Der Apfel fällt nicht weit vom Mann
lächelte still vor sich hin, denn gleich darauf entdeckte ihr bester Freund Flora, die in einem Bikinioberteil und abgeschnittenen Jeans im blütenübersäten Apfelgarten saß und für ihre Prüfung lernte. Clive klappte die Kinnlade herunter.
»Jetzt sag nicht, das ist die kleine Flora?«
»Aus Kindern werden Leute«, strahlte Pip.
»Das kannst du aber laut sagen ...« Clive stieß einen Pfiff aus und wäre fast aus dem Auto gefallen, weil er es so eilig hatte, sie zu begrüßen.
Beau öffnete Pip die Wagentür, und ihr Herz machte einen Satz. Er war ihr inzwischen so vertraut, und sie hatte ihn so sehr vermisst. Er hielt Pip die Hand hin, aber statt sie in die Arme zu nehmen und ihr mit einem Willkommenskuss alle Kraft aus den Knien zu rauben, drängte er: »Komm, Persicoria, das musst du sehen, schnell.«
Im Laufschritt führte er sie hinter das Haus, am Gemüsegarten entlang, am Gewächshaus und dann an Pops Cottage und an den Hühnern vorbei und bis zur hinteren Wiese, wo Reihen üppig grüner Weinstöcke den Frühlingssonnenschein aufsaugten. Balthazar zog Pip hinter sich her zwischen die Reihen, dann ließ er sich auf die Knie fallen, auf die Erde. Behutsam teilte er die Blätter und zog mit sicherer Hand eine längliche grüne Traube mit winzigen, perfekt geformten Früchten aus dem Weinlaub hervor.
»Unsere ersten Trauben«, staunte Pip.
»Das wird ein toller Jahrgang.« Balthazar lächelte Pip an, wobei die Sonne seine Augen in flüssiges Gold verwandelte.
Und dann küsste er sie.
Es dauerte eine Weile, bis sie bemerkten, dass sie beobachtet wurden.
Die Hände in die Hüften gestemmt, stand Gypsophila am Ende der Rebenreihe.
»Ich bin gerade aus der Schule gekommen!«, rief sie mit schriller Stimme, »und Mums Schlafzimmertür ist immer noch abgeschlossen.«
Pip begann, leise zu lachen. Verlegen strich sie sich ihre inzwischen etwas verrutschten Klamotten glatt, lächelte erst entschuldigend Beau an, der still vor sich hin schmunzelte, und sagte dann beruhigend zu ihrer kleinen Schwester:
»Ach, Gypsy, sie kommt garantiert wieder raus, das ist doch immer so ...«
»Aber jetzt sind es schon fast zwei Wochen ...«
»Ich weiß, Gypsy.« Pip stand auf und streckte ihrer Schwester die Hand entgegen, während Beau Gypsys andere Hand nahm. »Aber diesmal müssen wir ein bisschen Geduld mit ihr haben. Es sind doch Raphaels und ihre Flitterwochen ...«
Danksagung
Mein von Herzen kommender Dank gilt den Mitarbeitern des Piper Verlags, mit denen ich das Privileg habe zusammenzuarbeiten, insbesondere meiner Lektorin und lieben Freundin Julia Eisele, meinem charmanten und ziemlich attraktiven Agenten Terry (the Shark) Monk, und meinen wunderbaren Lesern, ohne die ich schrecklich viel Zeit damit verbringen würde, Selbstgespräche zu führen.
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