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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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gesagt, wenn man die richtigen Papiere parat hat, macht das alles einfacher.«
    »Aber wie kommt man an die richtigen Papiere?«
    Harper runzelte die Stirn. »In der Materie bin ich nicht so bewandert, wie es wünschenswert wäre. Aber ich weiß, dass es ein System gibt, das die Formalitäten für Transportunternehmen erleichtern soll, die ständig die amerikanisch-kanadische Grenze passieren.«
    »Davon gibt’s eine ganze Menge.«
    »Ja, aber wer erledigt den Papierkram mit unserem Zoll? Der Transportunternehmer, oder?«
    Kealey dachte einen Augenblick nach. »Die Frage ist, wer
würde alles riskieren, um Vanderveen in diesem Punkt zu helfen, und aus welchem Grund?«
    »Geld.«
    »Das ist nur eine Möglichkeit«, sagte Kealey. »Wir sollten uns damit an das New Yorker FBI-Büro wenden und sie bitten, sich die Transportunternehmen anzusehen, die beim Zoll und Grenzschutz registriert sind. Dabei sollen sie besonders auf Firmen achten, deren Besitzer aus dem Mittleren Osten stammen.«
    »Eine üble Art, Leute nach ihrer Herkunft zu diskriminieren.«
    »Das weiß ich selber«, sagte Kealey verärgert. »Aber wir bitten sie ja nicht, irgendwelche Türen einzutreten, oder? Wenn sie das diskret überprüfen, bekommt niemand etwas davon mit. Wir müssen jede Möglichkeit berücksichtigen, und es ist mir egal, ob dabei ein paar empfindsame Seelen verletzt werden könnten. Wir haben keine Zeit mehr zu verplempern.«
     
    Um Viertel vor sieben waren sie zum Aufbruch bereit. Sie hatten sich entschieden, kein Gepäck mitzunehmen. Kharmai trug jetzt einen schicken Kaschmirpulli, eine Baumwollhose und Wildlederschuhe mit flachen Absätzen. Da sie den größten Teil ihrer Zeit im New Yorker FBI-Büro verbringen würde, war sie unbewaffnet, aber Kealey hatte seine Beretta eingesteckt, die er vor der Abreise nach Berlin Harper gegeben hatte. Was immer in New York passierte, er war sich fast sicher, dass er die Waffe brauchen würde. Wenn es ihm durch ein Wunder gelang, Hakim Rudaki in die Finger zu bekommen, würde der bestimmt nicht sofort freiwillig mit der Wahrheit herausrücken.
    Julie Harper umarmte ihn und bedrängte ihn noch einmal, bald wieder vorbeizuschauen. Als Harper ihn beiseitenahm,
um ihm noch ein paar letzte Instruktionen mit auf den Weg zu geben, war Kharmai allein mit seiner Frau, aber zu ihrer Überraschung wurde auch sie mit einer herzlichen Umarmung verabschiedet.
    »Kümmern Sie sich um ihn«, murmelte Julie Harper. »Er hat es verdient, wieder glücklich zu sein.«
    Kharmai nickte bewegt. Aber auch etwas beschämt, da Harpers Frau offensichtlich ahnte, was sich in der Nacht abgespielt hatte. »Ich werde mein Bestes tun. Hat mich sehr gefreut, Sie kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits, meine Liebe. Passen Sie gut auf sich und ihn auf.«
    Der Suburban wartete bereits am Bordstein. Kharmai ging die Stufen hinab, gefolgt von Kealey und Harper. Sie stieg zuerst ein, doch als Kealey folgen wollte, hielt Harper ihn noch kurz zurück, mit einem entschlossenen Gesichtsausdruck.
    »Ich habe meinen Fahrer gebeten, zwei Mobiltelefone zu besorgen. Ich habe die Nummern, Sie haben meine. Falls ich von hier aus etwas tun kann, zögern Sie nicht, mich darum zu bitten.«
    Kealey nickte. »Vielen Dank. Ich werde mich daran erinnern.«
    »Viel Glück.« Harper blickte auf den bedeckten Himmel und blickte finster drein, fast so, als wäre das Wetter ein schlechtes Omen für die Ereignisse des Tages. »Vermutlich werden Sie es brauchen.«

47
    New York City
    Will Vanderveen stellte den Isuzu-Laster hinter dem Lagerhaus an der West 37th Street in Midtown Manhattan ab, öffnete die Hintertüren, stützte die Hände auf den kalten Stahlboden und begutachtete die Ladung. Thomas Rühmanns Männer hatten ganze Arbeit geleistet. Niemand wäre bei einem Blick in den Laderaum darauf gekommen, dass sich unter der dünnen Stahlhaut des Parker-Dampfkessels ein sorgfältig konstruiertes Holzgestell verbarg und darunter eine Bombe von unfassbarer destruktiver Kraft, die darüber hinaus noch das irakische Parlament und die Vereinigte Irakische Allianz zerstören würde. Neben ihm stand Raseen. Er schaute sie an und sah an ihren glänzenden dunklen Augen, dass sie genauso hingerissen war wie er. Seitlich hinter ihr wartete Amir Nazeri mit seiner im Licht der Morgensonne funkelnden Brille. Trotz seiner zur Schau gestellten Ruhe und Selbstsicherheit wirkte er angespannt, was den anderen beiden nicht entgangen war. Insbesondere Vanderveen war sich

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