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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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sich zweier Feinde entledigt und gleichzeitig die Urgals so geschwächt, dass er sie jederzeit nach Gutdünken hätte vernichten können.«
     
    Das Studium der alten Sprache beanspruchte den ganzen Nachmittag und danach setzten sie die Übungen in Magie fort. Oromis’ Vortrag behandelte vor allem die Art, wie man die verschiedenen Energieformen richtig kontrollierte: Licht, Wärme, Magnetismus und sogar die Schwerkraft. Er erklärte, dass diese Energien die eigene Lebenskraft schneller verzehrten als andere Zauber und dass es deshalb sicherer sei, sie der Umgebung zu entziehen und sie dann mit 
Gramarye
 für den jeweiligen Zweck zu formen, statt sie aus dem Nichts zu erschaffen.
    »Wie würdest du mit Magie töten?«, fragte er schließlich.
    »Ich habe es auf vielerlei Arten getan«, antwortete Eragon. »Beim Jagen habe ich mit Magie einen Kieselstein als Wurfgeschoss benutzt, mit 
jierda
 habe ich den Urgals Beine und Genick gebrochen und einmal habe ich mit dem Wort 
thrysta
 das Herz eines Mannes zum Stillstand gebracht.«
    »Es gibt weit wirkungsvollere Methoden«, verriet ihm Oromis. »Was braucht es, um einen Gegner zu töten, Eragon? Ein Schwert, das man ihm in die Brust rammt? Ein gebrochenes Genick? Gift? Weit gefehlt: Es genügt, eine einzige Arterie in seinem Hirn platzen zu lassen oder bestimmte Nervenbahnen zu durchtrennen. Mit dem richtigen Zauberspruch kann man auf einen Schlag eine ganze Streitmacht vernichten.«
    »Das hätte ich in Farthen Dûr wissen sollen«, sagte Eragon verdrossen. 
Nicht nur in Farthen Dûr, sondern auch, als die Kull uns aus der Hadarac-Wüste gejagt haben.
 »Warum hat Brom mir das nicht beigebracht?«
    »Weil er nicht damit gerechnet hat, dass du in den nächsten Monaten oder Jahren einer Armee entgegentreten müsstest. Ein solches Werkzeug gibt man keinem unerfahrenen Drachenreiter an die Hand.«
    »Wenn es so einfach ist, Menschen zu töten, warum stellen wir und Galbatorix dann überhaupt noch Armeen auf?«
    »Mit einem Wort gesagt: 
Taktik
. Zauberkundige sind sehr anfällig für körperliche Angriffe, wenn sie ihre Magie wirken. Deshalb brauchen sie Krieger, die sie beschützen. Und diese Krieger müssen ihrerseits vor magischen Attacken geschützt werden, sonst könnte man sie innerhalb von Minuten niedermetzeln. Deshalb müssen sich die Zauberkundigen über die ganze Armee verteilen, wenn zwei Heere aufeinander prallen. Sie öffnen den Geist und versuchen zu erkennen, ob der Feind magische Kräfte einsetzt oder im Begriff ist, es zu tun. Und da ihre Kontrahenten sich außerhalb ihrer mentalen Reichweite befinden könnten, errichten sie geistige Schutzwälle um sich und ihre Krieger. Damit verhindern sie Angriffe aus der Ferne, zum Beispiel mit Steinen, die man ihnen aus einer Meile Entfernung an den Kopf schleudert.«
    »Aber ein Mann allein kann doch keine ganze Armee beschützen«, sagte Eragon.
    »Nicht allein, nein, aber mehrere seiner Art. Die größte Gefahr bei einem solchen Konflikt besteht darin, dass sich ein geschickter Magier einen Kniff ausdenkt, mit dem er den feindlichen Schutzwall umgeht, ohne dass man es bemerkt. Das allein kann schon genügen, um eine Schlacht zu entscheiden.
    Allerdings«, fuhr Oromis fort, »darf man nicht vergessen, dass die verschiedenen Völker nur über eine verschwindend geringe Zahl von wirklich mächtigen Magiern verfügen. Wir Elfen bilden da keine Ausnahme, obwohl es bei uns mehr Zauberkundige gibt als irgendwo sonst. Die meisten, die magische Fähigkeiten besitzen, sind nicht besonders talentiert. Es bereitet ihnen schon Mühe, eine kleine Schnittwunde zu heilen.«
    Eragon nickte. Bei den Varden war er einigen dieser Quacksalber begegnet. »Und trotzdem brauche ich dieselbe Menge an Energie wie sie, um eine Aufgabe zu bewerkstelligen?«
    »Energie, ja, aber die niederen Magier fühlen den Strom der Magie nicht so leicht wie du oder ich und tauchen viel schwerer in ihn ein. Nur wenige Zauberkundige sind mächtig genug, um eine Bedrohung für eine ganze Armee darzustellen. Und diejenigen, die es sind, verbringen bei einer Schlacht die meiste Zeit damit, ihren Gegnern auszuweichen, sie aufzuspüren oder zu bekämpfen, was für die gewöhnlichen Krieger natürlich ein Glück ist, denn sonst hätten sie nicht lange zu leben.«
    Besorgt stellte Eragon fest: »Unter den Varden gibt es nicht viele Magier.«
    »Deshalb bist du ja so wichtig für sie.«
    Eragon dachte kurz über Oromis’ Ausführungen nach. »Diese

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