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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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Schreckensherrschaft noch jahrhunderte- oder gar jahrtausendelang fortsetzen, wenn wir sie nicht beenden. Wenn er stark genug wäre, würde er sofort gegen die Zwerge und Euch hier in Du Weldenvarden marschieren und beide Völker auslöschen oder unterjochen. All dies muss - auch um den Preis ungezählter Opfer - verhindert werden. Und außerdem...«, Eragon rieb sein Handgelenk an der Tischkante, »… außerdem gibt es nur einen Weg, die Drachen zu retten: Wir müssen Galbatorix die beiden Dracheneier stehlen.«
    Oromis’ pfeifender Teekessel unterbrach die Stille, die Eragons Ausführungen folgte. Der Ton schwoll an, bis er ihm in den Ohren schmerzte. Oromis stand auf, nahm den Kessel vom Feuer und goss einen Blaubeertee auf. Die Falten um seine Augen wurden weicher. »Jetzt begreifst du«, erklärte er.
    »Ich begreife es, aber es gefällt mir nicht besonders.«
    »Das soll es auch nicht. Aber jetzt können wir zuversichtlich sein, dass du nicht vom Weg abkommst, wenn du mit den unvermeidlichen Ungerechtigkeiten und Gräueln konfrontiert wirst. Wir können es uns nicht leisten, dass dich Zweifel verzehren, wenn deine Kraft und Konzentration am meisten gefragt sind.« Oromis legte die Fingerspitzen aneinander und schaute auf die spiegelnde Oberfläche des Tees, schien darüber nachzudenken, was er in der dunklen Reflexion sah. »Glaubst du, dass Galbatorix böse ist?«
    »Natürlich!«
    »Glaubst du, dass er sich selbst für böse hält?«
    »Nein, das bezweifle ich.«
    »Und du glaubst auch, dass Durza böse war?«
    Eragon fielen die bruchstückhaften Erinnerungen ein, die er in Durzas Geist gesehen hatte, als sie in Tronjheim gegeneinander gekämpft hatten. Er entsann sich, wie der junge Schatten, der damals noch Carsaib hieß, von den Dämonen versklavt worden war, die er selbst gerufen hatte, um den Tod seines Mentors Haeg zu rächen. »Er selbst war nicht böse, sondern die Dämonen, die ihn beherrschten.«
    »Und die Urgals?«, forschte Oromis weiter und schlürfte seinen Tee. »Sind sie böse?«
    Eragons Knöchel wurden weiß, so fest umschloss er seinen Löffel. »Wenn ich an den Tod denke, sehe ich die Fratze eines Urgals. Es sind Bestien. Was sie getan haben...« Er schüttelte den Kopf, unfähig weiterzusprechen.
    »Eragon, welche Meinung hättest du wohl von einem Volk, wenn du nur seine Krieger auf dem Schlachtfeld, nicht aber seine braven Bauern kennen würdest?«
    »Das ist nicht...« Er holte tief Luft. »Das ist etwas anderes. Die Urgals haben es verdient, dass man sie auslöscht, bis hin zum Letzten ihrer Art.«
    »Selbst die Frauen und Kinder? Auch diejenigen, die nie etwas Böses getan haben und es wahrscheinlich nie tun werden? Die Unschuldigen? Würdest du auch sie töten und damit ein ganzes Volk in den Untergang treiben?«
    »Andersherum würden sie uns ja auch nicht verschonen.«
    »Eragon!«, herrschte Oromis ihn an. »Ich will nie wieder eine solche Rechtfertigung von dir hören! Denke nie, dass du etwas tun darfst, nur weil jemand anderes es auch getan hätte oder tun würde! Das ist anmaßend und zeugt von einer niederen Gesinnung! Habe ich mich klar ausgedrückt?«
    »Ja, Meister.«
    Der Elf hob den Becher an die Lippen und trank einen Schluck Tee, ohne Eragon aus den Augen zu lassen. »Was weißt du überhaupt über die Urgals?«
    »Ich kenne ihre Stärken und ihre Schwächen und weiß, wie man sie umbringen kann. Mehr brauche ich nicht zu wissen.«
    »Aber warum hassen sie die Menschen und bekämpfen sie? Was ist mit ihrer Geschichte und ihren Legenden oder ihrer Lebensweise?«
    »Spielt das eine Rolle?«
    Oromis seufzte. »Vergiss nicht«, sagte er gütig, »irgendwann können Feinde zu Verbündeten werden. Das ist der Lauf des Lebens.«
    Eragon unterdrückte den Impuls zu widersprechen. Er schwenkte seinen Tee so schnell im Becher herum, dass die Flüssigkeit im Mittelpunkt des Strudels eine weiße Schaumkrone bildete. »Hat Galbatorix deshalb die Urgals angeworben?«
    »Das ist zwar ein unglückliches Beispiel, aber ja, so kann man es sehen.«
    »Ich finde es seltsam, dass er sich mit ihnen verbündet hat. Immerhin haben sie seinen Drachen getötet. Wenn man bedenkt, was er uns, den Reitern, angetan hat! Und wir waren nicht einmal für den Verlust verantwortlich!«
    »Oh«, entgegnete Oromis, »Galbatorix mag verrückt sein, aber er ist trotzdem ein listiger Fuchs. Er wollte die Urgals benutzen, um die Varden und Zwerge auszulöschen. Mit einem Sieg in Farthen Dûr hätte er

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