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Der Attentäter - The Assassin

Der Attentäter - The Assassin

Titel: Der Attentäter - The Assassin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrew Britton
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auf Al Jasira verkünden, ist mir völlig egal. Kealey verdient unsere Unterstützung.«
    »Ich glaube nicht, dass man die Argumente des FBI einfach vom Tisch wischen kann«, sagte Ford erregt. »Sie haben das Recht …«
    Andrews fiel ihr ins Wort. »Nein. In diesem Punkt denke ich wie Harper.«
    Ford erkannte, dass sie den Kürzeren ziehen würde, lehnte sich zurück und bedachte den Chef der operativen Abteilung mit einem wütenden Blick.
    »In der Tat, Kealey verdient unsere Unterstützung.« Der Direktor schaute Harper an. »Trotzdem glaube ich, dass Ihnen bewusst sein muss, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Nach den
Ereignissen des letzten Jahres wollte er keine Pause einlegen, sondern sofort fest bei uns einsteigen. Ich habe das abgesegnet. Wider besseres Wissen, wie ich hinzufügen könnte. Wahrscheinlich hat Ihre Empfehlung den Ausschlag gegeben.«
    »Es war die richtige Entscheidung.«
    »Darüber lässt sich streiten, doch das ist jetzt irrelevant. Wie auch immer, das Ganze läuft auf eine simple Frage hinaus: Entspricht seine Leistung den von uns geforderten Standards?«
    Andrews schwieg, um seinen Ausführungen Nachdruck zu verleihen. Wahrscheinlich eine rhetorische Frage, dachte Harper. Der Direktor beherrschte die Kunst, seine Worte, so zweifelhaft sie sein mochten, vernünftig klingen zu lassen.
    »Ich weiß, dass Sie ihn schon lange kennen«, fuhr Andreas fort. »Wie lange, sieben Jahre? Acht? Ich kann nicht glauben, dass er sich so lange in dem Job gehalten hätte, wenn er damals in demselben Zustand gewesen wäre wie heute.«
    Harper rieb sich die Augen und nickte zögernd. Es war am besten, die Situation zu entschärfen. »Ich werde mit ihm reden.«
    Das schien Andrews fürs Erste zu genügen. Er nickte und seufzte erleichtert.
    »Und der Laptop?«, fragte Harper.
    Andrews machte eine wegwerfende Handbewegung. »Ich werde selbst mit Davidson reden, damit sie sich nicht zu viel Zeit lassen, aber es sollte mich wundern, wenn etwas dabei herauskäme. Und ich würde mir sehr schwer tun, Kealey die Verfolgung eventueller neuer Spuren anzuvertrauen. Aber darüber können wir reden, wenn es so weit ist.«
    Andrews erhob sich ächzend aus seinem Schreibtischsessel und beendete das Treffen überraschend schnell mit einem
Händedruck. Heute also ohne Whiskey, dachte Harper, während er zur Tür ging. Dabei hätte er gut einen Drink gebrauchen können.
     
    »Ford hat sich ganz schön auf Sie eingeschossen.«
    Während Harper in der Besprechung war, hatte Kealey geduscht und frische Klamotten angezogen. Außerdem hatte er den Bart abrasiert. Er wirkte etliche Jahre jünger, doch die hohlen Wangen verrieten, dass er während der letzten Monate einiges an Gewicht verloren hatte. Jetzt saßen sie wieder in Harpers Suburban und steckten im Stau, mitten auf der Key Bridge. Harper nutzte die Zeit, um ihn über den Verlauf des Treffens bei Andrews zu informieren.
    »Ich verstehe nicht, was mit der Frau los ist«, antwortete Kealey leicht verärgert. »Wo kommt sie eigentlich her?«
    Harper zuckte die Achseln. »Ford hat den Job bekommen, als Sie im Ausland waren. Zu verdanken hat sie die Berufung ihren Verbindungen, aber sie kommt nicht aus unserer Branche. Sie hat die fixe Idee, dass die operative Abteilung langsam aber sicher die ganze CIA ruiniert, und reitet auf jeder Panne herum. Wie gesagt, jetzt scheint sie sich auf Sie eingeschossen zu haben.«
    »Weshalb? Um Himmel willen, ich kenne sie nicht mal.«
    »Stellen Sie sich nicht so dumm an. Ihre früheren Erfolge bringen Sie nicht für alle Zeiten aus der Schusslinie.« Harper wandte den Blick ab. Wahrscheinlich hatte er sich im Ton vergriffen, aber vielleicht würden seine Worte Kealey zu Verstand bringen. So rechtfertigte er vor sich selbst seine direkte Ausdrucksweise. »Ihre eigenmächtige Aktion in Falludscha hat gegen alle Usancen des Metiers verstoßen, und Ihre Vorstellung an der Duke Street verbessert Ihre Lage auch nicht. Wenn Sie
ständig aus der Reihe tanzen, liefern Sie ihr selber die Munition für ihre Angriffe. Die Frau will Sie loswerden.«
    »Ich musste etwas tun«, sagte Kealey aufgebracht. »Wenn ich nicht eingeschritten wäre, hätten wir unsere einzige Spur verloren. Wer weiß, womöglich ist sie auch so futsch.«
    »Ich bin ja Ihrer Meinung, aber das ist keine plausible Erklärung, wenn das FBI beschließt, uns Ärger zu machen.«
    Kealey schwieg. Ihm war bewusst, dass Harper recht hatte. Was ihn am meisten beschäftigte, sprach er nicht

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