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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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die schiitische Allianz. Das amerikanische Militär würde nicht mehr in der Lage sein, das im Irak ausbrechende Chaos zu kontrollieren. Mit anderen Worten, einer Machtübernahme Izzat al-Douris stand nichts mehr im Wege.
    Er wandte sich Nazeri zu. »Wo ist die Kiste?«
    »In meinem Büro.«
    »Zeig sie mir.«
    Sie gingen mit dem Iraner durch die Glastür in das Lagerhaus. Überall standen Paletten mit Mineralwasser- und Limonadenflaschen, und Vanderveen erinnert sich daran, dass Nazeris zweites Standbein das Aufstellen von Getränkeautomaten war. Glücklicherweise war er umsichtig genug gewesen, seinen Angestellten für diesen Tag Urlaub zu geben. Er selbst hatte vergessen, ihn darauf hinzuweisen.
    Sie traten in ein durch gläserne Raumteiler abgetrenntes Büro, an dessen hinterer Wand es noch eine Tür gab. Nazeri zog mit zitternder Hand einen Schlüssel aus der Tasche, schloss die Tür auf und zog einen großen, mit Klebeband umwickelten Pappkarton hervor. Er schlitzte das Klebeband an der Ritze mit dem Schlüssel auf und zog die Pappklappen hoch.
    Vanderveen blickte in den Karton, der schon vor Monaten von Anthony Mason geliefert worden war. Er enthielt fünf zweihundertfünfzig Gramm schwere Blöcke Semtex, zwei Spulen
mit jeweils fünfzehn Meter Zündschnur, eine Drahtschere und ein in ein Tuch gewickeltes Päckchen. Er nahm es heraus, legte es auf den Schreibtisch und schlug das Tuch zurück. Darin lagen mehrere nicht elektrische Zündkappen und drei Kunststoffröhren mit einem Zugring an einem Ende.
    »Ich zeige dir jetzt, wie es funktioniert«, sagte er in dem gleichen energischen Ton, den er früher als Ausbilder bei den Special Forces in Fort Bragg angeschlagen hatte. Nazeri, eben noch mit einer eher gleichgültigen Miene, war plötzlich ganz Ohr.
    Vanderveen nahm eine Kunststoffröhre und zeigte auf den Boden, gegenüber dem Metallring. »Der Zünder, Modell M-60«, begann er. »Das hier ist die Kappe der Halterung für die Zündschnur. Sie wird abgeschraubt, anschließend entfernst du die Transportsicherung, so wie ich es vormache. Jetzt kann die Schnur befestigt werden, aber zuerst kümmern wir uns um die Sprengkapsel. Hast du ein Messer?«
    Nazeri nickte. Neben ihm stand Raseen, die interessiert zuschaute. Vanderveen ging zu der Kiste, überprüfte mit unbewegtem Gesicht die beiden Spulen mit Zündschnur, entschied sich schließlich für eine und kam damit zum Schreibtisch zurück.
    Als Nazeri ihm das Taschenmesser reichte, schnitt er die ersten fünfzehn Zentimeter Zündschnur ab und warf sie zur Seite. Der Karton schien nicht feucht zu sein, aber man konnte nie wissen. Nachdem er einen knappen Meter Zündschnur abgeschnitten hatte, wählte er eine der Sprengkapseln aus, überprüfte, ob sie sauber war, schob sie auf das Ende der Zündschnur und befestigte sie, wobei er die Drahtschere zur Hilfe nahm.
    »Gut aufgepasst?«, fragte er. Nazeri nickte hektisch. »Hast du hier irgendwo eine Decke? Irgendwelchen weichen Stoff?«

    »Einen Pullover. Geht das auch?« Vanderveen nickte, und Nazeri zog den Pullover aus einem Schrank neben der Tür. Vanderveen wickelte ihn um die Sprengkapsel und deponierte ihn am hinteren Ende des Büros, ein gutes Stück von dem Pappkarton entfernt. Dann schob er das andere Ende der Zündschnur in die Halterung in der Kunststoffröhre, schraubte die Kappe fest und hielt die Röhre hoch.
    »Schau jetzt genau hin.« Er wartete, bis Nazeri konzentriert hinsah. Dann zog er den Sicherheitsclip heraus, schob den Ring in die Röhre, drehte ihn nach rechts und zog ihn ganz heraus.
    Nazeri wirkte irritiert. »Warum passiert nichts?«
    »Die Zündschnur ist etwa einen Meter lang und brennt so langsam, dass wir ungefähr zwei Minuten warten müssen. Dann explodiert die Sprengkapsel, aber besonders laut wird es nicht … Nur Geduld.«
    Schließlich explodierte die Kapsel. Obwohl erwartet, zuckte Nazeri zusammen. Vanderveen schlug den Pullover zurück und zeigte ihm den versengten, zerrissenen Stoff. »Hätte die Kapsel in dem Sprengstoff gesteckt, hätte sie ihn explodieren lassen. Aber du verstehst, was ich sagen will, oder? Wenn du den Ring herausgezogen hast, bleibt dir reichlich Zeit, aus dem Isuzu auszusteigen und in der U-Bahn zu verschwinden. Wir werden dreieinhalb Meter Zündschnur verwenden. Damit hast du fünf Minuten, um dich in Sicherheit zu bringen.«
    »Aber kann die Polizei bis dahin nicht in den Isuzu gelangen?«
    »Nein«, antwortete Raseen. »Doch selbst wenn, sie haben

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