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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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bewachen?«
    »Dann stellt sich die Frage, gegen wen die Verteidigungsanlagen gerichtet sind?«, meinte Drake. »Die Ryall?«
    »Könnte sein.«
    »Wer immer sie sind«, sagte Dr. Gordon, »wir können annehmen, dass die Bewohner dieses Systems nicht überglücklich sein werden, uns zu sehen. Ich empfehle, dass wir äußerste Vorsicht walten lassen, bis wir mehr über die Lage hier wissen, Captain.«
    Drake nickte. »Ich werde daran denken, Doktor.«
    Der erste Hinweis, dass ihre Anwesenheit bemerkt worden war, ergab sich zwei Stunden später. Drake las aufgefangene Radionachrichten, als Karl Slater um Aufmerksamkeit summte.
    »Was gibt es, Mr. Slater?«
    »Wir werden gescannt, Sir! Sensoren haben eben einen überraschend starken elektromagnetischen Impuls aus dem inneren System festgestellt.«
    »Radar?«
    »So lese ich die Wellenform, Captain. Wahrscheinlich ein entwickeltes Suchradar.«
    »Glauben Sie, dass sie sich über diese Distanz ein aussagefähiges Bild machen können?«
    »Zumindest können sie Entfernungsdaten bekommen. Ob sie in der Lage sein werden, mehr zu entziffern, hängt von ihren Fähigkeiten zur Signalverarbeitung ab.«
    »Könnte es eine Art Verkehrskontrollradar sein?«
    »Die zivile Verkehrskontrolle verlässt sich im Allgemeinen darauf, dass Schiffe sich selbst anmelden, wenn sie ein System erreichen, Sir. Langstrecken-Suchradar riecht nach einem militärischen Überwachungssystem. Ich würde sagen, dass sie einen Angriff erwarten.«
    Eine Stunde später wurde Slaters Vermutung bestätigt.
    »Wir haben einen Start ausgemacht, Captain«, meldete Bela Marston aus der Feuerleitzentrale. »Ich berichtige mich, wir haben mehrere Starts ausgemacht!«
    »Wie viele und von wo?«
    »Höchstwahrscheinlich sechs Schiffe von Sandarsons Welt, Sir. Die Doppleranalyse sagt, dass sie mit fünf g Kurs auf uns nehmen.«
    Drake pfiff durch die Zähne. »Jemand strengt sich mächtig an, um hierher zu kommen.«
    »Ja, Sir. Wir schätzen siebzig Stunden bis zum Rendezvous, wenn sie wenden und verlangsamen – fünfzig, wenn sie nicht verlangsamen.«
    »Was schlagen Sie vor?«
    »Es wäre vielleicht keine schlechte Idee, auf Sendung zu gehen und ihnen zu sagen, dass wir mit freundlichen Absichten kommen, Captain.«
    Drake dachte darüber nach, dann schüttelte er den Kopf.
    »Dafür haben wir später noch Zeit, Nummer Eins. Ich möchte etwas mehr über unsere Vettern in Erfahrung bringen, bevor wir uns identifizieren.«
    »Sie sind der Chef. Feuerleitzentrale Ende.«
    »Mr. Cristobal.«
    »Ja, Captain?«
    »Der Plan ist geändert worden. Legen Sie einen Kurs fest, der uns in der Mitte des Faltpunktes zum Stillstand bringt und bereiten Sie das Schiff zum Übergang zurück zu Napier vor, falls erforderlich.«
    »Halt im Faltpunkt und Vorbereitung zum Übergang. Verstanden, Sir.«
    Achtundvierzig Stunden nach ihrem Eintritt ins Hellsgate-System klopfte Bethany Lindquist an Drakes Kajütentür. Als die gedämpfte Aufforderung zum Eintreten kam, schob sie die Tür zurück und stieg über den erhöhten Süllrand.
    »Sie wollten mich sprechen, Captain?«
    Drake, der an seinem Schreibtisch vor dem Bildschirm saß, nickte. »Bitte machen Sie es sich bequem.«
    »Danke.« Bethany schritt zu der lederbezogenen Couch unter dem Ölgemälde des Rahseglers und setzte sich.
    »Sie sagten, Sie haben die letzten zwei Tage mit dem Studium der von Mr. Slater abgehörten Sendungen verbracht.«
    »So ist es.«
    »Was halten Sie von der Regierungsform unserer Vettern?«
    »Ehrlich gesagt, ich bin überrascht. Man erwartet außerhalb von Geschichtsbüchern kein Königtum.«
    Drake nickte. »Können Sie sich vorstellen, wie es einer konstitutionellen Monarchie gelang, eine parlamentarische Demokratie zu verdrängen?«
    »Ich habe keine Ahnung, wie es in diesem Fall geschah, aber wir müssen uns vergegenwärtigen, dass es im Laufe der Menschheitsgeschichte weitaus mehr Könige und Kaiser als Präsidenten gab. Wir neigen zu Vorurteilen gegen die monarchische Regierungsform, aber das heißt nicht, dass sie nicht effektiv sein kann.«
    »Was sonst haben Sie den aufgefangenen Sendungen entnommen?«
    Bethany lehnte sich zurück, legte die Fingerspitzen vor sich aneinander und betrachtete ihn mit ernstem Blick. »Ich habe erfahren, dass unser Verdacht weitgehend begründet ist. Sandar ... – Sie wissen, dass man den Namen des Planeten hier abgekürzt hat, nicht wahr? – Sandar liegt im Krieg mit den Ryall. Anscheinend hat es während der

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