Der Atem der Welt
fallen, der Atem der Welt
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Dieses erregte Auf und Ab langweilt. Die arme Ishbel muss natürlich damit leben. Sie wird es nie verstehen, aber wie sollte sie auch? Auf das Verstehen kommt es gar nicht an, sondern auf die Beharrlichkeit. Ich muss also wieder zur See fahren, sie lässt mich aber nicht. Wir streiten darüber.
»Du kommst allein zurecht«, sage ich, »es ist nicht für lange. David könnte aushelfen.« Aber sie will nichts davon wissen.
»Tut mir leid, Jaff«, sagt sie, »Mama und ich, wir verkraften das nicht mehr.«
Also gehe ich hinaus in den Garten. Ich werde nicht mehr zur See fahren. Meine Augen sind geschlossen. Die Kinder sind längst zu Bett. Ich hole aus meiner Tasche einen Knochen, in den ein Papagei geschnitzt ist, drehe ihn zwischen den Fingern. Walross. Auch Dan hatte seine Einsamkeiten, diese Orte des Fürsichseins. Was ich gesehen und getan und durchgestanden habe, vergeht nicht, ist ewig, ebenso sehr ein Teil von mir wie mein Blut und meine Knochen. Ich sah einen Himmel voller Engel,
hörte Gelächter aus der Tiefe. Die Nachtigall schluchzt. Ich reibe die Stelle an meinem Arm, wo Tim sich auf dem Boot an mich gekrallt hat. Tut immer noch weh. Er kommt manchmal zu mir. Wie auch nicht? Er ist nicht böse. Er ist mein Freund. Das verbindet uns noch immer.
Ich öffne die Augen und blicke in den violettfarbenen Himmel, ein Mondregenbogen, unvergleichlich, singt im Osten. Sehr weit entfernt, noch auf meiner Reise, sehr weit entfernt und schöner, als Sie ihn sich jemals vorstellen könnten.
Danksagung
Dieser Roman ist ein fiktives Werk, jedoch angelehnt an historische Ereignisse. Die einzige Figur, die tatsächlich existiert hat, ist Jamrach selbst, alle anderen sind frei erfunden.
Zwei Geschichten sind wahr:
Erstens entfloh ein bengalischer Tiger auf dem Transport zu Jamrachs Menagerie in der Nähe des Ratcliffe Highway. Ein achtjähriger Junge ging dem Tiger entgegen und streichelte seine Schnauze, woraufhin das Tier ihn umwarf und im Maul davontrug. Jamrach sprang dem Tiger auf den Rücken, der Junge entkam unverletzt.
Zweitens erschoss ein Sechzehnjähriger namens Charles Ramsdell nach dem Untergang des Walfängers Essex im frühen neunzehnten Jahrhundert seinen Freund aus Kindertagen, Owen Coffin, nachdem sie Lose gezogen hatten. Owen Coffin bestand auf der Gültigkeit des Loses. Charles Ramsdell überlebte, fuhr weiterhin zur See und erreichte ein hohes Alter.
Es sind mehrere Berichte Überlebender der Essex überliefert, nachzulesen in The Loss of the Ship Essex, Sunk by a Whale von Thomas Nickerson, Owen Chase und anderen. Der Klassiker über die Essex ist Nathaniel Philbricks In the Heart of the Sea.
Ich danke der Civitella Ranieri Foundation, die mir sechs wunderbare Wochen zum Schreiben in Umbrien ermöglicht hat, ebenso der Authors' Foundation für ihr großzügiges Stipendium. Dank auch an Nina und Dave Bleasdale und an Frances und Tim Whittaker, die mir ruhige Orte zum Arbeiten zur Verfügung gestellt haben. Dank an Richard Butler für seine unschätzbare fachliche Unterstützung und an Martin und Joe, Emily Atherton, Mic Cheetham, Simon Kavanagh, Francis Bickmore und alle anderen bei Canongate, die mir geholfen und mich unterstützt haben.
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