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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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lassen. Als er bei fünf angekommen war, schloss Kealey die Augen und warf sich auf den Boden.

    Einen Sekundebruchteil später kam die Explosion. Kassem, durch den Lichtblitz geblendet und die Detonation halb taub, wurde von seinem Stuhl geschleudert. Kealey rappelte sich mit klingelnden Ohren auf, zog das T-Shirt hoch und riss mit der Rechten die Beretta aus dem Hosenbund. Ihm blieb gerade noch Zeit, die Nasenwurzel von Kassems Leibwächter ins Visier zu nehmen, bevor er abdrückte. Der Kopf des Mannes wurde zurückgerissen, und er brach tot zusammen.
    Kealey konnte die Schritte im Korridor nicht hören, wusste aber, dass sie kommen würden. Er riss dem toten Leibwächter das AK-47 aus der Hand und drückte sofort ab, als die Tür aufflog. Seine Kugeln trafen den Wachtposten in die Brust und schleuderten ihn in den Flur zurück. Kealey warf den Metalltisch um und schob ihn in Richtung Tür, um ein Hindernis zwischen sich und den Gegner zu bringen.
    Kassem lag mit gespreizten Gliedern am Boden. Seine Hände und das Gesicht waren von dem Magnesiumpulver der improvisierten Bombe versengt. Er heulte vor Schmerz und presste die Hände an sein Gesicht. Kealey versuchte, die Schmerzensschreie auszublenden, und lauschte auf Geräusche aus anderen Teilen des Gebäudes. Über sich hörte er Schritte, dann ein paar laute Worte auf Arabisch.
    In dem kleinen Raum würde er nicht lange überleben, so viel war klar. Nachdem er die Beretta wieder in den Hosenbund geschoben hatte, verpasste er Kassem einen Faustschlag ins Gesicht, der ihn sofort das Bewusstsein verlieren ließ. Er packte sein Hemd, zog ihn auf die Beine und warf den schweren Körper mit letzter Kraft über seine Schulter. Kassem wog mindestens hundert Kilo. Das Funkgerät an seinem Gürtel war weiter eingeschaltet, und er senkte den Kopf und brüllte: »Nehmt den ersten Stock auseinander, Paul. Sofort! «

    Walland war nicht sicher, was in dem Gebäude vor sich ging, doch als er die Explosion hörte, erledigte er instinktiv die erforderlichen Handgriffe. Er riss das Gewehr hoch, nahm durch das Zielfernrohr den linken Wachtposten ins Visier, gab einen kurzen Feuerstoß ab und richtete die Waffe schon auf den zweiten Iraker, als sein Partner zu Boden ging. Der hob sein AK-47 und hatte den Finger am Abzug, doch da trafen ihn schon Wallands Kugeln in die Brust. Die des Irakers schlugen in den ersten Toyota, eine zerschmetterte das Seitenfenster auf der Fahrerseite.
    Owen zuckte zusammen, als die Splitter seinen Oberkörper torpedierten. Er wollte seinerseits die Wachtposten ins Visier nehmen, sah aber sofort, dass Wallands Kugeln ihr Ziel nicht verfehlt hatten. Er hörte Walland etwas in sein Funkgerät brüllen, und dann kam Kealeys Stimme über das SINCGARS am Armaturenbrett.
    Er griff sofort nach dem Mikrofon und sagte: »Gregg und Morales, hört ihr mich? Schießt den ersten Stock in Stücke!«
     
    Kealey bewegte sich so schnell wie möglich durch den trübe beleuchteten Korridor, wobei er zugleich die Waffe oben behalten und aufpassen musste, dass der schwere Körper nicht von seiner Schulter rutschte. Das Knattern von schweren Maschinengewehren dröhnte in seinen Ohren und wurde immer lauter, je mehr er sich dem Ausgang näherte. Nachdem er eine Biegung des Ganges genommen hatte, sah er einen bewaffneten Wachtposten auf einer Holztreppe, der gerade von etlichen durch ein Fenster schlagenden Kugeln erwischt wurde. Er konnte sich nicht mehr auf den Beinen halten und krachte durch das Treppengeländer auf den Boden im Erdgeschoss. Das Geräusch des splitternden Holzes wurde von weiteren
Schüssen aus automatischen Waffen übertönt. Kealey bückte sich wieder zu dem Funkgerät an seinem Gürtel hinab. »Sag deinen Jungs, sie sollen gut aufpassen. Ich komme raus.«
    Einen Augenblick später stürmte er in das Sonnenlicht hinaus. Aus der Fassade des Gebäudes herausgerissener Putz knirschte unter seinen Schuhen. Die Soldaten in den ersten beiden Fahrzeugen feuerten weiter in den ersten Stock, während Kealey Kassem auf die Rückbank des anderen Toyotas verfrachtete und gleich darauf einstieg. Dabei blieb er an einem scharfen, gezackten Metallteil hängen und spürte einen sengenden Schmerz. Als er hinabblickte, sah er einen blutigen Riss in seiner Hose, direkt über dem linken Knie.
    Owen drehte sich wütend um und schrie, den Lärm der Schüsse übertönend: »Scheiße, was ist da drin passiert? Und was zum Teufel hast du mit dem Typen vor? Völlig ausgeschlossen,

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