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Der Atem des Jägers

Titel: Der Atem des Jägers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deon Meyer
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ging davon. Sie konnte
     nur daran denken, daß Carlos das auf keinen Fall erfahren durfte.
     
    Zwei Araber saßen an einem Glastisch und zogen mit Hilfe von Kreditkarten Koks-Lines; sie teilten sie mit einer Frau, deren
     eine Brust schon halb aus ihrem schwarzen Kleid heraushing. Einer der Männer inhalierte tief über den Tisch gebeugt, dann
     lehnte er sich zurück in seinen Sessel und öffnete langsam die Augen. Träge streckte er eine Hand in ihre Richtung |177| aus und nahm ihre Nippel zwischen seine Finger. Er drückte zu. Die Frau schnitt eine Grimasse. Er tut ihr weh, dachte Christine.
     Sie war wie gebannt.
    Später in der Nacht wollte sie in Ruhe Carlos’ Bad benutzen, das von seinem Schlafzimmer abging. Die Schlafzimmertür war geschlossen,
     sie öffnete sie. Eine Blondine in einem blutroten Kleid klammerte sich an einen der Bettpfosten, ihr Kleid war über ihren
     nackten Hintern hochgeschlagen. Hinter ihr stand ein Spanier, die Hosen schlackerten um seine Knöchel.
    »Du willst zugucken?«
    »Nein.«
    »Du willst ficken?«
    »Ich gehöre zu Carlos.«
    »Carlos ist nichts. Du küßt mein Mädchen, ja?«
    Leise schloß sie die Tür, sie hörte den Mann drinnen lachen.
    Noch später. Nur ein kleines Grüppchen Gäste blieb noch am Swimmingpool – zwei Frauen, sechs oder sieben Männer. Sehr betrunken.
     Sie hatte noch nie Gruppensex gesehen, es faszinierte sie. Vier Männer und eine Frau.
    Carlos trat hinter sie. »Was denkst du?«
    »Es ist eigenartig«, log sie.
    »Carlos mag nicht Gruppen. Carlos ist Ein-Conchita-Mann.«
    Er legte seinen Arm um sie, aber sie schauten weiter zu. Kleine, gleichmäßige Wellen schwappten an den Rand des Pools.
    »Sieht sexy aus«, sagte er.
    Sie legte ihre Hand in seinen Schritt und spürte, daß er steif war. Zeit, ihr Geld zu verdienen.
    »Erst trinkt Carlos«, sagte er und ging eine Flasche holen.
     
    Sie wußte nicht, ob es am Alkohol lag, aber Carlos war im Bett anders als sonst – verzweifelt, drängend, als wollte er sich
     beweisen.
    »Ich will, daß du mir weh tust«, sagte sie.
    |178| Vielleicht hörte er sie nicht. Vielleicht wollte er nicht. Er machte einfach weiter.
    Als er fertig war, lag er in seinem eigenen Schweiß neben ihr, den Kopf zwischen ihren Brüsten, und fragte: »Carlos war gut
     für dich?«
    »Du warst toll.«
    »Ja. Carlos ist ein Superlover«, sagte er ganz ernsthaft. Dann war er still, so lange, daß sie sich fragte, ob er eingeschlafen
     war.
    Plötzlich erhob er sich, er ging hinüber, dorthin, wo er seine Hose auf den Boden hatte fallen lassen, und zog ein Päckchen
     Zigaretten heraus. Er zündete zwei an und reichte ihr eine, bevor er sich neben sie setzte, einen Fuß untergeschlagen. Seine
     Augen waren blutunterlaufen.
    »Diese Leute …«, sagte er voll Haß, und eine tiefe Furche des Abscheus bildete sich auf seiner Stirn. Sie kannte ihn gut genug,
     um zu wissen, daß er nicht nüchtern war.
    Sie zog an der Zigarette.
    »Sie haben sich nicht einmal bei Carlos für die Party bedankt. Sie kommen, sie trinken, schnupfen, essen und ficken, und dann
     gehen sie, kein ›Auf Wiedersehen‹, kein ›Danke, Carlos, für deine Gastfreundschaft‹.«
    »Es war eine schöne Party, Carlos.«
    »Si, Conchita. Hat viel Geld gekostet, berühmter Koch, die besten
Licores
, die besten
Putas
. Aber sie haben keinen Respekt für Carlos.«
    »Carlos ist nichts«, hatte der Mann in seinem Schlafzimmer gesagt.
    »Weißt du, was sie sind, Conchita? Weißt du das? Es sind
Bandidos
. Sie sind Scheiß. Sie verdienen Geld mit Drogen. Mexikaner!« Er spie das Wort aus. »Sie sind nichts. Sie sind
burros
,
mulas
für die Yankees. Kubaner. Was sind die? Und die Afghanen. Bauern, ich sage dir.«
    »Afghanen?«
    »Si. Diese Arschlocher in den Kleidern.
Conchas

    Die Araber waren also Afghanen. »Oh.«
    |179| »Und der China und der Thai und der Vietnam, was sind die? Sie sind
mierda
, Carlos sagt dir, sie haben nichts außer Hühnern, Bananen und Heroin. Sie ficken ihre Mütter. Aber sie kommen zu Carlos,
     in dieses schöne Haus, und sie haben kein Benehmen. Du weißt, wer sie sind, Conchita? Sie sind Drogen. Der Afghane und der
     Vietnam und der Thai, sie bringen Heroin. Sie bringen es her, denn hier ist sicher, hier ist keine Polizei. Sie nehmen Kokain
     zurück. Dann schaffen die Sangrenegra-Brüder das Heroin nach Amerika und Europa. Und die Südamerikaner, sie helfen liefern,
     aber wenig, denn Sangrenegra-Brüder kontrollieren Menge. Das sind

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