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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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paar Minuten später ging Kealey nach unten, wo Kharmai - noch immer in T-Shirt und Trainingshose - trotz der frühen Stunde schon mit einer Schüssel Cornflakes vor sich am Küchentisch saß. Ihr pechschwarzes Haar glänzte, die grünen
Augen leuchteten. Als sie ihn sah, lächelte sie, doch es wirkte etwas zurückhaltend. Zuerst begriff er den Grund nicht, doch dann ging ihm ein Licht auf. Wahrscheinlich gingen ihr die gleichen Gedanken durch den Kopf wie ihm, in erster Linie die Frage, ob es ihm auf mehr ankam als das, was sie in der Nacht erlebt hatten.
    Julie Harper machte gerade Kaffe und drehte sich lächelnd um, als sie Kealey hereinkommen hörte. »Guten Morgen. Gut geschlafen?«
    »Großartig«, antwortete er. »Hier schläft man garantiert besser als auf einem Feldbett in Kabul. Oder als in einem Zelt in der Bekaa-Ebene.«
    Sie lachte und wandte sich wieder ihrer Kaffeekanne zu. Er wartete, bis Naomi aufgegessen hatte und nutzte die Chance, sich zu ihr herabzubeugen und ihr einen Kuss zu geben. Danach war ihr Lächeln so strahlend, dass es ansteckend wirkte. Angesichts ihrer glücklichen Miene wurde ihm schlagartig klar, dass seine Befürchtungen völlig unbegründet waren. Sie bedauerte absolut nicht, was geschehen war. Als er sich setzte, brachte Julie ihm einen Becher Kaffee, den er dankend annahm.
    »Sie sehen besser aus, sehr viel besser als gestern.« Sie warf Kharmai einen misstrauischen, aber keineswegs unfreundlichen Blick zu, und der gelang es, eine völlig unschuldige Miene beizubehalten. »Wann brechen Sie auf?«
    »In einer knappen Stunde. Unser Flugzeug geht um neun.«
    »Wenigstens haben Sie mal eine Nacht bei uns geschlafen. Versprechen Sie mir, dass es bis zum nächsten Besuch nicht so lange dauert. Ich habe keine Lust, wieder ein Jahr darauf zu warten.«
    »Wird nicht passieren. Nicht mehr lange, dann haben Sie die Nase voll von mir.«

    »Auch das wird nicht passieren«, antwortete sie lächelnd.
    Ein paar Minuten später trat Harper aus dem Wohnzimmer in die Küche, wo er ebenfalls mit einem Kaffee begrüßt wurde. Nach einem Blick auf die Uhr schaute er zu Kharmai hinüber, die noch nicht fertig angezogen war. »Sie sollten sich besser beeilen, sonst startet das Flugzeug ohne Sie.«
    Sie nickte, stand auf und warf Kealey noch einen Blick zu, bevor sie verschwand.
    Harper schob einen Zettel über den Tisch. »Das Oberkommando der Special Forces behauptet, Colonel Owen sei gegenwärtig im Camp Diamondback am Flughafen von Mosul stationiert. Er ist dort mit ein paar handverlesenen Soldaten auf der Suche nach einer Gruppe, die den Flughafen bei vier verschiedenen Gelegenheiten mit Mörsern attackiert hat. Sie glauben, dass es die Männer sind, die heute Nacht für den Beschuss der Grünen Zone verantwortlich waren. Auf dem Zettel steht die Telefonnummer, über die er zu erreichen ist.«
    »Danke.«
    »Falls Sie ihn an die Strippe bekommen, nennen Sie meinen Namen und sagen, dass ich ihn anrufe werde. Wenn er bestätigt, dass Rühmann die BLU-82 aus Al Qaqaa hatte, werde ich mir die Mühe machen, den Präsidenten davon zu überzeugen, dass die Sicherheitsmaßnahmen im Umkreis des Hauptquartiers der Vereinten Nationen verstärkt werden. Aber ich werde erst zufrieden sein, wenn alle umliegenden Straßen gesperrt sind.«
    »Wann beginnt das Treffen?«
    »Die Vollversammlung tritt um siebzehn Uhr zusammen. Der Beginn wurde verschoben, weil einige Mitglieder der irakischen Delegation heute Nachmittag später als erwartet eintreffen.«

    »Wenn Vanderveen sie alle auf einen Schlag erwischen will, haben wir also bis um fünf Zeit.«
    »Scheint eine plausible Annahme zu sein.«
    Julie Harper war nach oben verschwunden, während sie sich unterhielten, und Kealey ging selbst zur Anrichte, um sich eine zweite Tasse Kaffee einzuschenken. »Ich habe über etwas nachgedacht, das Sie gestern Abend geäußert haben«, sagte er, als er wieder am Tisch saß. »Wenn die Bombe bereits im Land ist - und meiner Ansicht nach müssen wir davon ausgehen -, wie hat Vanderveen sie dann über die Grenze gebracht?«
    »Mit einem Laster.«
    »Ja, doch das ist riskant. Was wäre, wenn man ihn nicht durchgewunken hätte? Eine Inspektion durch den Zoll konnte er nicht riskieren.«
    »Es sei denn, die Bombe war gut getarnt.«
    »Wie soll das gehen bei einem Gewicht von siebentausendfünfhundert Kilo?«
    »Es ist schwierig, aber nicht unmöglich. Außerdem gibt es andere Wege, Probleme mit dem Zoll zu vermeiden. Wie bereits

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