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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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hatten. Die Aufzucht solch einer Brut läßt sehr wenig Zeit für irgendetwas anderes, das versichere ich ihnen.«
    »Wir ergeben uns!«, sagte Converse und hielt die Hände hoch.
    Die junge Frau machte ein verlegenes Gesicht und wandte sich an Drake. »Vergeben Sie mir, Captain. Ich bin Historikerin von Beruf, und manchmal lasse ich mich hinreißen, wenn ich über mein Lieblingsthema spreche.«
    »Da gibt es nichts zu vergeben«, sagte er. »Ich stimme Ihnen zu. Auf den langen Reisen hätte ich manchmal ein Jahresgehalt gegeben, nur um den Klang einer weiblichen Stimme zu hören. Übrigens ist mein Name Richard Drake.«
    »Ich bin Bethany Lindquist«, sagte sie und streckte ihm die Hand hin. Er stand hastig auf, sie zu ergreifen. »Bitte, ich wollte nicht unterbrechen. Fahren Sie fort mit Ihrer Geschichte.«
    Drake nahm den Faden wieder auf und schilderte seinen kurzen Besuch an Bord des Wracks. Als er den Punkt erreichte, wo er den Rückruf erhalten hatte, schloss er mit den Worten: »Das ist ungefähr alles, was ich Ihnen sagen kann. Nun sollte ich mich vielleicht ein wenig unter die Gäste mischen, bevor unsere Gastgeberin bemerkt, dass ich mich in der Bar verstecke.«
    Höfliches Gelächter beantwortete seine Äußerung. Die Zuhörer gingen auseinander, und auch Bethany Lindquist wandte sich zum Gehen. Drake holte sie ein, als sie durch die Tür zwischen dem kleinen Nebenraum, wo die Bar untergebracht war, und dem Ballsaal ging.
    »Darf ich Sie zu einem Glas einladen?«
    Sie lächelte und zeigte dabei ihre vollkommenen weißen Zähne. »Oh, danke, Captain. Ich war ohnehin im Begriff, mir ein Getränk zu holen, als ich zu Ihrer Gruppe kam und zuhörte.«
    Er stellte sein eigenes leeres Glas auf das Tablett eines vorbeikommenden Bediensteten, nahm zwei volle herunter und gab eines davon Bethany.
    »Man sieht, dass Sie ein Raumfahrer sind!«, sagte sie lachend.
    »Wie kommen Sie darauf?«
    »Ich sehe es daran, wie Sie die Gläser balancieren. Niemand, der sein Leben lang unter der Schwerkraft dieser Welt herumgestolpert ist, hätte dieses Manöver eben ausführen können, ohne einen Tropfen zu verschütten.«
    »Würde es Sie kränken, wenn ich fragte, ob Sie allein hier sind?«
    »Warum sollte ich gekränkt sein, Captain? Ich betrachte es als Kompliment, dass Sie interessiert sind. Tut mir Leid, nein. Ich bin mit einem Freund hier. Er ist irgendwo mit seinem Chef in Klausur.«
    »Wenn ich Ihr Begleiter wäre, würde ich nicht von Ihrer Seite weichen.«
    »Das würden Sie nicht tun?«, fragte sie mit einem Anflug von Belustigung.
    »Niemals!«
    »Freut mich, das zu hören, weil ich glaube, dass Admiral Dardan Sie sucht.«
    Drake wandte sich um und folgte ihrem Blick. Tatsächlich arbeitete sich der Admiral in ihre Richtung durch die Menge. Er seufzte. »Ich nehme an, man sollte nicht ganz so absolut sein, wenn man die Zukunft voraussagt.«
    »Nein, das sollte man wohl nicht«, versicherte sie.
    »Drake!«, legte Dardan los, sobald er bei ihnen war. »Zeit, an die Arbeit zu gehen.«
    Drake wandte sich an Bethany Lindquist und verbeugte sich.
    »Tut mir Leid. Darf ich Sie später um einen Tanz bitten?«
    »Selbstverständlich, Captain. Nun gehen Sie nur mit dem Admiral. »›Ein Mann muss tun, was er zu tun hat‹, wissen Sie.«
    »Wie bitte?«
    »Es hat nichts zu bedeuten; bloß ein altes Zitat. Machen Sie sich keine Gedanken um mich. Ich bin durchaus imstande, mich allein durchzuschlagen, bis mein Freund seine Geschäfte erledigt hat.«
    Dardan führte Drake in einen Flügel des Herrenhauses, der noch nicht von den Festgästen erobert worden war. Sie ließen die Musik und die Tanzenden hinter sich und gingen über weiche Teppiche durch getäfelte Räume. Endlich hielt der Admiral vor einer reich geschnitzten Tür, klopfte und wurde von einer gedämpften Stimme zum Eintreten aufgefordert. Drei Männer befanden sich in dem Raum. Drake kannte zwei von ihnen: einer war Stan Barrett, der andere der Ministerpräsident.
    Gareth Reynolds war ein Politiker alten Schlages, der sich in der Organisation der Sozialdemokratischen Partei hochgearbeitet hatte. Dem Vernehmen nach hatte er als Plakatkleber und Wahlbeobachter angefangen und war dann in rascher Folge zum Organisator von Parteiveranstaltungen und Vorsitzenden einer Bezirksgruppe befördert worden. Nachdem er sich in der Kommunalpolitik bewährt hatte, hatte die Partei ihm die Gelegenheit gegeben, sich um einen Parlamentssitz zu bewerben. Bei seiner ersten Wahl war er

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