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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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spornte den Ältestenrat von New Providence an, in einer Sondersitzung Entscheidungen über weiteres Vorgehen zu treffen. Sie hatten das Glück, dass ein Verband der Großen Flotte der Erde gerade eine Woche zuvor eingetroffen war, um die Evakuierungsanstrengungen zu unterstützen. Die Flotte war direkt von der Erde entsandt worden und hatte das Napier-System durch die sekundäre Sequenz der Faltraumübergänge erreicht. Die Flottille XVII der Großen Flotte bestand aus neun Schiffen, deren Größe von kleinen Begleitzerstörern bis zum Flaggschiff, dem Schweren Schlachtkreuzer Dartmouth , reichte. Als er vom bruchstückhaften Notruf der Aldo Quest hörte, befahl der Kommandeur der Flottille seine Schiffe in den fraglichen Raumquadranten, um die unbekannten Eindringlinge abzufangen.
    Es erforderte zehn Standardtage hoher Beschleunigung, bis die beiden Flotten aufeinandertrafen. Ortungsinstrumente der Flottille XVII hatten ihre potenziellen Gegner schon aus weiter Ferne beobachtet und analysiert. Als Ergebnis dieser Beobachtungen gelangte der Commodore zu der Überzeugung, dass er es mit außerirdischen Eindringlingen einer fremden Spezies zu tun hatte. Ihre Schiffe waren scheibenförmig und wurden angetrieben von Anlagen, deren Plasmaausstoß stark im ultravioletten Bereich des Spektrums lag.
    Die beiden Flotten stießen mehr als drei Milliarden Kilometer von New Providence aufeinander. Trotz des Verlustes der Aldo Quest hatte die Flottille XVII während ihrer Annäherung Freundschaftsbotschaften ausgesendet. Dies taten sie noch, als die fremden Schiffe mit Lasern und Antimaterieprojektoren das Feuer eröffneten. Die Flottille erwiderte es mit Langstreckenraketen, Lasern und Neutronenstrahlprojektoren. Als die beiden Flotten einander durchdrungen hatten, war jede von ihnen auf die Hälfte ihrer ursprünglichen Stärke zusammengeschrumpft.
    Die überlebenden fremden Kriegsschiffe schlüpften durch die Lücken, die sie in die Frontlinie der menschlichen Verteidiger gerissen hatten, und drangen weiter gegen New Providence vor. Der Commodore befahl ein hartes Abbremsmanöver, das die Schiffe in ihrem auswärts gerichteten Flug stoppte, und nahm die Verfolgung der Eindringlinge auf.
    Ein langer, brutaler Kampf zog sich bis zum Planeten hin. Es gab nur noch sieben einsatzfähige Kriegsschiffe – drei fremde und vier menschliche –, als die Scheiben in den Bereich des planetarischen Verteidigungssystems von New Providence eindrangen. Jahrhundertealte Abwehrsatelliten fügten ihr Feuer dem der überlebenden Schiffe der Flottille XVII hinzu. Die drei Scheiben waren im Kreuzfeuer rasch zerstört, aber nicht bevor eine von ihnen ein halbes Dutzend zielsuchende Geschosse mit nuklearen Sprengköpfen auf New Providence selbst abgefeuert hatte.
    Ein einziges scheibenförmiges Schiff spie sechs Geschosse aus, und sechs Städte auf New Providence starben eines gewaltsamen Todes.
    »Das war der erste Angriff«, berichtete Bethany Lindquist. Sie und Richard Drake waren im Computerraum der Bibliothek und beobachteten den Bildschirm des Terminals, den Bethany am Abend zuvor mit dem Generator betriebsbereit gemacht hatte. »Ungefähr drei Jahre später gab es einen weiteren Angriff. Inzwischen hatten die Verantwortlichen von New Providence einen Teil ihrer Schiffbaukapazität von Evakuierungsschiffen auf Kriegsschiffe verlagert. Auch die Erde schickte Verstärkungen. Sie fingen die zweite Ryall-Flotte ab und vernichteten sie, bevor sie weit über den Faltpunkt hinauskam.«
    Drake runzelte die Stirn. »Wenn der erste Angriff New Providence ein halbes Dutzend zerstörter Städte kostete und der zweite Angriff so rasch abgewehrt wurde, warum haben unsere Aufklärer dann mehr als fünfhundert große nukleare Einschlagstellen auf der Oberfläche dieses Planeten gefunden?«
    Bethany zuckte die Achseln. »Es muss einen weiteren Angriff gegeben haben, nachdem diese Aufzeichnungen gemacht wurden, einen, der schlimmer war als die ersten zwei.«
    »Nach den Überresten zu urteilen, muss es einen großen Durchbruch gegeben haben, kurz bevor die Druckwellenfront der Nova durch dieses System fegte.«
    Sie nickte. »So sehe ich es auch.«
    »Was wussten die Bewohner von New Providence über diese Ryall, und woher?«, fragte Drake.
    Statt zu antworten, beugte sich Bethany über die Tastatur des Datenanschlusses. Der Bildschirm wurde freigemacht, und eine neue Wiedergabe erschien.
    Sie zeigte ein fremdartiges Wesen, das auf einem Autopsietisch lag.

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