Der Apfel fällt nicht weit vom Mann
die zweite Klein- und Großtierpraxis hier auf.«
»Hier?«
Chester nickte glücklich.
»Dan und Lizzie führen Bristol weiter. Clara und ich kommen hierher. Morgen schaue ich mir ein Haus in Lostwithiel an.«
»In Lostwithiel!«, rief Pip aus.
Das hübsche kleine Marktstädtchen lag nur acht Kilometer flussaufwärts von Gallant.
Chester nickte eifrig.
»Auf dem Papier sieht es einfach ideal aus, und nächste Woche ist die Versteigerung. Clara und ich sehen uns das Haus morgen an, und wenn es wirklich so perfekt ist, ersteigern wir es. Bist du dabei, Pip?«
»Bei der Versteigerung?«
»Bei der Versteigerung und bei diesem neuen Projekt? Ja? Willst du in Cornwall bleiben und die neue Praxis für mich führen?«
»Ob ich das will? Chester!«
»Ja?«, fragte er, plötzlich ganz beunruhigt, weil Pip die Tränen kamen.
Aber dann strahlte sie ihn freudig an.
»Darf ich dich in die Arme nehmen, oder rennst du dann weg?«
Chester strahlte zurück und breitete die Arme aus.
»Ich glaube, das kriegen wir gerade noch hin.«
Es gab noch mehr gute Nachrichten.
Als die vier Gunn-Söhne gemeinsam mit den schwergewichtigen Fahrern die Reporter aus dem Weg geschafft hatten, kamen Opal und Dudley keuchend und schnaufend durch das Tor auf das Haus zu.
Judy und Susan waren gerade dabei, die Tische in der Küche und im Hof für das Abendessen zu decken. Teddy hatte angeboten, alle irgendwo zum Essen einzuladen, doch dann war man übereingekommen, dass es wohl besser war, zu Hause zu bleiben, bis sich alles ein wenig beruhigt hatte. Also hatte Teddy kurz telefoniert, und fünfzig Minuten später war ein Lieferwagen erschienen, der bis unters Dach mit tischfertigen Delikatessen vollgepackt war.
»Das sind die Vorteile, wenn man reich und berühmt ist«, hatte Flora der staunenden Bridget zugeraunt, als Tablett für Tablett mit duftendem Essen, verschiedenste Brotsorten und Wein ins Haus gebracht wurden. Bridget war eigentlich gekommen, um ihren Vater zu suchen.
»Ruf deine Mutter an, Bridget, und bitte sie, auch rüberzukommen«, sagte Judy, während sie den Deckel von einer Form mit Lasagne hob, »und Flora, würdest du bitte Opal und Dudley anrufen und sie fragen, ob sie mit uns essen möchten ...«
»Herzlich gern«, rief Opal grinsend vom Kücheneingang her. »Wir wären schon vor etwa einer Dreiviertelstunde bei euch gewesen, wenn diese Menschenmassen uns nicht den Weg versperrt hätten!« Lächelnd umarmte sie ihre Freundin. »Was für ein Aufstand, rund um Gallant, in der ganzen Gegend, tobt der Bär. Ist bei euch alles in Ordnung? Geht’s euch gut?«
Als Judy ihr versichert hatte, dass es allen ausgezeichnet ging, konnte Opal die Neuigkeiten, die sie zu diesem Besuch veranlasst hatten, nicht mehr länger für sich behalten. Sie nahm Judy bei der Hand und führte sie in den Hof hinaus, wo die Mädchen noch mit dem Tischdecken beschäftigt waren.
»Judy, ich weiß, dass jetzt vielleicht nicht gerade der beste Zeitpunkt ist, aber Dudley und ich möchten dir einen Vorschlag machen, und ich konnte es einfach nicht mehr abwarten, dir davon zu erzählen. Wir finden wirklich, dass die von St. Wastrell keine Ahnung haben, was ihnen entgeht – nichts für ungut, Herr Major ...« Entschuldigend lächelte Opal dem Major zu, der mit seinen neuen Freunden Chester und Teddy an einem Tisch saß, wo die drei einer Flasche Whisky zusprachen, die der Partyservice mitgebracht hatte.
»Kein Problem«, meinte er großzügig und winkte ihr mit seinem übervollen Glas.
»Wir finden, dass euer Cider einfach himmlisch ist. Und seit du bei uns arbeitest, steigt unser Umsatz in schwindelnde Höhen! Ohne dich wäre das nicht passiert, Judy. Wir haben uns so abgerackert, bevor du kamst, und jetzt – also, in dieser Saison haben wir mehr eingenommen als in unserer gesamten Zeit vorher. Du hast uns so geholfen, und wir möchten auch was für euch tun: Wir möchten in euch investieren, Mädels, wir möchten euch das Anfangskapital geben, das ihr sonst von St. Wastrell gekriegt hättet, und dann wollen wir den Charteris-Cider im Fisherman’s verkaufen, und wenn eure Rebstöcke mal so weit sind, dann nehmen wir auch den Wein. Außerdem haben wir mit Dudleys Vetter gesprochen, der hat einen richtig großen Pub in London, und er möchte gern ein paar Kostproben haben. Und wir kennen auch Leute unten in Quinn, die mit großer Wahrscheinlichkeit Interesse haben. Ich weiß ja, ihr werdet dadurch nicht landesweit bekannt, so wie
Weitere Kostenlose Bücher