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Der Atem Manitous

Der Atem Manitous

Titel: Der Atem Manitous Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Vampira VA
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noch nicht der unheilvolle Keim von gierigen Zähnen verpflanzt worden war.
    Nicht einen einzigen Menschen, der noch Mensch bleiben würde, sobald ihn der Tod ereilte. Der Verlust seiner Seele würde ihn zur Kreatur machen. Und soweit durfte Lilith es gar nicht erst kommen lassen!
    *
    Zur gleichen Zeit in einem Berg bei New Jericho Die Finsternis beeinträchtigte Makootemanes Augen nicht.
    Im Gegenteil; sie war Balsam für seine geschundene Seele.
    Er hatte sich in sie gehüllt wie in eine wärmende Decke. Als wäre dieses >Tuch< nicht nur in der Lage, die Schande, die seine Hülle befallen hatte, gnädig zu verbergen, sondern sie ungeschehen zu ma-chen .
    Das andere Augenpaar, das die Höhle und ihn betrachtete, konnte er damit nicht täuschen. Es begleitete ihn seit Jahrhunderten. Und daß es seine Treue noch nicht mit dem Untergang bezahlt hatte, machte ihm Hoffnung.
    Eigentlich hätte sein gefiederter Gesellschafter ebenso verenden müssen, wie die Vision es von den Kindern gezeigt hatte, die Ma-kootemanes Blut einst getrunken hatten, um zu Mitgliedern seiner Sippe zu werden.
    So mächtig der in ihn gefahrene Drache auch sein mochte, unbesiegbar schien er nicht zu sein.
    Zumindest, dachte Makootemane bitter, darf ich nicht aufgeben, mir dies selbst einzureden. Was immer mich wie ein Atemzug des Großen Geist traf und vergiftete ... ich weiß nicht, wofür meine Kinder und ich büßen sollen. Wie gering sind unsere Vergehen gegen das, was hätte geschehen können. All die Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte ...
    Ohne den Blick von den Augen seines Totems zu nehmen, dachte Makootemane: Warum hast du uns verlassen, Großer Geist?
    Dann schweifte sein Blick zu dem traditionell beschriebenen Lederstück, das ihm vor drei Tagen überbracht worden war. Von einem sterblichen Arapaho, der ihn regelmäßig besuchte, seit Makoo-temane sich in die Abgeschiedenheit zurückgezogen hatte.
    Einer aus der Stadt, die von den anderen Arapaho gegründet worden war. Damals, als die Wildnis ihre Unschuld verlor und die ersten Weißen das Land überschwemmten.
    Makootemane hatte stets seine schützende Hand über all die gehalten, die damals nicht das Geschenk ewigen Lebens und ewiger Jugend erhalten hatten. Bis heute hatte keiner aus Makootemanes Sippe je das Blut eines Weißen getrunken. Sie waren dem Entschluß treu geblieben, den sie damals nach dem Fortgang des Kelchhüters gefaßt hatten.
    Sie waren sich treu geblieben .
    Normalerweise reichte der Besucher aus New Jericho Makootema-ne nur sein Blut. Diesmal war auch eine Botschaft dabei gewesen.
    Eine Botschaft von Makootemane liebstem Sohn. Von Wyando . oder Hidden Moon. Dem Knaben von einst, bei dessen Taufe der am Himmel stehende Mond im Erdschatten versunken war.
    Nur kurz, aber lange genug.
    Im Moment, da die Finsternis ihren Höhepunkt erreicht hatte, war Wyando aus dem Tode wiederauferstanden. Berstend vor Energie. Und in selber Weise - berstend vor Leben - hatte er den Weg Makoo-temanes und seiner zwölf Geschwister in die Zukunft begleitet.
    Nun schickte er Nachricht, daß auch er fortgehen wollte. Mit der Wölfischen, die schon damals an der Seite des Lebensbringers gereist war und nun ohne den Hüter zurückgekehrt war .
    Makootemane hatte nicht erwartet, daß sie alt genug werden würde, um noch einmal den Weg der seinen zu kreuzen. Nun war es geschehen, und gefiel ihm nicht.
    Am wenigsten gefiel ihm, daß sie behauptete, die Ursprünge dessen, was Makootemane heimgesucht hatte, zu kennen. Und daß sie vorgab, sie mit Wyandos Unterstützung beseitigen zu können.
    Aber es war zu spät, ihn zurückhalten zu wollen. Wyando und die Wolfsfrau hatten Wald und Stadt bereits verlassen.
    Sie waren unterwegs. Seit drei Tagen.
    Und heute - vielleicht in diesem Augenblick - würden sie derjenigen gegenübertreten, von der in Wyandos Botschaft die Rede war.
    Ein Zwitterwesen, halb Mensch, halb Vampirin, dem die Wölfische zutraute, Quell jener Veränderungen zu sein, die den Untergang der Alten Rasse eingeläutet hatten.
    Gib gut auf dich acht, dachte Makootemane, und das Herz wurde ihm eng. Aber dann, im nächsten Moment, tröstete ihn wieder sein Totem. Es erinnerte ihn, daß dies nicht die Zeit zum Trauern war.
    Sondern zum Kampf.
    Gegen den Drachen, der seinen tödlichen purpurnen Staub auf ihn abgeladen hatte .
    *
    Bangor
    Der Tote hing mit zerfetztem Hals und schrecklichen Wunden am übrigen Körper zwischen den Geländerstäben der Treppen, die Li-lith vom Dach kommend

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