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Der Antares-Krieg

Der Antares-Krieg

Titel: Der Antares-Krieg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael McCollum
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seine Inspekteure Auftrag, Technik und Bewaffnung der sandarischen Schiffe genau zu studieren.
    Die beiderseitigen Inspektionen verliefen ohne Schwierigkeiten. Als die Sandarer mit der Durchsuchung von Discovery, Alexandria und Suitana fertig waren, gaben sie sich entspannt und scherzten mit ihren Fremdenführern. Die altanischen Inspektoren meldeten Drake nach ihrer Rückkehr, dass einige der Systeme an Bord der sandarischen Kriegsschiffe zweifellos allem überlegen seien, was Alta habe, das technologische Niveau der beiden Systeme im Ganzen aber ausgeglichen sei.
    Nach beendeten Inspektionen gaben Drake und Bardak Bankette für die Inspektoren. Ein Dutzend sandarische Offiziere saß gleichmäßig verteilt zwischen Offizieren der Discovery und Diplomaten sowie einzelnen Wissenschaftlern und Wirtschaftsvertretern der Alexandria. Gleichzeitig zeigte ein wandgroßer Projektionsschirm eine ähnliche Szene der Vindicator, wo die altanischen Inspekteure unter ihren Gastgebern verteilt saßen. Die Bankette dauerten mehrere Stunden, und eine anfängliche förmliche Steifheit lockerte sich bald zu einer heiteren, gelösten Atmosphäre.
    Am folgenden Morgen erhielt Drake einen Anruf von Commodore Bardak. »Guten Morgen, Sir«, sagte Drake, als die Züge des sandarischen Befehlshabers am Bildschirm des Datenanschlusses in seiner Kajüte Gestalt annahmen.
    »Auch Ihnen einen guten Morgen, Fleet Captain Drake«, erwiderte Bardak. »Wie geht es Ihrem Kopf?«
    »Wie man es nach den Toasts gestern Abend erwarten würde.«
    Bardak nickte. »Mir ist, als wollte sich jemand aus meinem Schädel ins Freie meißeln.«
    »Ich bin in etwas besserer Verfassung«, sagte Drake. »Es gibt ein altanisches Kraut, das die schlimmsten Symptome eines Katzenjammers lindert. Zwar bewirkt es nicht, dass man sich gut fühlt, aber zumindest fühlt man sich nicht elend.«
    »Solch ein Wunderkraut würde zu den ersten Dingen gehören, die wir gern einführen würden, wenn der interstellare Handel wiederaufgenommen wird.« Bardak blickte aus dem Bildschirm und schien Drakes Miene zu beurteilen, bevor er fortfuhr: »Was mich zum Grund meines Anrufs bringt.«
    »Ja?«
    »Mir scheint, Captain Drake, dass wir alles in unserer Macht Stehende getan haben, um unser beiderseitiges Mißtrauen zu zerstreuen.«
    »Ich denke genauso.«
    »Sind Sie dann mit mir der Meinung, dass der nächste Schritt für beide Seiten mit einem unvermeidbaren Risiko verbunden sein wird? Ich spreche natürlich von der Verlegung Ihrer Flotte ins innere System. Der König hat den Wunsch geäußert, Sie kennen zu lernen.«
    Drake nickte. Er hatte ein Angebot dieser Art erwartet. Karl Slater und seine Nachrichtenleute hatten beinahe ständig verschlüsselte Sendungen zwischen den sandarischen Schiffen und ihrem Heimatplaneten aufgefangen. »Ich bin im Prinzip einverstanden, obwohl mein Risiko mir das größere zu sein scheint.«
    »Wieso? Wir werden unsere ganze Welt riskieren, wenn wir der Discovery erlauben, in Reichweite ihrer Waffen zu kommen.«
    »Ich kann mir kaum vorstellen, dass ein alter Schlachtkreuzer der Aufgabe gewachsen wäre, Ihre ganze Welt zu bekämpfen, Admiral. Umgekehrt werden Sie in der Lage sein, meine Expedition ohne Warnung zu verdampfen, sowie ich in den Bereich Ihrer planetarischen Abwehrsysteme komme. Wer würde dann die Nachricht davon, was geschah, nach Alta bringen?«
    »Sicherlich ein Problem, Captain. Haben Sie eine Lösung?«
    »Ja. Ich schlage vor, dass wir Suitana hier zurücklassen, um mir den Rücken zu decken.«
    Bardak dachte kurz darüber nach, dann nickte er. »Ein Beobachter, der in sicherer Entfernung aufgestellt und bereit ist, beim ersten Anzeichen von Verrat nach Haus zu rennen. Eine vernünftige Vorsichtsmaßnahme, wenn man mit Fremden zu tun hat.«
    »Ich bin überzeugt, dass es eine Vorsichtsmaßnahme ist, die sich als überflüssig erweisen wird, Admiral.«
    Bardak lachte. »Ich bin dessen sicher, Captain Drake. Sie hoffen nur, dass es so sein wird.«

18
    Sandar war eine kalte Welt, die am Rande der Zone ihre Bahn zog, wo Wasser im Flüssigzustand existieren konnte. Bedingt durch diese Ferne, befand sich Sandar im Griff einer immerwährenden Eiszeit. Seit Milliarden von Jahren war Schnee auf die ausgedehnten polaren Eiskappen gefallen und dort zu einer immer dickeren Eisdecke verdichtet worden. Wo immer diese Eisdecke auf geneigtem Gelände lagerte, hatten sich Gletscher gebildet. Wenn auf Sandar etwas herrschte, so waren es die Gletscher.

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