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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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überbrücken.
    Die Leugnungsphase dauerte drei von New Providences langen Tagen. Allmählich aber erschienen da und dort nachdenkliche Analysen, als die Kommentatoren sich sachkundig machten und merkten, dass die Astronomen an ihrer Weltuntergangsprophezeiung festhielten. Die Manipulatoren der öffentlichen Meinung begannen vorsichtig von dem abzugehen, was sie gerade noch lauthals verkündet hatten, und fragten: »Was, wenn?«, dann: »Was wird?« und schließlich: »Wann?« Eine unheimliche Ruhe breitete sich aus, eine Ruhe, die zwei weitere Tage andauerte.
    Am fünften Tag kam der Zorn der getäuschten Bevölkerung zum Durchbruch. Er richtete sich nicht gegen die Nova, sondern vielmehr gegen jene, die sie tagelang irregeführt hatten, aber auch gegen die Überbringer der schlechten Nachricht. Menschenmengen belagerten in spontanen Aktionen Regierungsbehörden, Sendeanstalten und Universitäten und verlangten von den einen endlich die ganze Wahrheit zu erfahren und von den anderen die Revision ihrer Prognosen. Es kam zu Ausschreitungen. Gebäude wurden in Brand gesetzt und mehrere Menschen getötet. Nach einer langen Woche, die von Unruhen gekennzeichnet war, begannen sich kühlere Köpfe Gehör zu verschaffen. Die Katharsis war vorüber, und die Tatsachen blieben unverändert. Die Natur hatte von dem Wutanfall keine Notiz genommen. Die Druckwelle vom explodierenden Stern raste noch immer mit Lichtgeschwindigkeit auf Napier zu. Widerwillig und mit beträchtlicher Wehmut richtete das Volk von New Providence seine Aufmerksamkeit auf Möglichkeiten und Vorbereitungen zur Evakuierung seiner Welt.
    Am Ende des ersten Standardjahres war die gesamte industrielle Kapazität des Systems auf den Bau einer Evakuierungsflotte konzentriert. Die Einheitsform des Schiffes war eine Kugel von annähernd tausend Metern im Durchmesser. Jedes Schiff sollte eine Million Menschen und ihre Habseligkeiten aufnehmen. Hundert derartige Schiffe sollten gebaut werden, und für jedes waren dreißig Reisen zur Kolonie auf Sandarsons Welt vorgesehen.
    Während die Industrie mit Hochdruck am Bau der Evakuierungsflotte arbeitete, studierten die Wissenschaftler von New Providence Veränderungen, welche die Supernova in der lokalen Struktur des Faltraumes erzeugt hatte. Vor der Explosion des Sterns hatte es im Napier-System drei interstellare Faltpunkte gegeben, die zu Antares, Valeria und Hellsgate führten, dem Stern von Sandarsons Welt. Die Supernova hatte die Faltraumkarte des Systems dramatisch verändert, indem sie den Faltpunkt zu Valeria zum Verschwinden gebracht und den zu Antares unbenutzbar gemacht hatte.
    Deshalb waren die Astronomen überrascht, als sie die charakteristischen Konvergenzen von Schwerelinien ausmachten, die normalerweise einen Faltpunkt markierten, nun aber in einem Teil des Systems erschienen, wo vorher kein Faltpunkt existiert hatte. Der neue Faltpunkt war von Napier dreimal so weit entfernt wie die Pränova-Faltpunkte des Systems. Analysen des neugebildeten Faltpunktes ließen den Schluss zu, dass er ein vorübergehendes Phänomen war, das Ergebnis einer von weither kommenden Konvergenz der Faltlinien durch die expandierende Druckwelle der Supernova. Sobald diese das Napier-System passiert hätte, würde der Bündelungseffekt und mit ihm der neue Faltpunkt verschwinden.
    Einstweilen aber empfahlen die Wissenschaftler, die den neuen Faltpunkt entdeckt hatten, die Ausrüstung zu einer Expedition zu seiner Erforschung. Die Regierung, die zuvor angeordnet hatte, dass nichts den absoluten Vorrang behindern dürfe, den der Bau der Evakuierungsflotte genoss, übergab die Angelegenheit einem Parlamentsausschuss zur Beratung. Erst im zweiten Jahr nach der Supernova wurden die erforderlichen Schiffe und Besatzungen für die Expedition freigegeben.
    Drei Schiffe wurden am zweiten Jahrestag der Nova mit großem Aufheben verabschiedet. Sie erreichten einen Monat später ihr Ziel. Nach einer Serie vorläufiger Messungen wagten zwei von ihnen den Übergang zu dem System jenseits des Faltpunktes. Das dritte Schiff, ein gecharterter Frachter namens Aldo Quest, blieb zurück, um genaue Gravitationsmessungen des Faltpunktes vorzunehmen.
    Zwölf Tage später wurde eine Routinemeldung mit dem Aufschrei unterbrochen, dass die Aldo Quest von einem Dutzend Raumfahrzeugen unbekannten Typs angegriffen werde. Es gab keine Möglichkeit, mehr zu sagen, denn wenige Augenblicke später wurde die Verbindung unterbrochen. Der Hilferuf der Aldo Quest

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