Der Antares-Krieg
müssen.«
»Selbstverständlich. Das ist alles, was wir erbitten.« Ein Deckenlautsprecher kündigte die Ankunft der Fähre von der Discovery an. Die drei tranken ihre Martinis aus, verließen die Nische und gingen wieder hinauf zum Achsenkorridor.
Die Fähre war bis auf den letzten Platz besetzt. Bethany hatte einen Fensterplatz neben Carl und Alicia Delevan. Die beiden sprachen über die bevorstehende Konferenz und die Strategie, mit der sie für eine Rückkehr in die Heimat argumentieren wollten. Bethany lauschte mit halbem Ohr ihrem Gespräch, während sie aus dem Fenster zu den winzigen Szintillationen hinausblickte, die aufgeladene Strahlungspartikel aus der Antares-Gaswolke im Strahlenabschirmungsfeld der Fähre erzeugten. Hauptsächlich aber dachte sie über Alicias Anregung nach, dass sie in ihre Isolation vor dem Auftauchen der Conqueror zurückkehren sollten.
Nachdem die Fähre am Kreuzer angedockt hatte, warteten sie, bis zwei Dutzend andere Passagiere vor ihnen von Bord gegangen waren. Nicht alle waren Teilnehmer an der Wissenschaftlerkonferenz; einige waren Besatzungsmitglieder oder Marinesoldaten, deren Pflichten sie zum Passagierschiff geführt hatten und die nun zu ihrem Schiff zurückkehrten. Von den Konferenzteilnehmern waren Dr. Wharton, Professor Pianovich und mehrere andere aus der wissenschaftlichen Gemeinde der Alexandria, die Bethany nicht kannte, an Bord der Fähre.
Jenseits der Andockbucht erinnerte nichts an die Desorganisation, die früher am Tag an Bord des Passagierschiffes erkennbar gewesen war.
Besatzungsmitglieder waren zur Steile, um die zur Teilnahme an der Konferenz geladenen Ankömmlinge in Empfang zu nehmen und weiterzuleiten. Bethany sah überall die Zeichen zielgerichteter Aktivität und staunte darüber, wie froh sie war, wieder an Bord des Kreuzers zu sein; sie fühlte sich in ihm schon zu Hause.
»Ich zähle außer uns nur acht Leute, die zur Konferenz wollen«, sagte Bethany. »Wo sind die anderen?«
»Die meisten kamen mit einem früheren Flug«, antwortete Carl.
»Und wohin gehen wir?«
»Zur Mannschaftsmesse im Gamma-Deck«, antwortete Alicia.
»Wissen Sie, wo das ist?«
»Natürlich. Dort werden die Sonntagsgottesdienste gehalten. Folgen Sie mir.«
Bethany führte sie zum nächsten Speichenaufzug, hinunter zum Gamma-Deck und dann eine Vierteldrehung um den Habitatring der Discovery, um den großen Raum zu erreichen, wo die Konferenz stattfinden sollte.
Die Einrichtung der Mannschaftsmesse war umarrangiert worden, seit Bethany das letzte Mal an einem der wöchentlichen Gottesdienste teilgenommen hatte. Anstelle der auf dem Deck angeschraubten Sitzreihen hatte man mehrere Tische zu einer langen Tafel zusammengeschoben und auf jeder Seite eine Stuhlreihe angeordnet; weitere Stühle standen um die Peripherie des Raumes.
Ein Marineunteroffizier in Ausgehuniform mit roten Kragenspiegeln und Achselklappen konsultierte einen Sitzplan, dann dirigierte er Bethany und Alicia zu ihren Plätzen am Tisch. Anschließend wies er Carl Aster einen Stuhl an der Wand zu, bevor er sich umdrehte, die nächste Teilnehmergruppe zu begrüßen. Zehn Minuten später waren nahezu alle Plätze besetzt. Pünktlich um 14:00 Uhr klappte der Unteroffizier die Hacken zusammen und befahl den Konferenzteilnehmern aufzustehen.
Es folgte ein eiliges Scharren von Stühlen auf Metall, als die Leute sich gehorsam von ihren Plätzen erhoben. Richard Drake, dichtauf gefolgt von Bela Marston, schritt in den Raum. Beide trugen die dunkelblaue, reichlich mit goldenen Tressen und Streifen besetzten Ausgehuniformen der altanischen Raumstreitkräfte. Drake steuerte das Kopfende der Tafel an, während sein Erster Offizier am Fußende Platz nahm.
Der Kapitän wartete, bis alle sich wieder gesetzt hatten und ein Dutzend Gespräche allmählich verstummt waren. Dann ließ er seinen Blick über die Reihen der erwartungsvollen Gesichter wandern und sagte:
»Ich begrüße Sie, meine Damen und Herren, und bedanke mich für Ihr Kommen. Ich habe diese Konferenz anberaumt, um die wissenschaftlichen Ergebnisse unseres sechswöchigen Aufenthalts im System Napier zu erörtern. Bitte beschränken Sie alle Bemerkungen, die Sie zu machen wünschen, auf dieses Thema. Dr. Wharton, ich glaube, Sie sind heute der Erste.«
»Ja, Sir«, sagte der Soziologe. Er stand an seinem Platz auf und stützte die geballten Fäuste auf den Tisch. »Wir kamen mit der Erwartung in dieses System, eine tote Welt vorzufinden. Wir
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