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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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gibt vieles, was wir über diese gegenwärtige Situation nicht wissen. Eines aber wissen wir: Der Zustand der Conqueror läßt mit Sicherheit den Schluss zu, dass irgendwo jenseits des Faltpunktes ein Krieg tobt. Und wenn ein Kriegsschiff von außerhalb des Systems uns finden kann, dann können andere es auch. Mir und den führenden Persönlichkeiten des Parlaments scheint es, dass es besser für Alta wäre, wenn wir sie zuerst finden würden. Es geht darum, dass wir uns ein Bild von der Lage und dem Ausmaß einer möglichen Bedrohung machen müssen. Aus diesem Grund haben wir beschlossen, eine Aufklärungsexpedition über den Faltpunkt hinaus zu entsenden, vielleicht sogar bis zur Erde.«
    »Eine Expedition zur Erde?«, fragte Whitlow. »Wie wundervoll! Werde ich Zeit haben, Botschaften vorzubereiten, die ich der Expedition mitgeben kann?«
    »Reichlich Zeit, Herr Botschafter«, sagte Admiral Dardan.
    »Es wird mindestens einen Monat dauern, bis die Schiffe reisefertig sind.«
    »Ausgezeichnet. Ich muss noch heute Abend anfangen, über meinen Bericht nachzudenken.«
    »Ah«, fing der Admiral an, »es gibt noch einen Punkt, Herr Botschafter.«
    »Ja?«
    »Die Expedition wird aus einem umgebauten Passagierschiff und zwei Tankern bestehen. Das Passagierschiff wird die Wissenschaftler und das diplomatische Personal aufnehmen, die Tanker zusätzlichen Treibstoff. Keines dieser Schiffe ist bewaffnet, noch können sie innerhalb vertretbarer Zeit mit Waffen ausgerüstet werden. Da sie in ein potenzielles Kriegsgebiet reisen werden, halten wir es für ratsam, zu ihrem Schutz einen Kreuzer mitzuschicken. Deshalb ist Captain Drakes Discovery als Flaggschiff der Expedition gewählt worden.«
    »Offensichtlich«, übernahm der Ministerpräsident den Ball von Dardan, »muss der Computer der Springertriebwerke operationsfähig gemacht werden, bevor die Discovery solch eine Reise antreten kann.«
    »Offensichtlich«, pflichtete ihm Whitlow bei.
    »Es freut mich, dass Sie unsere Überlegung verstehen, Sir. Darf ich Ihre Antwort so auffassen, dass Sie bereit sind, uns die Computerprogramme und Codes zur Verfügung zu stellen, die Sie in den Datenspeichern der alten Botschaft unter Verschluss halten?«
    Whitlow blickte dem Ministerpräsidenten ins Auge. »Ich verstehe Ihr Problem sehr gut, Ministerpräsident, und habe Verständnis für Sie. Sie müssen jedoch verstehen, dass ich einen Eid geleistet habe, die Interessen der Erde zu wahren und zu schützen, nicht diejenigen Altas.«
    »Ich versichere Ihnen, Sir, dass in der gegenwärtigen Situation beide zusammenfallen.«
    »Das können Sie nicht wissen, solange die Expedition nicht mit ihren Beobachtungen zurückkehrt. Dann aber würde es viel zu spät sein, meine Zustimmung für ungültig zu erklären, nicht wahr? Es ist gerade die irreversible Natur der Entscheidung, den Kreuzern die Programme und Springercodes zurückzugeben, die meine Vorgänger immer gefürchtet haben. Um eine alte Allegorie zu gebrauchen, die meine Nichte besonders schätzt: ›Der Geist würde ein für alle Mal aus der Flasche sein.‹«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Sie die Herausgabe ablehnen?«
    Whitlow zeigte ein vages Lächeln, stellte sein Glas weg und erhob sich mit steifen Gliedmaßen. »Ich sage, dass ich darüber werde nachdenken müssen. Nun, meine Herren, wenn Sie mich entschuldigen wollen, ich habe ernsthafte Gewissenserforschung zu treiben.«
    Der Ministerpräsident nickte. »Noch eins, bevor Sie gehen, Herr Botschafter.«
    »Ja?«
    »Bitte denken Sie sorgfältig über unser Anliegen nach. Das Schicksal dieser Welt mag von Ihrer Entscheidung abhängen.«
    Clarence Whitlow seufzte. »Das, Sir, ist eben, was ich fürchte.«

8
    Die Antares-Supernova stand tief am Osthimmel, als Carl Aster Bethany Lindquist zu ihrem Wohnblock im modernen Teil Homeports zurückbrachte. Das Gebäude war eines von mehreren, die in einer parkähnlichen Umgebung am Westufer des Tigris standen. Das Paar schlenderte Arm in Arm einen gewundenen Weg durch Baumgruppen und duftende Sträucher entlang. Nur das Gurgeln des nahen Flusses und die gelegentlichen klatschenden Geräusche froschähnlicher Reptilien, die nachtaktiven Insektovoiden nachstellten, unterbrachen die Nachtstille. Andere kleine Nachtflieger umtanzten die milchigen Kugeln der Straßenbeleuchtung, während silbrig reflektierende Wolken majestätisch über den Himmel zogen.
    »Hast du mir vergeben, dass ich dich heute Abend dir selbst überließ?«, fragte

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