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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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in die Augen, als suchte sie etwas darin. »Wie war es?«
    Roran zuckte mit den Schultern. »Das gesamte Holz ist entweder verbrannt oder vermodert - nichts davon ist mehr zu gebrauchen. Der Brunnen ist intakt, und dafür muss man wohl dankbar sein, schätze ich. Ich muss sobald wie möglich anfangen, Holz für das Haus zu fällen, wenn ich bis zur nächsten Aussaat ein Dach über dem Kopf haben will. So, und nun erzählt, was ist passiert?«
    »Ha!«, rief Horst aus. »Es gab eine ganz schöne Aufregung. Thane vermisst eine Sense und glaubt, Albriech hätte sie genommen.«
    »Wahrscheinlich hat er sie irgendwo im Gras liegen lassen und die Stelle vergessen«, schnaubte Albriech.
    Roran biss ein Stück Brot ab. »Es ist doch völliger Unsinn, dir so etwas zu unterstellen. Wenn du eine Sense brauchst, kannst du dir doch eine schmieden.«
    »Na eben«, sagte Albriech und ließ sich auf einen Stuhl fallen, »aber statt das Ding zu suchen, erzählt er herum, er hätte jemanden, der große Ähnlichkeit mit mir hat, von seinem Feld kommen sehen... Und da niemand sonst aussieht wie ich, muss folglich ich die Sense haben.«
    Es stimmte, dass Albriechs Erscheinung einzigartig war. Er hatte von seinem Vater die kräftige Statur und von seiner Mutter das seidige blonde Haar geerbt, was ihn in Carvahall, wo die große Mehrheit der Bewohner dunkelhaarig war, zu einer Besonderheit machte. Baldor hingegen war schmächtiger und hatte braunes Haar.
    »Die Sense wird schon wieder auftauchen, ganz bestimmt«, sagte dieser nun. »Und bis dahin versuch lieber, dich nicht zu sehr über die Sache zu ärgern.«
    »Das sagst du so einfach.«
    Während Roran den letzten Brotbissen verdrückte und sich über den Eintopf hermachte, fragte er Horst: »Brauchst du mich morgen für irgendetwas?«
    »Eigentlich nicht. Ich werde an Quimbys Wagen weiterarbeiten. Der reparierte Rahmen will einfach nicht mehr draufpassen.«
    Roran nickte zufrieden. »Gut, dann nehme ich morgen frei und gehe jagen. Weiter unten im Tal habe ich ein paar Hirsche gesehen, die nicht allzu dürr waren. Zumindest stachen die Rippen noch nicht heraus.«
    Baldors Miene hellte sich unversehens auf. »Nimmst du mich mit?«
    »Sicher. Lass uns im Morgengrauen aufbrechen.«
     
    Als er aufgegessen hatte, wusch sich Roran Hände und Gesicht, dann ging er nach draußen, um einen klaren Kopf zu bekommen. Er streckte sich ein wenig und schlenderte dann gemächlich in Richtung Dorfmitte.
    Auf halbem Wege vernahm er plötzlich aufgeregte Stimmen vor dem Schankhaus 
Sieben Garben
. Neugierig wandte er sich um. Ein ungewöhnlicher Anblick bot sich ihm. Auf der Veranda des Gebäudes saß ein Mann mittleren Alters in einem aus Flicken zusammengenähten Ledermantel. Neben ihm lag ein Bündel, an dem die eisernen Zangen der Fallensteller hingen. Mehrere Dutzend Dorfbewohner lauschten gebannt, während er ausholend gestikulierte und sagte: »Als ich also in Therinsford eintraf, ging ich zu Neil, einem guten, ehrlichen Burschen. Im Frühling und Sommer helfe ich ihm immer auf seinen Feldern.«
    Roran nickte. Fallensteller verbrachten den Winter zurückgezogen in den Bergen und kehrten im Frühling zurück, um die Häute an Gerber wie Gedric zu verkaufen und anschließend irgendeine Arbeit anzunehmen, meist als Hilfskräfte auf einem Bauernhof. Da Carvahall die nördlichste Ansiedlung im Buckel war, kamen hier viele Fallensteller vorbei - einer der Gründe dafür, dass es in dem Dorf eine Schenke, einen Schmied und einen Gerber gab.
    »Nach ein paar Krügen Bier - um meine Stimmbänder zu ölen, nachdem ich ein halbes Jahr lang nichts gesagt habe, außer vielleicht ein paar Verwünschungen, wenn ich einen Bärenköder verlor -, nach ein paar Bieren gehe ich also zu Neil, den Schaum noch im Bart, und fange an, mit ihm zu tratschen. Wir reden über dies und das, ich frage ihn nach Neuigkeiten über das Imperium und den König - möge der Kerl an Wundbrand und Mundfäule verrecken - und was in meiner Abwesenheit sonst noch so passiert ist. Wer Nachwuchs bekommen hat, wer gestorben oder verbannt worden ist und dergleichen mehr. Und jetzt hört zu! Neil beugt sich vor, wird mit einem Mal ganz ernst und erzählt mir von Gerüchten über sonderbare Vorgänge in Dras-Leona und Gil’ead und an anderen Orten überall in Alagaësia. Die Urgals sind aus den besiedelten Gebieten verschwunden, Gott sei’s gedankt, aber niemand vermag zu sagen, wohin oder warum. Der Handel im Königreich ist um die Hälfte

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