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Der Auftrag des Aeltesten

Der Auftrag des Aeltesten

Titel: Der Auftrag des Aeltesten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christopher Paolini
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die mit Säulen dekorierten Gänge zwischen den Bücherregalen boten viele Verstecke. Laternen warfen weiches Licht auf die mit Schriften bedeckten Wände und beleuchteten die zahlreichen Lesenischen.
    Saphira schlängelte sich zwischen den Zedernholzregalen hindurch und führte ihn zu einem Alkoven, in dem Arya saß. Eragon blieb stehen und betrachtete die Elfe. Sie wirkte aufgeregter denn je, wenngleich sich dies nur in ihren angespannten Bewegungen äußerte. Anders als vorhin trug sie jetzt ihr Schwert mit der zierlichen Parierstange. Eine Hand lag über dem Knauf.
    Eragon setzte sich ihr gegenüber an die andere Seite des Marmortisches. Saphira ließ sich zwischen ihnen nieder, wo keiner der beiden ihrem Blick entging.
    »Was hast du getan?«, fragte Arya unerwartet scharf.
    »Was meinst du?«
    Sie reckte das Kinn. »Was hast du den Varden versprochen? 
Was hast du getan?
«
    Der letzte Teil erreichte Eragon sogar im Geist. Ihm wurde klar, dass die Elfe kurz davor war, die Beherrschung zu verlieren. Ein Anflug von Furcht überkam ihn. »Wir taten nur, was wir tun mussten. Ich kenne die Gebräuche der Elfen nicht, falls dich unser Handeln also beleidigt haben sollte, dann entschuldige ich mich. Es gibt keinen Grund, wütend zu sein.«
    »Du Narr! Du weißt nichts über mich! Ich habe hier sieben Jahrzehnte als Repräsentantin meiner Königin verbracht - davon fünfzehn Jahre, in denen ich Saphiras Ei zwischen Elfen und Varden hin und her schleppen musste. In all der Zeit war ich stets darum bemüht sicherzustellen, dass die Varden weise, starke Anführer hatten, die sich gegen Galbatorix zu wehren wussten und unsere Wünsche respektierten. Brom half mir, indem er die Absprachen für den neuen Drachenreiter traf - dich. Ajihad wollte, dass du dir deine Unabhängigkeit erhältst, damit das Machtgleichgewicht gewahrt bleibt. Und jetzt schlägst du dich auf die Seite des Ältestenrates, willentlich oder nicht, um Nasuada unter Kontrolle zu bringen! Du hast das Werk einer ganzen Lebensspanne zunichte gemacht! Was hast du dir bloß dabei gedacht?«
    Bestürzt und mit knappen, klaren Worte erklärte Eragon ihr, warum er den Forderungen der Ratsmitglieder nachgegeben hatte und wie er und Saphira versucht hatten, sie auszutricksen.
    Als er fertig war, sagte Arya: »Aha.«
    »Aha.« 
Sieben Jahrzehnte!
 Er hatte zwar gewusst, dass Elfen eine außerordentlich lange Lebensspanne besaßen, hätte aber nie vermutet, dass Arya so alt war, nein, noch viel älter, denn sie sah aus wie eine Frau von Anfang zwanzig. In ihrem faltenlosen Gesicht gaben die smaragdgrünen Augen den einzigen Hinweis auf ihr Alter - so tief, wissend und zumeist ernst.
    Arya lehnte sich zurück und betrachtete ihn. »Deine Stellung ist nicht die, die ich gern sähe, aber besser, als ich gehofft hatte. Ich war unhöflich. Saphira und du, ihr begreift mehr, als ich dachte. Die Elfen werden euren Kompromiss akzeptieren, doch du darfst niemals vergessen, was du uns schuldig bist - für Saphira. Ohne uns gäbe es keine Drachenreiter.«
    »Die Schuld ist mir ins Blut und in die Hand gebrannt«, sagte Eragon. In der anschließenden Stille suchte er nach einem neuen Gesprächsthema, begierig, die Unterhaltung fortzusetzen und vielleicht mehr über Arya zu erfahren. »Du bist schon so lange von zu Hause fort. Vermisst du Ellesméra? Oder hast du woanders gelebt?«
    »Ellesméra war und wird immer meine Heimat sein«, sagte sie und schaute an ihm vorbei. Ich habe nicht mehr im Haus meiner Familie gelebt, seit ich zu den Varden ging, als an Wänden und Fenstern die ersten Frühlingsblumen erblühten. Meine Besuche waren nur kurze Aufenthalte, kaum mehr als blasse Flecken in der Erinnerung.«
    Wieder bemerkte er, dass sie nach frischen Kiefernnadeln duftete. Es war ein leichter, würziger Duft, der seine Sinne öffnete und seinen Geist erfrischte. »Es muss schwer sein, ohne deinesgleichen ganz allein unter Zwergen und Menschen zu leben.«
    Sie legte den Kopf schräg. »Du sprichst von den Menschen, als wärst du keiner.«
    »Vielleicht…«, er zögerte, »vielleicht bin ich etwas anderes - eine Mischung aus zwei Arten von Lebewesen. Saphira lebt ebenso in mir wie ich in ihr. Wir teilen unsere Gefühle, Sinne und Gedanken, bis zu dem Punkt, wo wir eher ein Geist sind als zwei.« Saphira ließ zustimmend den Kopf sinken und stieß dabei mit der Schnauze fast den Tisch um.
    »So sollte es auch sein«, sagte Arya. »Euch beide verbindet ein Pakt, der älter und

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