziellen Mahlzeit« war. Es war eine Bestätigung, dass er sie als ebenbürtig anerkannte, wenigstens für die Dauer ihres Gesprächs.
    »Periskay«, begann sie, bevor ihr einfiel, den elektronischen Dolmetscher einzuschalten. Sie drückte auf den Schalter, der ihn aktivierte, und begann von neuem: »Verehrter! Wie Varlan dir gesagt hat, haben wir einander viele Zyklen studiert. Varlan hat versucht zu verstehen, wie wir Menschen das Universum sehen, während ich mich in gleicher Weise um ein Verstehen eurer Art bemüht habe. Wir sind Produkte verschiedener Welten, verschiedener Entwicklungsgeschichten und Biochemien. Doch als intelligente Wesen haben wir vieles

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