Der Aufgang Des Abendlandes
Kunstbegabte, Techniker von gewaltiger Körperkraft, wie man in Kansas
Fußtapfen von Riesen gefunden haben will. Betreffs der von Spengler für Aztekenreiche bevorzugten geringen Zahlen
leiteten spanische Chronisten irre, deren kirchliche Verdummung vor allzu großen Ziffern erschrak. So versetzt man
heute auch das Maja-Manuskript Zentralamerikas (Rettung nach Ägypten) auf ein lächerlich spätes Datum.
Fossilien verweisen Amerikas Entstehen an den Schluß des Sekundärs, jedenfalls siedelten Menschen auch dort im
ganzen Spättertiär. Später lernten sie zwar Eisen nicht kennen, entwuchsen aber dem Steingebrauch, hatten
Waffen von Obsidian und Goldrüstungen, ihre Staatsverfassung näherte sich in Peru (damals ein mächtiges Reich
bis Mitte Brasilien) kommunistischer Sozialisierung, in Mexiko römischem Cäsarismus, das nur dort vorkommende
Menschenopfer hat nichts mit Kannibalismus zu tun, sondern mit Imperialismus und Schwarzer Magie.
Magier nannte Plinius auch die Druiden, verwandt mit thrakischen Orphikern. Bei Seneka findet man brahmanische Anschauung,
daß Jupiter, nachdem die Erde schmolz, sich in sich sammelt, in Betrachtung seiner selbst versunken: Einatmen Brahmas
nach einem Manvantara. Der ungelehrte Petrus weissagt, daß einst die Elemente vor Hitze verbrennen, bis eine neue Erde
kommt. An allen Enden der Erde fließen die gleichen Anschauungen zusammen. Zendavesta und Ringveda wissen von 3
übereinanderliegenden Schichten versunkener Erdbürger, Zoroaster predigt Siebenfältigkeit der siderischen
Erdkette, getrennt durch Raumozean. Ähnlich dachten laut Strabo und Diodor die Druiden, ihr Wiedergeburtkult glich dem
von Samotrake. Steine auf den Kanarischen Inseln und dem kanadischen Lake Superior tragen die gleichen Symbolikskulpturen.
Die von Frobenius an westafrikanischer Küste entdeckten verfeinerten Geräte und Poseidonbüsten beweisen den
Kulturzusammenhang des großen Kontinents, der von Kap Verde bis an die Ränder des heutigen Amerika, von
Grönland bis Irland reichte (das vulkanische Westindien ist ähnliche Zersprengung wie Japan und Ozeanien). Mit
solcher Feststellung begnügen sich Geologen, uns scheint wichtiger, daß diese uralte Rasse eifrig Skulpturen und
Büsten anfertigte, etwa im äginetischen Stil, also schon auf jener höchsten Stufe stand, wo Daseinswille sich
in ästhetisches Anschauen glättet. Wie Kunsttrieb nur Begnadeten verliehen, so populäre Kunstausübung nur
Völkern in seelischer Vollkraft. Da auch die Riesenstatuen der Osterinsel dem Tertiär angehören, fehlt jede
Möglichkeit, sich auch den möglichen Sekundärmenschen noch als sprachlosen Wilden vorzustellen, und wäre
er es im Primär gewesen, so entwurzelt auch dies den Darwinismus, denn der erfundene Affenahne müßte dann bis
ins Primordial geschoben werden, wo es noch gar keine Säugetiere gab, der Traum gradueller Entwicklung wird auch so
zerstört. Da der Makiaffe noch gar nicht da war, müßte sich der Uraffe aus dem Urschleim erhoben haben, als
»Krone der Schöpfung«, lange vor dem Beuteltier!
Laut den von Bl. emsig zusammengetragenen Angaben der Symbologen bot griechische Astronomie recht verwickelte Deutungen.
Zeus entführt den »Wassermann« Ganymed über den Horizont des Nordpols und wirft Asträa, Sternbild
der Gerechtigkeit, auf die Erde: Ekliptik parallel zum Meridian, Morgenstern in Konjunktur mit Sonne ersetzt den
»Stier«, der »Löwe« stürzt in die Acherongrube unter dem Südpol, Plejaden und Hyaden
als Regen- und Flutgestirne neigen sich zum Drachen. Aus diesen Aspekten der großen Flut beginnt die Zyklenberechnung
der Welterneuerung. Daß die Alten keine ausführliche Atlantisschilderung hinterließen, erklärt sich
leicht als Schweigegebot für die Initierten, Plato erwähnt Poseidonis nur als philosophisches Beispiel ohne
geographisches Interesse, indessen weiß sein Kritias, daß Atlantis so groß war wie ganz Asien und Lybien
zusammen. Übrigens erwähnt schon Homer die Atlantiden, und versteht man Diodor recht, so rühmten sie sich
göttlicher Abkunft von Uranus Äther, ihrem ersten König, der sie in Astronomie unterrichtete! Wie trakische
Zauberer den Mond, wollten sie die Sonne dienstbar machen (Elektrizität?), ihr Dünkel verfluchte täglich die
Sonne, wie Herodot von den afrikanischen Atlasbewohnern berichtet, die Vegetarier und traumlos gewesen seien. Traumlos? Wir
erklären uns die merkwürdige Anspielung so, daß sie schon wachend im
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